Global Entrepreneurship Monitor stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus

In Österreich sieht jede/r Zweite gute Gründungsmöglichkeiten in der eigenen Region.
© aws / Katharina Gossow
Global Entrepreneurship Monitor stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus
Die Geschäftsführer der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister.

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Die größte internationale Vergleichsstudie zum Unternehmertum, der GEM (Global Entrepreneurship Monitor), stellt Österreich in seiner neuesten Auflage 2022/23 ein gutes Zeugnis aus: Die Gründungsdynamik in Österreich nimmt wieder an Fahrt auf. Zudem beurteilt die österreichische Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Gründungsmöglichkeiten deutlich positiver als noch vor zwei Jahren.

„49,5% der erwerbsfähigen Bevölkerung sieht derzeit gute Gründungsmöglichkeiten in ihrer Region. Das ist sehr erfreulich und zeigt deutlich, dass in Österreich viel Unternehmergeist und großes Potential im Unternehmertum vorhanden ist“, betont BMAW-Generalsekretärin Eva Landrichtinger.

Spitzenplatz in DACH-Region

Österreich verbessert sich im Vergleich zu anderen teilnehmenden europäischen Ländern auf Rang 10 und nimmt damit in der DACH-Region sogar die Spitzenposition ein. Ebenfalls jede:r Zweite betrachtet hierzulande eine Unternehmensgründung als erstrebenswerte Karriereoption (plus 4,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020).

Nach den Krisenjahren kommt auch wieder mehr Dynamik in die Jungunternehmer:innen-Landschaft Österreichs: Gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung, sind hierzulande 6,8% Jungunternehmer:innen. Auch die Zahl jener Jungunternehmen, die international tätig sind, steigt langsam wieder.

© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor
© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor

„Der Global Entrepreneurship Monitor zeigt jedes Jahr die unternehmerischen Entwicklungen in unterschiedlichen Ländern auf. Bei vielen Schlüsselindikatoren liegt Österreich bereits wieder auf Vor-Covid-Niveau. Im europäischen Vergleich schätzt die Bevölkerung vor allem die Stabilität ihrer Unternehmen. Besonders Gründungen mit umwelt- oder sozialen Aspekten wird als erstrebenswerte Karriereoption gesehen“, erklärt Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft.

Höhere Motive im Fokus

Zwar ist die Bestreitung des Lebensunterhalts ein vorherrschendes Gründungsmotiv für Jungunternehmen, jedoch stehen den monetären Absichten auch höhere Motive gegenüber. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Jungunternehmen berücksichtigen Umwelt- oder soziale Aspekte bei Unternehmensentscheidungen und 37,9% der neuen Unternehmerinnen und Unternehmer gründen, um die Welt zum Besseren zu verändern.

© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor
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„Der Global Entrepreneurship Monitor liefert der Politik seit 1999 wichtige Hinweise zur Entwicklung des Unternehmertums. Es freut mich, dass der Monitor für 2022/2023 erstmals eine Spezialauswertung zum Thema „Sustainable Development Goals“ durchgeführt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 40% der österreichischen Jungunternehmen zu den „Impact Startups“ zählen. Sie haben gegründet, um die Welt zu verbessern. Umweltschutz ist mehr als zwei Drittel der Startups ein wichtiges Anliegen und wird in Geschäftsentscheidungen berücksichtigt. Die Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung sind groß. Umso wichtiger ist dieser Wille zur Veränderung, die Innovationen und Beiträge der österreichischen Jungunternehmen“, konstatiert Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor
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Gründungen von Frauen nehmen zu

Während die Gründungsdynamik in Österreich langsam zunimmt, gibt es beim Entschluss ein Unternehmen zu gründen, nun verstärkt Gründungen durch Frauen. „Der Frauenanteil steigt erfreulicherweise auf 44,8%. Es gibt jedoch noch viel zu tun, denn der Frauenanteil geht mit der Technologieintensität des Unternehmens stark zurück und 28,7% der Gründungsteams sind noch immer rein männlich“, so Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich.

© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor
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Förder- und Bildungsangebote

„Während die Politik in Bezug auf Unternehmertum in Österreich durchschnittliche Bewertungen erhält, wird das heimische Förderangebot zur Unterstützung junger Unternehmen als sehr positiv wahrgenommen und erreicht im internationalen GEM-Vergleich heuer sogar Rang eins“, erläutert Christian Friedl, Studienleiter für Österreich und Professor am FH JOANNEUM in Graz.

© FH JOANNEUM / Global Entrepreneurship Monitor
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Verbesserungsbedarf gibt es demnach im Bereich Entrepreneurship Education, und zwar vor allem in Schulen und der Berufsbildung. In der Gesamtbewertung des unternehmerischen Ökosystems liegt Österreich sowohl im europäischen als auch im internationalen Vergleich erneut im Mittelfeld. „Das deutet auf eine gewisse Resilienz des heimischen Ökosystems hin, insbesondere aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen“, so Christian Friedl.

Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) ist die größte internationale Vergleichsstudie zum Unternehmertum, an der Österreich seit 2012 regelmäßig teilnimmt. Die quantitative Erhebung des GEM Österreich basiert auf einer repräsentativen Umfrage der erwerbsfähigen Bevölkerung (n = 4.602), dazu ergänzend bewerten 37 Expertinnen und Experten den Zustand des unternehmerischen Ökosystems.

https://www.aws.at

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