Was können Krypto-Assets in herkömmlichen Portfolios bewirken?

Adrian Fritz, 21Shares, erläutert, worauf Krypto-Enthusiasten, -Anleger und -Besitzer achten sollten.
© Amanda Nikolic Photography
Was können Krypto-Assets in herkömmlichen Portfolios bewirken?
Adrian Fritz, Head of Research bei 21shares.

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Crypto to the moon – Vollblut-Krypto-Enthusiasten schwören auf das mehrgliedrige Wertversprechen aus Sicherheit, Unabhängigkeit und Inflationsabsicherung, das sich durch das Ökosystem rund um die Blockchain und Währungen wie Bitcoin auftut. Doch auch wenn man nicht zum Kreis der eingefleischten „HODL“ und „WAGMI!“ rufenden Krypto-Jünger gehört, können Investitionen in Krypto-Assets interessant werden – als Teil eines diversifizierten Investmentportfolios.

Auf Basis der schon in den 1950ern von Harry Markowitz entwickelten Portfoliotheorie wurde dabei ein zu 60 Prozent aus Aktien und 40 Prozent aus Anleihen gewichtetes Portfolio zusammengestellt – und zu unterschiedlichen, geringen Anteilen mit den beiden größten Krypto-Assets Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) angereichert.

Die nach diesen Regeln zusammengesetzten Musterportfolios wurden über einen Zeitraum von rund fünfeinhalb Jahren – von 1. Januar 2019 bis 31. Mai 2024 – beobachtet.

Korrelationen

Dabei sticht ein Phänomen besonders ins Auge: Die Korrelation zwischen Krypto und anderen Assetklassen.

Sie kann einiges über die Natur und das Verhalten von Krypto-Assets in unterschiedlichen Marktbedingungen verraten – darunter auch die von Beobachtern oft kommentierte Ähnlichkeit ihrer Performance im Vergleich zu Tech-Aktien. In der fünfjährigen Analyse äußert sich das in der schwachen bis mittleren Korrelation von Bitcoin und Ethereum mit dem ARK Innovation ETF, einem Investmentprodukt, welches zu einem Viertel aus Tech-Aktien besteht. Die Korrelation beider Kryptos zu westlichen bzw. amerikanischen Aktien stellt sich im Vergleich als geringer, jene mit Immobilienmärkten, Anleihen oder Gold sogar als noch geringer heraus.

Was können Krypto-Assets in herkömmlichen Portfolios bewirken?
Korrelation zwischen Bitcoin, Ethereum und anderen Anlageklassen zwischen 1.1.2019 und 31.5.2024 (ein höherer Wert bedeutet eine stärkere Korrelation – Anm. d. Red.).
© 21Shares

Der Zusammenhang zwischen dem „digitalen Gold“ Bitcoin und echtem Gold scheint also gering – ist es aber nicht unbedingt:

Was können Krypto-Assets in herkömmlichen Portfolios bewirken?
Korrelation zwischen Bitcoin, Ethereum und anderen Anlageklassen im März 2023.
© 21Shares

In einzelnen Marktphasen, beispielsweise der „Bankenkrise“ im März 2023, offenbarten sich zwischen beiden Assetklassen durchaus hohe Korrelationen. Dieser Monat, welcher vom Zusammenbruch der Silicon Valley Bank aber auch dem Kollaps der Schweizer Credit Suisse und der anschließenden Übernahme durch die Konkurrentin UBS geprägt war, motivierte wohl viele Anleger, sich gegen Bankenrisiken abzusichern. Dabei wurde nicht nur viel Gold erworben, sondern eben auch Bitcoin und Ethereum.

Kryptos und Portfolio-Performance

Der zweite interessante Faktor ist die Veränderung der Portfolio-Performance durch das Hinzufügen von Kryptos in unterschiedlichem Ausmaß (darunter Ethereum zu 1 Prozent sowie Bitcoin zu 1 bzw. 5 Prozent).

In der Analyse von 21Shares wurde diese mittels der Sharpe-Ratio, also der risikobereinigten Rendite, nach einem fünfeinhalbjährigen Zeitraum ermittelt. Es zeigt sich:

Was können Krypto-Assets in herkömmlichen Portfolios bewirken?
Vergleich der Performance-Daten von Beispielportfolios mit einer fünfprozentigen Beimischung von Bitcoin und unterschiedlichen Rebalancing-Rhythmen.
© 21Shares

In allen Beispielportfolios führte eine Hinzuziehung von Bitcoin und Ethereum zu einer besseren risikobereinigten Rendite – im Falle eines fünfprozentigen Bitcoin-Anteils in Form einer um fünf Prozent höheren jährlichen Rendite und einer Sharpe-Ratio von 0,86 im Vergleich zur 0,69. Zugleich steigt in jenem Portfolio mit Bitcoin auch die Volatilität, also die Schwankungsbreite der Renditen. Dieser Missstand kann durch eine regelmäßig stattfindende Reallokation („Rebalancing“) der Vermögenswerte ausgeglichen werden, wie die Untersuchung ebenfalls gezeigt hat.

Fazit

Die Analysen bringen also zutage, dass es keineswegs einen Maximalansatz benötigt, um als Anleger an der Entwicklung des Krypto-Marktes teilhaben zu können. Selbst für konservativ gestimmte Investoren bietet diese Anlageklasse Vorteile, die sich nicht nur in ihrer Performance der letzten Jahre ausdrücken.

Denn auch ihre geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen ist ein unbestreitbarer Vorteil, da sie Kryptos zu einem wertvollen Werkzeug für die Diversifikation des eigenen Portfolios macht.

https://www.21shares.com

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