StepStone Fachkräfteatlas: Doppelte Anzahl offener Stellen

Im Vergleich zum Tiefpunkt im Frühling 2020 haben sich die Jobausschreibungen nahezu verdoppelt (+94%).
© StepStone Österreich
Fachkräftemangel gefährdet Wettbewerbsfähigkeit und Innovation der Unternehmen
Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer bei StepStone Österreich & Schweiz.

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Die aktuelle Erhebung des StepStone Fachkräfteatlas, für den die Marktforschungsagentur Index Jobanzeigen in 22 Printmedien und 21 Jobbörsen in ganz Österreich ausgewertet hat, ergibt folgendes Bild: Im zweiten Quartal 2020 wurden 74.270 Stellen ausgeschrieben, im ersten Quartal 2022 waren es 143.800 Stellen. Im Schnitt wächst der Stellenmarkt seit zwei Jahren um rund 10.000 Stellenausschreibungen pro Quartal und liegt bereits 42% über dem Vor-Corona-Niveau.

StepStone Fachkräfteatlas: Doppelte Anzahl offener Stellen
Quelle: StepStone Österreich

55% mehr offene Stellen

Jobsuchenden stehen aktuell 55% mehr offene Stellen zur Verfügung als im Vorjahr. „Wir haben den Aufschwung erwartet, aber nicht mit dieser Geschwindigkeit und nicht in diesem Ausmaß“, so Nikolai Dürhammer, Managing Director von StepStone Österreich. „Was wir hier sehen ist zum einen ein gewisser Nachholeffekt, eher zurückhaltende Unternehmen wagen sich jetzt wieder vor. Zum anderen haben wir trotz allem ein reales Wirtschaftswachstum um die 3%, also auch einen tatsächlichen Anstieg von Stellen. Hauptgrund für diesen Boom ist aber sicher der Fachkräftemangel“, so Dürhammer.

Hauptgründe für den massiven Anstieg

Der verschärfte Fachkräftemangel und damit einhergehende immer längere Vakanzzeiten: Stellen werden mehrmals neu ausgeschrieben, bevor sie besetzt werden können. Gleichzeitig werden dadurch, dass der Markt so umkämpft ist, für eine offene Position mehrere Anzeigen auf verschiedenen Portalen veröffentlicht. Im 1. Quartal 2020 wurden für eine offene Position durchschnittlich 1,4 Stellenanzeigen ausgeschrieben. Im 1. Quartal 2022 sind es rund 1,6 Anzeigen pro freier Stelle.

Auswirkungen des Ukrainekrieges

„Niemand kann heute seriös prognostizieren, was weiter passieren wird, aber so viel ist sicher: Aktuell hat der Ukrainekrieg defacto keine Auswirkungen auf den österreichischen Jobmarkt, wir sehen weiterhin Allzeithöchststände und keine Anzeichen dafür, dass die Unternehmen ihre Recruitingaktivitäten zurückschrauben würden. Man darf auch nicht vergessen: Unternehmen haben durch die Pandemie gelernt, dass es manchmal sinnvoller ist, nicht zu früh oder zu drastisch auf die Bremse zu drücken. Wer zu Beginn Stellen massiv abgebaut hat, hat jetzt teilweise echte Probleme damit, dringend benötigte Mitarbeiter:innen wieder zu bekommen,“ so Dürhammer.

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