Agilität österreichischer Unternehmen hat sich rasant erhöht

Größte Hürden bleiben traditionelle Arbeitskultur und Widerstand gegen interne Veränderungen.
© PMI Austria
Agilität österreichischer Unternehmen hat sich rasant erhöht
Ursula Wirsching, Agile Lead bei PMI Austria.

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Agile Organisationen passen sich in kürzester Zeit flexibel an veränderte Marktsituationen und Kundenbedürfnisse an und finden durch proaktives Handeln effiziente Lösungen. Spätestens seit der Pandemie ist vielen bewusst, dass diese Fähigkeiten existenzentscheidend sein können.

Deshalb suchen immer mehr Organisationen nach agilen Ansätzen, um ihre Geschäftsprozesse zu transformieren. Inwieweit Agilität bereits bei österreichischen Unternehmen verankert ist, untersuchte nun zum zweiten Mal eine gemeinsame Studie von PwC Österreich und PMI Austria (Project Management Institute).

„In einer unsicheren Geschäftswelt überleben nur diejenigen, die anpassungsfähig sind. Durch Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und New Work wird es für Organisationen zunehmend wichtiger, mithilfe agiler Praktiken flexibel auf die Anforderungen in unseren dynamischen Märkten zu reagieren“, erklärt Luka Petek, Agile Lead bei PwC Österreich.

„Agilität ist der Schlüssel zur erfolgreichen Unternehmenstransformation. Sie dient als wegweisender Managementansatz für eine strategische Ausrichtung in der Zukunft“, ergänzt Ursula Wirsching, Agile Lead bei PMI Austria.

Agilität bei Österreichs Unternehmen am Vormarsch

Unternehmen, die fast ausschließlich agil arbeiten, haben sich im Jahr 2023 verdoppelt. Agile Methoden werden hauptsächlich für digitale Projekte (34 %) und Innovationen wie die Schaffung neuer Services und Produkte (26 %) angewendet.

© PWC / PMI Austria
Agilität österreichischer Unternehmen hat sich rasant erhöht

Der agile Reifegrad in den befragten Unternehmen hat sich binnen zwei Jahren rasant erhöht: Während im Jahr 2021 noch 28 Prozent der Organisationen angegeben haben, dass sich agile Arbeitsweisen auf die Experimentierphase beschränkten, sind es im Jahr 2023 nur noch 13 Prozent.

© PWC / PMI Austria

Der Fokus liegt heute zunehmend auf der Integration agiler Praktiken (30 %). Gleichzeitig nutzen aber die ersten Unternehmen (6 %) Agilität als strategisches Tool und treiben die Integration über die gesamte Organisation hinweg voran.

„Dieses Ergebnis im agilen Reifegrad ist besonders bemerkenswert, da im Vergleich zu 2021 noch keines der befragten Unternehmen Agilität strategisch im gesamten Unternehmen integriert hatte und die agilen Arbeitsweisen überwiegend in Experimentierphasen und IT-Projekten stattfanden“, so PwC-Experte Luka Petek.

Neue Arbeitsmodelle und Lebensqualität am Arbeitsplatz

Als die drei wichtigsten Vorteile einer agilen Arbeitsweise nennen heimische Unternehmen die Entwicklung neuer Arbeitsmodelle und Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz (19 %), kürzere Markteinführungszeiten neuer Produkte und höhere Serviceleistungen (16 %) sowie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und mehr Engagement (16 %).

„Durch Agilität können Entwicklungsprozesse optimiert und die Time-to-Market bei Produkteinführungen durch konsequente Priorisierungen reduziert werden. Das größte Potenzial bietet Agilität aber für die Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit, was mit einer gestiegenen Arbeitsqualität einhergeht sowie einer zufriedenen und engagierten Belegschaft“, verdeutlicht Luka Petek.

Traditionelle Prozesse und Resistenz gegenüber Veränderungen

21 Prozent der österreichischen Unternehmen sind – wie auch 2021 – der Ansicht, dass Widerstand gegenüber Veränderung die Agilität in ihrer Organisation ausbremst. Weitere 23 Prozent geben an, dass die vorherrschende Arbeitskultur zu sehr in traditionellen Methoden und Denkweisen verwurzelt sei.

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Agilität österreichischer Unternehmen hat sich rasant erhöht

Im Jahr 2023 sind die IT-Funktion und das Senior Management nach wie vor die zentralen Treiber für Agilität im Unternehmen.

„In den vergangenen zwei Jahren ist es vielen Unternehmen gelungen, das Buy-in wichtiger Sponsoren zu erhalten sowie den agilen Gedanken im Management zu verankern. Allerdings verfügen einige nach wie vor über zu wenig agile Fähigkeiten, um Agilität erfolgreich und nachhaltig im Unternehmen einzuführen“, unterstreicht Ursula Wirsching.

Agilitätstransformation in Österreich

Der Weg zur agilen Transformation ist für viele Unternehmen noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell sind 23 Prozent der Unternehmen der Meinung, dass Trainings und Coachings die Anwendung und Akzeptanz von Agilität am meisten fördern würden – gefolgt von Tools, die die Zusammenarbeit unterstützen (22 %) und Cross-Functional-Communities zum Erfahrungsaustausch (17 %).

„Damit agile Methoden im Unternehmen erfolgreich eingeführt werden können, ist nicht nur eine klare strategische Linie notwendig, sondern auch ein Bruch mit alten Denkweisen und Konventionen. Dabei sind Schulungen und Coachings für Mitarbeiter:innen und das Management unerlässlich“, meint Luka Petek abschließend.

Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier

https://www.pwc.at

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