Industrie im Wandel: Menschen, Daten und intelligente Systeme 

Hochrangige Akteure aus Politik und Wirtschaft diskutierten über wichtige wandlungsrelevante Themen.
© Plattform Industrie 4.0 Österreich/Markus Wache
Industrie im Wandel: Menschen, Daten und intelligente Systeme
Pressekonferenz anlässlich des Summit Industrie 4.0 in Tulln – v.l.n.r.: Kurt Hofstädter (Vorstandsvorsitzender Plattform Industrie 4.0 Österreich), Bernhard Heinreichsberger (Abgeordneter zum NÖ Landtag), Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Christian Knill (Obmann Fachverband Metalltechnische Industrie) und Markus Wieser (Präsident AK Niederösterreich).

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Die digitale und grüne Transformation der Industrie ist bereits in vollem Gange, eine Reihe an Technologien sind dafür unabdingbar. Die Conclusio wichtiger regionaler und nationaler Akteur:innen: Kreislauforientierte Ansätze, aber auch Qualifikation und Datenaustausch nehmen Schlüsselrollen ein, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Produktion langfristig abzusichern. 

Der „Summit Industrie 4.0“ der Plattform Industrie 4.0 Österreich findet heuer in Zusammenarbeit mit ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH und mit Japan als internationalem Partnerland statt. 

Produzierende Industrie und die Kreislauforientierung 

Die produzierende Industrie ist eine tragende Säule der österreichischen Wirtschaft – damit dies so bleibt, sieht die Plattform Industrie 4.0 mehrere Handlungsfelder: Die zunehmende Kreislauforientierung in der Produktion wird durch digitale Technologien unterstützt und trägt somit zur grünen Transformation bei (Twin Transition). 

Industrie im Wandel: Menschen, Daten und intelligente Systeme

„Die verstärkte Orientierung von Produktionsprozessen in Richtung einer umfassend nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist ein Gebot der Stunde. In diesem langfristigen industriellen Transformationsprozess und im Wandel hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft haben digitale Technologien eine ganz besondere Bedeutung. Durch die Schaffung von Dateninfrastrukturen entlang der Wertschöpfungskette oder den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz kann es gelingen, nachhaltige und digitale Transformation zu verkoppeln und damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich zu erhalten und klimaneutral zu werden”, hebt Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, hervor. 

Kooperativer Datenaustausch und der Faktor Mensch 

Durch sicheren und souveränen Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette können Produktionsabläufe optimiert werden – Voraussetzungen dafür schafft das EU-Projekt Gaia-X, das die Initiative Manufacturing X und in Österreich Domain Manufacturing angestoßen hat. 

Weiters ist der Faktor Mensch – also qualifizierte Mitarbeitende – wichtig, um den digitalen Wandel zu bewerkstelligen. Projekte wie AI for Good geben hier Einblick, wie technische Entwicklungen den Arbeitsalltag verbessern können. 

Aufklärungsarbeit auch bei KMU 

Mit der 2021 gestarteten Veranstaltungsreihe, „DIVE – Digitale Industrie Verständlich Erklärt“, will die Plattform Industrie 4.0 Österreich bei heimischen Klein- und Mittelbetrieben Aufklärungsarbeit leisten: Bereitgestellt wird nicht nur umfangreiches Know-how zu verschiedensten Digitalisierungsthemen im industriellen Umfeld, sondern ebenfalls viele Use Cases und praxisorientierte Umsetzungsschritte. Damit soll bezüglich digitaler Technologien Interesse geweckt, Vorbehalte abgebaut und die Umsetzung erleichtert werden. 

© PantherMedia/Monkeybusiness Images
Industrie im Wandel: Menschen, Daten und intelligente Systeme

