Europäische Jupitermondmission mit Thermalhülle aus Österreich

Thermalisolation von Beyond Gravity Austria schützt die Robotersonde „JUICE“ vor Hitze und Kälte im All.
© Beyond Gravity
Europäische Jupitermondmission mit Thermalhülle aus Österreich
Kurt Kober, Geschäftsführer von Beyond Gravity Austria.

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Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem und unterscheidet sich deutlich von der Erde. Jupiter ist ein Gasriese und wird von über 60 Monden umkreist. Die Robotersonde „JUICE“ (Jupiter Icy Moons Explorer) wird Jupiter erforschen und drei seiner größten Monde, die innere Wasserozeane beherbergen sollen. Wo sich Wasser befindet, könnte auch außerirdischer Lebensraum sein.

© NASA/JPL/DLR
Der Gasplanet Jupiter (links) und einige seiner Monde.

„Während der mehr als zehn Jahre im Weltraum wird die Jupitersonde von Thermalisolation aus Österreich vor Hitze und Kälte im All von plus/minus 230 Grad Celsius geschützt. Die Thermalisolation besteht aus mehreren Schichten hauchdünner Spezialkunststofffolien, die im Vakuum des Weltraums die Isolationswirkung einer meterdicken Ziegelmauer erzielen“, erläutert Kurt Kober, Geschäftsführer Beyond Gravity Austria und Leiter des globalen Elektronikbereichs bei Beyond Gravity.

© ESA / Lightcurve Films
Europäische Jupitermondmission mit Thermalhülle aus Österreich
Raumfahrtsonde JUICE in einem Weltraumsimulator in den Niederlanden (2021) mit schwarzfärbiger Thermalisolation aus Österreich.

Made in Lower Austria

Produziert wurde der Thermalschutz am Thermalproduktionswerk von Beyond Gravity in Berndorf, Niederösterreich. Der Auftragswert umfasste mehrere Millionen Euro. „Fast alle Satelliten der europäischen Weltraumorganisation ESA werden durch Thermalisolation aus Berndorf vor den extremen Temperaturen im All geschützt“, erklärt Kurt Kober. Der Raketenstart ist für 13. April vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Südamerika, geplant.

Thermalisolation besteht aus hunderten Einzelteilen

Die Raumsonde wiegt etwa 2,4 Tonnen (ohne Treibstoff). Die Gesamtmasse der Thermalisolation allein beträgt 100 Kilogramm. Insgesamt haben Mitarbeitende von Beyond Gravity Austria dabei mehr als 500 Einzelteile der Thermalisolation an der Raumsonde installiert, von einfacher aluminisierter Polyesterfolie im Inneren des Satelliten bis zu mehrlagiger Außenisolierung, die aus mehr als 20 Lagen beschichteter Polyimidfolie besteht.

© ESA / SJM Photography
Europäische Jupitermondmission mit Thermalhülle aus Österreich
Christian Ranzenberger-Stindl, Thermalexperte von Beyond Gravity Austria, bei Arbeiten am Thermalschutz für die europäische Jupitersonde.
© ESA / SJM Photography

„Die Anzahl der Einzelteile ist um ein Vielfaches höher als bei anderen ESA-Raumsonden, um den extremen Umweltbedingungen zu widerstehen, denen die Sonde ausgesetzt sein wird“, so Thermalexperte Christian Ranzenberger-Stindl von Beyond Gravity Austria.

Langjährige Reise der Sonde

Nach einer achtjährigen Reise im All wird die Sonde 2031 beim Jupiter ankommen. Wissenschaftler vermuten, dass sich unter der Oberfläche der Jupiter-Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto Wasserozeane verbergen. Die Mission wird die Monde als potenzielle Lebensräume untersuchen und dabei zwei Schlüsselthemen aufgreifen:

Was sind die Bedingungen für die Planetenbildung und die Entstehung von Leben und wie funktioniert das Sonnensystem? JUICE wird außerdem Jupiters Atmosphäre und Magnetosphäre sowie die Wechselwirkung der so genannten Galileischen Monde (Io, Europa, Ganymed, Kallisto) mit dem Gasriesen beobachten.

https://www.beyondgravity.com

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