Dass Arbeiten aus der Ferne ein Zukunftsmodell ist, hat spätestens die Pandemie gezeigt. Die beiden langjährigen Freunde Daniel Höller und Dominic Koll beschäftigen sich schon seit längerer Zeit mit Digitalisierungsmöglichkeiten im Anlagen- und Infrastrukturbau. Mit ihrer Erfahrung im Einsatz von neuesten Laser-Scanning-Technologien und Robotik gründeten sie schließlich qapture und akquirierten schon nach wenigen Monaten einige große Kunden.
Digitale Zwillinge
So engagierte die Stadt Linz das Jungunternehmen im Frühling 2020, um einen virtuellen Rundgang für die Veranstaltungsreihe „Couchkultur” umzusetzen. Kurz darauf begleitete qapture den Bau der neuen Eisenbahnbrücke in Linz, wo erstmals ein digitales Pendant (Zwilling) erstellt wurde.
„Dabei transferieren wir Objekte der analogen in die digitale Welt und schaffen so einen Mehrwert durch die Verknüpfung mit relevanten Daten. Mit unseren Lösungen begleiten wir Unternehmen in allen Prozessen: vom Bau bis zum Betrieb“, so Daniel Höller, Co-Founder von qapture.
Heute betreut der Industriespezialist heimische und internationale Konzerne wie Ikea, Voestalpine oder Energie AG.
Punktgenaue Digitalisierung
Mittels neuester Technologien für Laser-Scanning und Robotik ermöglicht qapture die Transformation von Umgebungen in akkurate und realitätsgetreue, digitale und virtuelle Zwillinge. Zudem entwickelt man Lösungen für Remote-Zugriff im Management von Produktionsstätten und Filialen. Das Remote Facility Management kommt unter anderem bei Ikea zum Einsatz. Der Möbelhersteller ist schon beim Neubau des Standortes am Wiener Westbahnhof begleitet worden, womit auch der Grundstein für das virtuelle Filialmanagement gelegt wurde.
Potentiale für bestehende Objekte
Neben Bauprojekten und dem virtuellen Operations Management hat sich qapture auch auf die Revitalisierung von Bestand spezialisiert. Mit der digitalen Bestandsaufnahme können Gebäude nachhaltig und effizient saniert und neu genutzt werden. Unter anderem begleitete qapture den Neubau des österreichischen Parlamentsgebäudes mit einem digitalen Zwilling.
„Unsere Lösungen sind mehr als ein digitaler Zwilling: Die umfassende Planung und Begleitung des Baufortschrittes ermöglicht kollaboratives Arbeiten und mehr Effizienz bei großen Projekten.“
Internationale Expansion
In den ersten drei Jahren seit der Gründung hat qapture nicht nur Projekte in Österreich, sondern auch in den USA und Deutschland umgesetzt. Mitgründer Daniel Höller sieht die Rolle von qapture als Förderer für heimische und internationale Industriebetriebe: „Wir unterstützen Mittel- und Großbetriebe dabei, ihre Standorte effizient zu gestalten und verwalten und fördern so die Digitalisierung der Wirtschaft.“
Der Einsatz von Laser-Scanning und 3D-Mapping ermöglicht zahlreiche neue Anwendungsfelder, erklärt Mitgründer Dominic Koll: „Künstliche Intelligenz und hochtechnologische Lösungen werden die heimische Wirtschaft verändern. Wir helfen Leitbetrieben dabei, nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Das Jungunternehmen hat seinen Sitz in Linz und beschäftigt 13 Mitarbeiter. Business Angel Florian Schnitzhofer unterstützt das oberösterreichische Startup bei der Expansion. Neben dem deutschsprachigen Industrieraum wird qapture in Zukunft verstärkt Projekte in den USA umsetzen.