„Österreich ist ein Industrieland, knapp 19 Prozent des BIP werden in der Sachgüterindustrie erwirtschaftet. Allein die Metalltechnische Industrie sichert indirekt bis zu 300.000 Arbeitsplätze und investiert jährlich rund zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, ein großer Teil davon für Digitalisierung und Automation. Wir stellen zahlreiche Hidden Champions, die in ihrer Nische globale Weltmarktführer sind. Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie muss deshalb ein zentrales Ziel auch für die Politik sein. Instrumente wie die Forschungsförderung sind enorm wichtig und sollten ausgebaut werden. Der Fachkräftemangel ist ebenso seit Jahren ein herausragendes Thema. Die Förderung von technischen Studien und Qualifizierungsprogrammen ist ein wichtiger Hebel, ebenso wie die Lehrlingsausbildung. Mit der Plattform Industrie 4.0 setzen alle Beteiligten gemeinsam ein klares Signal für den Industriestandort. Die Initiative ‚DIVE – Digitale Industrie Verständlich Erklärt‘, die sich vor allem an KMU richtet und sie bei ihrer Digitalisierung unterstützt, ist vor diesem Hintergrund ein wichtiger Schritt, um die Breite der Unternehmen zu erreichen“, erklärt Fachverband Metalltechnische Industrie-Obmann Christian Knill. 

Qualifikation und Fachkräfte 

„Arbeiterkammer und ÖGB bekennen sich zu digitalem Fortschritt und Innovation, dies ist auch klar in unserem ‚Memorandum der 3V für Österreichs Zukunft‘ definiert. Zentral dabei ist, dass bei allen relevanten KI-Technologien die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehen und sich demnach algorithmische Systeme danach ausrichten müssen“, so Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich. 

Um den KI-Einsatz fair und nachhaltig zu gestalten, ist daher die Einbindung von Arbeitnehmer:innenvertretern von wesentlicher Bedeutung. Das gilt auch für die gefragte Qualifikation und Weiterbildung dieser Skills, die an Bedeutung zunehmen werden. 

Digitalisierung und die Zukunft der Produktion 

Seit acht Jahren setzt sich die Plattform Industrie 4.0 Österreich mit Nachdruck dafür ein, die Digitalisierung der heimischen Industrie voranzutreiben und deren Chancen für Unternehmen, Institutionen und Beschäftigte aufzuzeigen. Dabei kann der Verein auf das Fachwissen der knapp 70 Mitglieder aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zurückgreifen, die sich in derzeit neun Expert:innengruppen der wichtigsten künftigen Aufgabenstellungen annehmen: 

700 Köpfe widmen sich hier Themen wie KI in der Produktion, Mensch in der digitalen Fabrik oder Ressourcen- und Energieeffizienz, um nur einige zu nennen. Auch ESG-Themen sollen hier noch tiefgreifender adressiert werden – so wurde als neueste Expert:innengruppe eine zu kreislauforientierter Produktion etabliert. 

© PantherMedia/Arne Trautmann
Industrie im Wandel: Menschen, Daten und intelligente Systeme

„Damit Österreichs Industrie weiterhin so erfolgreich bleibt, müssen wir in Sachen Digitalisierung der Produktion nicht nur am Ball bleiben, sondern die Themen von morgen antizipieren – als Plattform Industrie 4.0 sehen wir uns dabei als Kompetenzträger, der die Expertise und das Know-how sämtlicher Stakeholder aus den verschiedensten Bereichen im Netzwerk bündelt und Entscheidungsträger:innen zur Verfügung stellt. Kontinuierlich sind wir dabei, neue Handlungsfelder zu erschließen und die internationale Zusammenarbeit auszubauen. Insbesondere KMU – dem Rückgrat der heimischen Wirtschaft – wollen wir die Bedeutung der Digitalisierung in der Produktion näherbringen“, resümiert Plattform Industrie 4.0 Österreich-Vorstandsvorsitzender Kurt Hofstädter. 

Mit speziellen Projekten wie DIVE oder AI5production, bei dem im Rahmen der European Digital Innovation Hubs umfangreiche Hilfestellungen in punkto Digitalisierung wie Pilotfabriken kostenlos genutzt werden können, richtet sich die Plattform Industrie 4.0 Österreich gezielt an Klein- und Mittelunternehmen. 

Daneben ist dem Verein wichtig, Arbeitnehmer:innen auf kommende Herausforderungen vorzubereiten; neben BRIDGES 5.0 ist hier auch der eben gestartete, bereits zweite Durchgang des Qualifizierungsprogramms Digital Pioneers, mit dem junge Frauen für technische Berufe begeistert werden sollen, zu nennen. Ein weiterer Fokus wird Data Sharing bleiben, hier liegt der Schwerpunkt auf der Etablierung der Domain Manufacturing. 

https://plattformindustrie40.at

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