Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

Exportunternehmen sind bei Umsatz-Erwartungen optimistisch – Angst vor Zahlungsausfällen steigt.
© ACREDIA / Martina Draper
Insolvenzprognose 2024: Widerstandsfähigkeit der Betriebe auf dem Prüfstand
Gudrun Meierschitz, Vorständin Acredia Versicherung.

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Exporteure zeigen sich weltweit optimistisch für 2023, jedoch bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit groß. So lässt sich das Ergebnis der aktuellen Umfrage zum Welthandel von Kreditversicherer Acredia und Allianz Trade zusammenfassen.

Etwa 70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen Umsatzanstieg durch Exporte im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig befürchten mehr Exporteure einen Anstieg des Risikos von Zahlungsausfällen.

© Allianz Trade Global Surveys 2023 / Allianz Research
Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

„Die Rentabilität der Unternehmen gerät durch die hohe Inflation, steigende Zinsen und den engen Kapitalmarkt zunehmend unter Druck. Längere Zahlungsfristen und ein höheres Risiko von Zahlungsausfällen sind deshalb wahrscheinlich“, erörtert Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia.

Die ungünstige Wirtschaftslage spiegelt sich auch in der Insolvenzprognose für 2023 wider, wo der Kreditversicherer davon ausgeht, dass die Zahl der Firmenpleiten weltweit um 21 Prozent steigen wird (2022: +2 Prozent).

Faktor Unsicherheit

Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einem höheren Risiko von Zahlungsausfällen, das sind +11 Prozentpunkte mehr als bei der Umfrage im letzten Jahr. Insbesondere in Großbritannien (+33 Prozentpunkte), Deutschland und den USA (jeweils +29 Prozentpunkte) steigt die Angst vor Zahlungsausfällen deutlich.

© Allianz Trade Global Surveys 2022 and 2023
Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

Gleichzeitig erwarten mehr Exporteure, dass sich die Zahlungsfristen verlängern (42 Prozent gegenüber 31 Prozent). Vor allem in den USA und Großbritannien bereiten sich fast 50 Prozent der Befragten darauf vor, dass sie länger auf ihr Geld warten werden.

© Allianz Trade Global Surveys 2022 and 2023
Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

Diese wirtschaftliche Unsicherheit dämpft das Interesse an neuen Märkten. 63 Prozent der Befragten bevorzugen eine Erhöhung der Investitionen in Ländern, in denen sie bereits präsent sind, während 47 Prozent planen, in neuen Ländern zu investieren. Auch beim Ausbau der Marktanteile konzentriert sich der Großteil, nämlich 55 Prozent, auf bestehende Märkte. 52 Prozent streben eine Diversifizierung und Erschließung neuer Länder an.

© Allianz Trade Global Survey 2023
Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

Lieferkettenproblematik wiegt schwer

Als Herausforderung für das laufende Jahr nennen fast 75 Prozent der Befragten logistische Hürden und hohe Transportkosten. Vor allem Unternehmen in Deutschland, Italien und Polen liegen Lieferkettenprobleme schwer im Magen. Hingegen sind in den USA und Spanien steigende Kosten und Finanzierungsprobleme am dringlichsten, während die Betriebe in Großbritannien unter hohen Energiepreisen leiden. In Frankreich machen sich Unternehmen am meisten Sorgen um das Risiko von Zahlungsausfällen.

© Allianz Trade Global Surveys 2022 and 2023
Zahlungsausfälle – das größte Risiko für Exporteure im Jahr 2023

“Angesichts der vielfältigen Herausforderungen rücken andere Themen wie zum Beispiel ESG in den Hintergrund. Die Unternehmen konzentrieren sich jetzt auf finanzielle Stabilität und Risikokontrolle“, konstatiert Gudrun Meierschitz abschließend.

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier – ein kurzes Video zur Thematik hier

https://www.acredia.at

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