Die Risiken generativer künstlicher Intelligenz – wie Verletzungen des Urheberrechts oder der Cybersicherheit – sind offenkundig. Dennoch glauben international drei von vier Manager, dass ihre Vorteile größer sind als die damit verbundenen Probleme. Nahezu alle Führungskräfte (96 Prozent) stellen fest, dass generative KI eine Schlüsseltechnologie für den Vorstand ist, und die Mehrheit bestätigt, dass ihre Entscheidungsträger starke Befürworter sind.
Während 21 Prozent der Führungskräfte international eine signifikante Disruption ihrer Branche durch diese Technologie erwarten, haben branchenübergreifend bereits vier von zehn der Unternehmen Teams und Budgets für ihren Einsatz aufgestellt; rund die Hälfte erwägt, dies im Laufe des Jahres zu tun. Die Unternehmen sind der Auffassung, dass die bedeutendsten KI-basierten Plattformen und Tools für ihre Branche Chatbots zur Automatisierung im Kundenservice und zur Verbesserung des Wissensmanagements (83 Prozent) sowie zum Generieren, Erfassen oder Zusammenführen von Daten (75 Prozent) darstellen.
Zahlreiche Vorteile durch rasante Entwicklung
Die meisten Führungskräfte (78 Prozent) glauben, dass durch generative KI die Entwicklung von Produkten und Services effizienter sowie benutzerfreundlicher und inklusiver (76 Prozent) wird. Sie erwarten darüber hinaus, dass durch die KI-Technologie das Kundenerlebnis interaktiver und ansprechender gestaltet (71 Prozent) sowie der Kundenservice durch automatisierten, personalisierten Support verbessern wird (67 Prozent).
Bei erfolgreicher Integration von generativer KI in die IT-Infrastrukturen rechnet das Topmanagement für die kommenden drei Jahre mit einer Reihe von Vorteilen: International gehen sie davon aus, dass die Integration der Technologie zu einem Umsatzplus von 8 Prozent und einer Kostensenkung von 7 Prozent führen wird. Darüber hinaus schätzen die Befragten, dass sie auf diesem Weg die Interaktion mit Kunden und deren Zufriedenheit sowie die operative Exzellenz um 9 Prozent verbessern können.
„Generative Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, Unternehmen grundlegend zu transformieren. Sie ermöglicht ihnen beispiellose Vorteile für Innovation und Produktivität, die es möglich machen, neue Geschäftsmodelle zu erforschen und Wachstumschancen zu nutzen. Mit einer verantwortungsvollen Implementierung und einer klaren Governance können Unternehmen das Potenzial generativer KI optimal nutzen und gleichzeitig Vertrauen und Erfolg miteinander in Einklang bringen“, konstatiert Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini in Österreich.
High-Tech-Branche Vorreiter bei Integration von generativer KI
Am stärksten überzeugt davon, dass generative KI sich insgesamt positiv auswirken wird, sind die Führungskräfte der Hightech-Branche (84 Prozent): Fast 70 Prozent berichten von Pilotprojekten mit generativer KI in ihrem Unternehmen; 18 Prozent geben an, dass sie generative KI bereits an einigen Standorten oder in mehreren Geschäftsbereichen eingeführt haben. Bekannte Anwendungsfälle sind 3D-Modellierung für detailgenaue Konturen und vorausschauende Wartung.
Die Mehrheit (67 Prozent) der Führungskräfte aller Branchen sieht das größte Potenzial für generative KI in der Unternehmens-IT. Dies gilt insbesondere für den Hightech-Sektor, in dem der größte Anteil der Führungskräfte (86 Prozent) angibt, dass ihr Unternehmen generative KI in der IT einsetzt oder einzusetzen plant. Weitere Bereiche, in denen Führungskräfte einen Mehrwert durch generative KI sehen, sind der Vertrieb (54 Prozent) sowie Marketing und Kommunikation (48 Prozent).
Neue Jobprofile und Verantwortungsbereiche durch generative KI
Nach Einschätzung von 69 Prozent der Unternehmen wird generative KI erste Konzepte und Entwürfe für Anwendungen liefern, wodurch die Mitarbeitenden weniger Zeit auf die Ideenfindung und Entwicklung verwenden und sich stärker dem Testen, der Validierung und Absicherung widmen werden.
Diese Meinung teilen auch die Anwender: 70 Prozent von ihnen glauben, dass sie mit generativer KI ihre Arbeit effizienter gestalten, sich von fehleranfälligen Routineaufgaben befreien und den strategischen Aspekten ihrer Arbeit mehr Aufmerksamkeit widmen können, welche nicht von Maschine übernommen werden können.
Wie die Studie zeigt, glauben 69 Prozent der Führungskräfte, dass generative KI zum Entstehen neue Jobprofile und Verantwortungsbereiche wie KI-Auditoren und KI-Ethikern führen wird. Hinsichtlich der Integration der Technologie in die Arbeitswelt und der Etablierung solcher neuen, auf generative KI ausgerichteten Tätigkeitsprofile sind 68 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass erhebliche Investitionen in die Höherqualifizierung und die bereichsübergreifende Kompetenzentwicklung von Talenten benötigt werden.
Nachhaltige generative KI im Fokus
Vier von fünf Prozent der Unternehmen international haben erkannt, wie wichtig es ist, generative KI und Foundation Modelle nachhaltig zu implementieren und zu skalieren. Ebenso vielen ist bewusst, dass Foundation Modelle einen größeren ökologischen Fußabdruck als klassische IT-Entwicklung haben können.
Dennoch hat von den Unternehmen, die eigene Modelle trainieren wollen (8 Prozent), bislang nur etwa die Hälfte vor, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit konkreter Nachhaltigkeitskonzepte.
Das sind die Ergebnisse der neuesten Studie „Harnessing the value of generative AI: Top use cases across industries” des Capgemini Research Institute.