Einzigartiges Mikrowind-Projekt versorgt Industrie mit grüner Energie

Das Berliner Startup MOWEA ermöglicht flexible Energielösungen im Baukastensystem.
© MOWEA
Einzigartiges Mikrowind-Projekt versorgt Industrie mit grüner Energie
Till Naumann, Gründer und CEO von MOWEA.

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Die hohen Energiepreise belasten nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen. Dazu steigt der Druck auf Betriebe und Institutionen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Das lässt den Bedarf nach umweltschonenden, smarten und vor allem leicht zu adaptierenden Energielösungen in die Höhe schnellen.

Mit Mini-Windkraftanlagen im Baukastensystem ermöglicht das Start-up MOWEA der Industrie, selbst an Ort und Stelle grünen Strom zu produzieren. In einem europaweiten Pilotprojekt mit der ASFiNAG versorgen Mikrowindturbinen die Mautstelle in Patsch, und auch der Bauträger SÜBA AG lässt einen Baukran für ein Wohnbauprojekt in Stockerau bereits mit Windenergie von MOWEA arbeiten.

Projekt Europabrücke

Nun haben die ASFINAG und das Berliner Startup MOWEA das innovative Projekt Mikrowindturbinen auf der Europabrücke in Betrieb genommen. Erstmals in Europa ernten Windturbinen auf Brückenpfeilern nachhaltige Energie, die direkt vor Ort zur Versorgung der Mautstation Patsch eingesetzt wird. Nach spektakulären Arbeiten von professionellen Industriekletterern, die die acht Turbinen unter der Brücke montiert hatten, wurde die Anlage nun offiziell in Betrieb genommen.

© ASFiNAG
Einzigartiges Mikrowind-Projekt versorgt Industrie mit grüner Energie
Montagearbeiten an der Europabrücke.

„Die Europabrücke war schon immer ein Zeichen für Verbindung und Innovationsgeist. Mit den Windkraftturbinen gehen wir unseren Weg zur Eigenproduktion aus nachhaltigen Energiequellen konsequent weiter. Diese saubere Energie verwenden wir direkt vor Ort für die Mautstelle bei Patsch. Zusammen mit Photovoltaik oder Energie aus eigenen Kleinwasserkraftwerken wie etwa in Flirsch wollen wir unseren Stromverbrauch immer mehr mit nachhaltiger Energie aus Eigenproduktion abdecken. Das Pilotprojekt wird uns somit wesentliche Aufschlüsse geben, inwieweit wir diese Mikrowindturbinen an unseren Brücken in ganz Österreich künftig einsetzen können. Wir evaluieren bereits weitere mögliche Standorte in Tirol und Vorarlberg“, bestätigt ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele.

„Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, unsere modulare Windenergielösung an der berühmten Europabrücke zu erproben. Die Kollaboration zwischen der ASFINAG und MOWEA war stets partnerschaftlich und nach vorne gerichtet. Dies ist die Grundvoraussetzung für Innovationsprojekte wie dieses. Das österreichische Momentum für Klimatechnologien ist herausragend. Gesellschaft und Unternehmen haben sich dem Klimaschutz verpflichtet und wir sehen große Potentiale, noch weitere Infrastrukturen für unsere Windturbinen in Österreich zu erschließen“, so Till Naumann, Gründer und CEO von MOWEA.

Mikrowindturbinen in 140 Meter Höhe

Im Detail handelt es sich dabei um acht Mikrowindturbinen, die im nördlichen Abschnitt der Europabrücke auf einer Höhe von 140 Metern über dem Grund installiert werden. Der primäre Energiebedarf der Einrichtungen an der Mautstelle Patsch sollen somit von der Windkraftanlage gedeckt werden. Sollte die Windkraftanlage den Bedarf an elektrischer Energie nicht decken können, wird Energie aus dem öffentlichen Netz (IKB) bezogen. Gibt es eine Überdeckung, wird überschüssige elektrische Energie ins Netz rückgespeist.

Die Mikrowindturbinen von MOWEA sind am oberen Ende des Pfeilers II der Europabrücke direkt am Betonpfeiler montiert worden. Die Produktion der Druckgussteile sowie der Zusammenbau der MOWEA Mikrowindturbinen werden von der Firma Dynacast Österreich, südlich von Wien, durchgeführt. Dynacast ist ein global führendes Druckgussunternehmen in der Produktion kleiner Präzisionsmetallkomponenten mit Produktionsstätten auf der ganzen Welt.

© ASFiNAG

Infrastruktur vorhanden

Die Vorteile der Europabrücke für dieses Projekt: Die Umsetzung benötigt keine zusätzliche Infrastruktur oder gar Bodenversiegelungen. Die notwendigen Energieleitungen sind bereits entlang der Autobahn vorhanden, Strom kann rund um die Uhr durch die Windkraft generiert werden.

Die Windkraftturbinen können optisch elegant an den Pfeilern integriert werden – es gibt darüber hinaus auch keine Störfaktoren in diesem Bereich hinsichtlich Anrainerinnen und Anrainer oder Wohngebiet. Ein Umweltbüro wird das Projekt zwei Jahre lang begleiten und Auswirkungen auf die Avifauna (sprich Vögel) untersuchen.

© ASFiNAG

Baukastenprinzip bietet Plug & Play

Das Start-up Unternehmen verfolgt den Ansatz, die Produktion von Windkraft für Betriebe und Privatpersonen einfach zugänglich zu machen. War diese in Form von immensen Windrädern lange Zeit auf den ländlichen Raum und eher flache Regionen beschränkt, will MOWEA die Erzeugung von Windenergie auch im urbanen Raum ermöglichen und fördern.

„Aufgrund des Baukastenprinzips ist die Anzahl der Turbinen je nach individuellen Bedürfnissen variabel und das System lässt sich mittels Plug & Play effektiv und smart aus der Ferne steuern“, verdeutlicht Till Naumann.

Seinen Partnern steht MOWEA während des gesamten Prozesses zur Seite, von der Planung über die Konfiguration bis hin zur Montage gemeinsam mit regionalen Partnern. Je nach Standort und den baulichen Gegebenheiten können die Windkraft- auch mit Solaranlagen kombiniert werden, um eine maximal effiziente, umweltfreundliche Leistung zu erzielen.

SÜBA AG generiert Strom für Baustellen

Als erster Bauträger hat auch die SÜBA AG begonnen via Windkraft die Baustellen autonom mit grünem Strom zu versorgen. Die innovativen modularen Windkraftanlagen von MOWEA wurden hier erstmals beim Wohnbauprojekt „Das Koloman“ in Stockerau in Betrieb genommen. In Zukunft ist geplant, das innovative Energiekonzept konsequent auch auf weiteren SÜBA-Baustellen in Österreich und Deutschland einzusetzen.

„Im Sinne der Umwelt wollen wir die Grenzen des technisch Möglichen immer weiter ausdehnen. Wir leisten Pionierarbeit in der Entwicklung energieeffizienter Immobilien, indem wir bei unseren Neubauten bereits seit einigen Jahren weitestgehend auf fossile Energieträger verzichten. Mit dem Einsatz von Wasserstoff und Windkraft wollen wir bereits in der Bauphase einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, sagt Klemens Hallmann, Gründer der HALLMANN Holding und alleiniger Eigentümer der SÜBA AG.

https://www.mowea.world

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