Ausgerechnet im zweiten Corona-Jahr schafft der österreichische Außenhandel mit Agrarwaren und Lebensmitteln eine fast ausgeglichene Bilanz: Waren im Wert von 13,947 Mrd. Euro wurden exportiert, solche im Wert von 13,954 Mrd. Euro importiert. Das ergibt einen historisch kleinen Saldo von -7 Mio. Euro. Noch nie sind die Ausfuhren so stark gestiegen wie vom Jahr 2020 auf 2021: um 9,4% wertmäßig und um 5,4% mengenmäßig.
Die Importe überstiegen mit einem Wert von 13,954 Mrd. Euro die Exporte um lediglich 7 Mio. Euro. Der rechnerische Durchschnittswert je ausgeführtem Kilogramm Ware beträgt 1,32 Euro, jener der importierten Ware 1,31 Euro. Die Agrarexporte hatten im vergangenen Jahr einen Anteil an Österreichs gesamten Waren- und Dienstleistungsexporten von 8,4%. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2020.
Deutschland ist wichtigster Markt
Der Agrar- und Lebensmittelaußenhandel mit Deutschland ergibt bereits zum zweiten Mal eine positive Handelsbilanz. Lieferungen nach Deutschland im Wert von 5,21 Mrd. Euro standen Einfuhren von 4,69 Mrd. Euro gegenüber. Es wurde also mehr zu unseren Nachbarn verbracht als umgekehrt. Das Exportplus ist mit 11,8% sogar zweistellig. Deutschland liegt mit einem Anteil von 37% an den gesamten Agrarexporten mit großem Abstand an erster Stelle.
Italien auf Platz zwei
Italien ist traditionell der zweitwichtigste Marktplatz für österreichische Agrarwaren und Lebensmittel. Auch hier können sich die exportorientierten heimischen Produzenten über eine zweistellige Zuwachsrate freuen. “10% Plus benötigen in Italien enorme Anstrengungen, da dieser Markt viel stärker auf Unsicherheiten reagiert. Dass ausgerechnet im zweiten Corona-Jahr eine derartige Steigerung möglich war, beweist, dass sich unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft einen Ruf als verlässlicher und stabiler Marktpartner erarbeitet hat”, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing. Acht der zehn Top-Export-Zielländer verzeichnen Zuwächse – die Niederlande und Tschechien um fast 20%.