Europäische Aktien bleiben trotz Konjunkturschwäche weiter attraktiv

Laut der Experten von Jupiter AM sollten Anleger eine Aufstockung ihrer Allokation in Betracht ziehen.
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Europäische Aktien bleiben trotz Konjunkturschwäche weiter attraktiv
Caroline Cantor, Investment Director European Equities bei Jupiter Asset Management.

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Es wird viele Anleger überraschen, europäische Aktien weisen über ein, zwei und drei Jahre währungsbereinigt die beste Performance auf. Die nachstehende Grafik zeigt diese Outperformance über drei Jahre sowie die enge Korrelation zwischen dem MSCI World Index und dem US-Markt (S&P 500). Nach erheblichen Mittelabflüssen im Jahr 2022 gab es zu Beginn des Jahres 2023 einige Zuflüsse nach Europa.

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Europa bietet Diversifizierung

Bei den fünf führenden MSCI World-Aktien handelt es sich um US-Technologiewerte, die wohl aus Wachstumsgründen gekauft werden. Einige der führenden Unternehmen unserer europäischen Strategie haben jedoch im letzten Jahr ein besseres Umsatzwachstum erzielt. Trotzdem werden diese fünf europäischen Unternehmen mit einem Abschlag gegenüber den US-Unternehmen gehandelt (durchschnittliches 12-Monats-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 für die Europäer gegenüber 32 für die US-Unternehmen).

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Es ist daher nicht überraschend, dass die globalen Aktienmärkte – z.B. gemessen am MSCI World – aufgrund der hohen Gewichtung nordamerikanischer Aktien eng mit der Performance des US-Aktienmarktes korrelieren. Dies bedeutet, dass die globalen Indizes in ähnlicher Weise von der Performance einer kleinen Anzahl großer US-Tech-Unternehmen abhängig sind.

Der europäische Markt hingegen ist weit weniger stark von Technologieunternehmen und deutlich stärker von Basiskonsumgütern und Industrieunternehmen abhängig (siehe Grafik unten). Daher bietet Europa Anlegern, unserer Überzeugung nach, eine hervorragende Möglichkeit zur Diversifizierung ihrer Aktienportfolios.

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Europäische Aktien bleiben trotz Konjunkturschwäche weiter attraktiv

Führende Unternehmen trotzen Wirtschaftslage

Die überdurchschnittliche Performance des europäischen Aktienmarktes steht im Widerspruch zur europäischen Wirtschaft, die in den letzten zwei Jahren ein nachlassendes BIP-Wachstum aufwies. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds wird die jährliche Wachstumsrate des realen BIP in Europa 2023 auf 0,6% fallen, während sie in Nordamerika bei 1,6% liegen soll.

Der Kontrast zwischen den Aktienrenditen und dem Wirtschaftswachstum spiegelt die Tatsache wider, dass Europa die Heimat vieler führender globaler Unternehmen ist, insbesondere in den Bereichen Luxusgüter (LVMH, Richemont), Gesundheitswesen (Novo Nordisk) und Basiskonsumgüter (Nestle, L’Oréal). In der Tat stammen weniger als 50 % der Einnahmen europäischer Unternehmen aus Europa. Diese Unternehmen haben ihren Sitz zwar in Europa, sind aber global ausgerichtet.

Wir denken, dass man sich mit einer Nicht- oder Unterallokation in Europa die Chance entgehen lässt, in einen großen Markt mit weltweit führenden Unternehmen in Wachstumsmärkten zu investieren, zu denen man anderswo keinen Zugang hat. Die Nachfrage nach Luxusgütern beispielsweise wächst weltweit, und wie bereits erwähnt, sind es die europäischen Unternehmen, die die Marken haben, die die Menschen kaufen wollen.

Bewertungen bleiben attraktiv

Trotz der jüngsten Outperformance sind die Bewertungen der europäischen Aktienmärkte im historischen Vergleich nach wie vor attraktiv und werden mit einem erheblichen Abschlag gegenüber den USA gehandelt. Nach Mittelabflüssen im Jahr 2022 gab es zu Beginn des Jahres 2023 einige Zuflüsse in die Region. Hier könnte sich eine positive Dynamik entwickeln.

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