Zufriedenheit steht bei der Arbeitgeberwahl an oberster Stelle

55% würden eher kündigen, als einen Job zu behalten, der nicht ihren Bedürfnissen entspricht.
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Zufriedenheit steht bei der Arbeitgeberwahl an oberster Stelle
Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer bei StepStone Österreich & Schweiz.

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Im Auftrag von StepStone hat die Marktforschungsagentur MindTake für den „StepStone-Jobreport 2023“ mehr als 2000 Personen befragt und festgestellt: Die Jobzufriedenheit ist hoch. Beschäftigte legen großen Wert drauf, ihren Job zu behalten. Es ist aber nicht die Zeit für Arbeitgeber, sich zurückzulehnen!

Die Zufriedenheit im Job ist bei Österreichs Arbeitnehmer:innen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Vor einem Jahr haben 66 Prozent angegeben, mit ihrer beruflichen Situation (sehr) zufrieden zu sein, 2023 sind es schon 70 Prozent.

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„Meinen Job zu behalten, ist mir wichtig“, sagen im Schnitt 76 Prozent der Befragten. Die höchste Zustimmung findet sich bei Menschen in Karenz, wo 82 Prozent (sehr) wichtig ist, ihren Job nicht zu verlieren.

Geringe Kompromissbereitschaft bei der Jugend

55 Prozent der Befragten würden kündigen, wenn der Job nicht den eigenen Bedürfnissen entspricht. Besonders stark sticht dabei die Gen Z heraus.

Junge Beschäftigte sind deutlich kompromissloser und haben einen klaren Fokus auf die eigenen Bedürfnisse. 71 Prozent würden eher kündigen, als einen Job zu machen, der nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Mit dem Alter nimmt die Bereitschaft zu kündigen deutlich ab, je älter, desto kompromissbereiter zeigen sich die Beschäftigten.

Die Gen Z ist mit einer breiten Palette von Technologien aufgewachsen, die ihnen ein hohes Maß an Komfort bieten. Sie sind es gewohnt nicht lange auf die Befriedigung von Bedürfnissen zu warten und schnell auf Informationen, Produkte und Dienstleistungen zuzugreifen. Das fördert auch eine kompromisslosere Erwartungshaltung gegenüber Unternehmen und Arbeitgebern. Mit dem Alter nimmt die Bereitschaft zu kündigen deutlich ab, je älter, desto kompromissbereiter zeigen sich die Beschäftigten.

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Vier zentrale Forderungen auf die sich Arbeitgeber einstellen sollten:

1. Mehr Flexibilität im Job

Vier von zehn Befragten (38 Prozent) fordern 2023 mehr Flexibilität im Job. Vor allem ausgeprägt ist dieser Wunsch

  • bei Arbeitnehmer:innen der Gen Z (52 Prozent)
  • in Marketing, PR, Werbung (65 Prozent)
  • und unter Beschäftigten der Hotellerie und Gastronomie (60 Prozent)
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2. Mehr Gehalt

Im Vorjahr gaben 42 Prozent an, mehr Gehalt zu fordern, im Jahr 2023 peilt jede:r Zweite bereits eine Gehaltsverhandlung an. Besonders interessiert an einer Gehaltserhöhung zeigen sich in diesem Jahr die Gen Z und Gen Y.

Besonders Arbeitgeber folgender Branchen sollten sich auf höhere Gehaltserwartungen einstellen: Technische Berufe (66 Prozent), Personalwesen (68 Prozent) und Hotellerie/Gastronomie (65 Prozent). Deutlich bescheidener bzw. zufriedener sind die Befragten aus dem Öffentlichen Dienst: Nur 39 Prozent wollen in diesem Jahr mehr Gehalt einfordern.

3. Weiterbildungsmöglichkeiten im Job

63 Prozent der Österreicher:innen sind Weiterbildungsmöglichkeiten im Job (sehr) wichtig. Arbeitgeber, die das bieten können, punkten vor allem bei Beschäftigten der Gen Z (73 Prozent), bei Menschen in Ausbildung (85 Prozent) und in Karenz (74 Prozent).

4. „Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance hat mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert für die Österreicherinnen und Österreicher. Im Vorjahr gaben 73 Prozent an, angesichts der Coronakrise mehr Wert auf eine gute Work-Life-Balance zu legen. In diesem Jahr stimmen sogar mehr als Dreiviertel der Befragten der Aussage „Eine gute Work-Life-Balance ist mir wichtig“ zu. Deutlich mehr Relevanz hat die Ausgewogenheit von Beruf und Privatleben für Frauen. Am wenigsten wichtig ist das Thema für die Generation der Babyboomer, am höchsten ist die Zustimmung unter der Gen Y.

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Machtgefälle

Bleibt die Frage, wo die Verhandlungsmacht am Arbeitsmarkt liegt. Im Österreichschnitt schätzen heute 62 Prozent die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt als gut oder sehr gut ein. Im Vorjahr waren es knapp 53 Prozent. Tendenziell stärker gefragt fühlen sich männliche Beschäftigte (64 Prozent), die Gen Y (67 Prozent), Beschäftigte in technischen (78 Prozent) oder Gesundheits-Berufen (72 Prozent). Doch auch wenn die Tendenz bereits ersichtlich ist – ein eindeutiges Machtgefälle zugunsten der Arbeitnehmenden ist in Österreich (noch) nicht zu beobachten.

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Insbesondere Menschen ohne Arbeit sehen die Macht noch klar auf Seiten der Unternehmen. Dagegen sehen jüngere Beschäftigte und auch Menschen in einer Führungsposition schon deutlich mehr Verhandlungsmacht bei Arbeitnehmenden.

https://www.stepstone.at

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