Die Herausforderungen der Pandemie bleiben der Lebensmittel-industrie vorerst erhalten

Corona stellt die Branche weiterhin vor enorme Herausforderungen. Das österreichische Traditionsunternehmen Spak gewährt einen Einblick in den Alltag nach Lockdowns und Panikkäufen.
© Spak
Die Herausforderungen der Pandemie bleiben der Lebensmittelindustrie vorerst erhalten Spak
Hans Peter Spak und Peter Spak

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Die Lebensmittel-Einzelhändler in Österreich verzeichneten im Pandemie-Jahr 2020 ein Umsatzplus von 10,1 Prozent und gelten gar als „Krisengewinner“. Das verantwortet unter anderem der Trend, Mahlzeiten wieder vermehrt in den eigenen vier Wänden zuzubereiten. [1] Auch die Produkte heimischer Zulieferer stehen dadurch hoch im Kurs. Für diese Zulieferer gestaltet es sich jedoch mitunter schwierig, den gestiegenen Bedarf an Lebensmitteln zeitgerecht abzudecken.

Warenverfügbarkeit schwierig

„Man sieht nach wie vor, dass die Bedeutung der heimischen Lebensmittelindustrie durch die Pandemie stark zugenommen hat. Wir freuen uns natürlich über die hohe Nachfrage, gleichzeitig stellt sie uns aber auch vor eine enorme Herausforderung“, berichtet Peter Spak, Eigentümer des österreichischen Saucen-Herstellers Spak, der vor allem für seine Mayonnaise-, Senf und Ketchup-Kreationen (Stichwort: „Österreicher Ketchup“) bekannt ist. „Die Sicherstellung der Warenverfügbarkeit gestaltet sich derzeit nicht gerade einfach. Die Rohstoffe, mit denen wir arbeiten – beispielsweise Rapsöl und Paradeiser – sind teilweise schwer verfügbar und um bis zu 60 Prozent im Preis gestiegen. Hinzu kommen die langen Lieferzeiten und erhöhten Preise für Verpackungsmaterialien.“

Diese Ambivalenz wird ebenso im Bereich Human Resources deutlich. „Auch in Krisenzeiten sichere Arbeitsplätze zu gewährleisten hat für uns Priorität. Dank der erfreulichen Auftragslage mussten unsere Mitarbeiter nie um ihre Jobs bangen. Tatsächlich ist es so, dass wir einstellen wollen und langsam am Fachkräfte-Mangel verzweifeln. Wir suchen momentan händeringend nach Verstärkung in unserer Produktion am Standort Gallbrunn.“

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Die Herausforderungen der Pandemie bleiben der Lebensmittelindustrie vorerst erhalten Spak
Peter Spak mit dem neuen ÖSTERREICHER Ketchup

Bio, Vegan und Premium auf dem Vormarsch

Die Pandemie wirkte sich einschneidend auf das Kaufverhalten der Österreicher aus. Die heimischen Haushalte gaben 2020 rund 20 Euro mehr im Lebensmittel-Einzelhandel aus, als in den Jahren vor Corona. Dabei stieg auch der Absatz von Bio-Produkten, die mit zehn Prozent der verkauften Ware ein Allzeithoch erreichten. Für zwei Drittel der Konsumenten spielte Regionalität eine entscheidende Rolle beim Erstellen der Einkaufsliste. 59 Prozent gaben an, beim Einkaufen mehr auf die Qualität als auf den Preis zu achten. [2]  

„Wir bewegen uns mit vielen unserer Produkte im Premium-Segment. Es ist sehr erfreulich, dass hochwertige Artikel und darunter auch Artikel aus den Bereichen Bio und Vegan so großen Zuspruch finden“, so Peter Spak. „Gerade hier bedeutet es einen enormen Aufwand, trotz schwer verfügbarer Rohstoffe das hohe Qualitätsniveau zu halten. Ich denke, wenn man sich dieser Herausforderung bewusst wird – die beim Besuch im Supermarkt gar nicht ins Auge sticht – schmeckt es gleich noch ein kleines bisschen besser. Die Leistung der heimischen Lebensmittelindustrie ist gewaltig. Für uns ist die Pandemie noch lange nicht vorbei. Die Herausforderungen sind geblieben und werden stetig mehr.“

[1] Laut einer Studie des Kreditversicherers Acredia und Euler Hermes: (1) Lebensmittelhandel – Studie: Österreichs Supermärkte sind Pandemie-Gewinner – Wiener Zeitung Online

[2] Einkaufsverhalten 2020: Qualität und Regionalität werden wichtiger|Agrarmarkt Austria Marketing GmbH

http://www.spak.at/

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