Forschungsoffensive von Infineon als Kampfansage gegen den Klimawandel

In Zusammenarbeit mit 98 Partnern sollen Forschungsprojekte mit „Schubkraft“ realisiert werden.
© Infineon Austria / Tanzer
Forschungsoffensive von Infineon als Kampfansage gegen den Klimawandel
Projektpräsentation Infineon: V.l.n.r.: Johannes Schoiswohl, Senior Vice President & General Manager Business Line EPIC, Division Power & Sensor Systems, Infineon Technologies Austria AG; Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG; Henriette Spyra, Sektionsleiterin Innovation und Technologie des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz und Francisco Ignacio, Programm Manager KDT JU (Key Digital Technologies Joint Undertaking).

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Im Fokus stehen vor allem zwei Projekte, die zur Bewältigung der Klimakrise nachhaltig beitragen sollen:

Im Projekt „ALL2GaN“ geht es um leicht integrierbare Energiesparchips aus Galliumnitrid. Sie haben das Potenzial, die Energieeffizienz um 30 Prozent in einer Vielzahl von Anwendungen zu verbessern und damit weltweit hochgerechnet 218 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.

Das Projekt „AIMS5.0“ fokussiert sich auf Künstliche Intelligenz (KI), um eine ressourceneffiziente Fertigung über Branchen hinweg zu schaffen sowie das Lieferkettenmanagement in Europa zu optimieren.

Beide Projekte laufen drei Jahre und werden aus Investitionen der Industrie, Förderungen der einzelnen beteiligten Länder sowie dem europäischen Forschungsprogramm „Key Digital Technologies“ finanziert.

Zielvorgaben „Green Deal“

Mit dem „Green Deal“ hat die Europäischen Union das Ziel, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Um das zu erreichen, braucht es mehr denn je intelligente, emissionsarme Technologien mit einer digital starken, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Industrie in Europa. Forschung und Innovation bei Schrittmachertechnologien wie der Leistungselektronik sind entscheidende Katalysatoren in der Umsetzung des Green Deals.

Forschungsoffensive von Infineon als Kampfansage gegen den Klimawandel
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG.

„Für das Erreichen der Klimaziele sind Investitionen in Schlüsseltechnologien essenziell. Das geht über Forschung, Kooperation mit den besten Partnern und Innovationen mit echter Wirkung – wie hier hochgerechnet mit einem Einsparungspotenzial von 218 Millionen Tonnen CO2. Mit den beiden Projekten tun wir genau das. Gemeinsam können wir schneller nachhaltige Produkte und Prozesse entwickeln und entscheidend zur Dekarbonisierung und Digitalisierung beitragen. Die Ergebnisse stärken die Industrie und den Standort Europa im globalen Wettbewerb. Sie bringen mehr strategische Autonomie für Europa und unsere Gesellschaft, sichern die Lieferketten und sind ein Turbo für eine energieeffiziente Zukunft“, konstatiert Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG.

Energiesparchips der neuen Generation

Das Forschungsprojekt „ALL2GaN“ (Affordable smart GaN IC solutions for greener applications), unter der Leitung von Infineon Austria, vereint 45 Partner aus zwölf Ländern mit einem Gesamtbudget von rund 60 Millionen Euro. Ziel ist es, das Energiesparpotenzial von hocheffizienten Leistungshalbleitern aus dem Halbleitermaterial Galliumnitrid (GaN) voll auszuschöpfen, sie leicht und schnell in viele Anwendungen zu integrieren und damit Emissionen zu reduzieren.

Energie effizient zu erzeugen, zu steuern und zu nutzen, ist ein entscheidender Hebel zur CO2-Reduktion. Je weniger Energie dabei verschwendet wird, umso weniger Emissionen entstehen. Intelligente Technologien und neue Halbleitermaterialien wie Galliumnitrid (GaN) spielen hier eine Schlüsselrolle. Sie bringen mehr Leistung auf kleinem Raum, wandeln Energie hocheffizient und minimieren so den CO2-Fußabdruck in digitalen Geräten.

© PantherMedia / Peachaya Tanomsup
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Effizienz und schnelle Integration

Nach der Entwicklung von kosteneffizienten GaN-Chips (TOP LEADER berichtete hier) bei Infineon-Villach arbeitet das Forscherteam jetzt an einem entscheidenden Meilenstein:

Die neuartigen GaN-Leistungshalbleiter werden modular aufgebaut und durch die Integrations-Toolbox leicht in viele Anwendungen eingebettet. Die Forschungen erstrecken sich von einzelnen Chipelementen, Hochleistungs-GaN-Modulen, über Chip-Designs bis hin zu neuartigen System-on-Chip-Ansätzen. Der Vorteil: Variabel anpassbare GaN-Systemlösungen bedeuten eine schnellere Integration in die Anwendungen, die Energieeffizienz steigt, die CO2-Emissionen sinken.

Von der neuen, hochintegrierbaren GaN-Chipgeneration „Made in Europe“ werden die Telekommunikation, Datenzentren und Serverfarmen genauso profitieren wie die E-Mobilität, erneuerbare Energien und hocheffiziente Smart Grid Lösungen. Hochrechnungen zeigen, mit dieser neuen GaN-Chipgeneration im Durchschnitt 30 Prozent an Energieverlusten in den Anwendungen reduzieren zu können. Das entspricht in etwa 218 eingesparten Megatonnen CO2 weltweit.

„GaN Technologien ebnen den Weg für Applikationen, die die Dekarbonisierung vorantreiben. Anwendungen wie mobiles Laden, Stromversorgungen von Rechenzentren, Solarwechselrichter für Privathaushalte und Onboard-Ladegeräte für Elektrofahrzeuge stehen kurz vor dem Durchbruch. Mit dem All2GaN Forschungsprojekt können nun Energiesparchips aus Galliumnitrid noch schneller entwickelt und dank der Integrations-Toolbox leicht in viele Anwendungen eingebettet werden. Das Forschungsprojekt eröffnet ein enormes Anwendungspotenzial und stiftet nachhaltigen Nutzen“, versichert Adam White, Division President Power and Sensor Systems, Infineon Technologies AG.

© PantherMedia / shmeljov
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Industrie 5.0 und KI

Im zweiten EU-Forschungsprojekt EU-Projekt AIMS5.0 (Artificial Intelligence in Manufacturing leading to Sustainability and Industry 5.0), wird an smarten KI-Technologien zur ressourcenschonenden Fertigung in Europa geforscht.

Ein 53-Partner starkes Konsortium von Produzenten, Zulieferern, Forschungsinstitutionen und KI-Spezialisten aus zwölf Ländern ist damit Wegbereiter für eine wirtschaftliche, ökologisch nachhaltige Industrie 5.0 und den europäischen Green Deal. Das Projektvolumen beträgt 70 Millionen Euro, geleitet wird das Projekt von Infineon Technologies in München.

Effizienzsteigerung durch KI-Technologien

Effizienz, also mehr aus weniger zu machen, ist eines der obersten, ökonomischen Prinzipien und kann durch sichere KI-Methoden noch weiter verbessert werden. Mehr Effizienz in den Prozessen bringt einen geringeren Ressourcenverbrauch in der Fertigung, bessere Produktqualität und durch die intelligente Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette auch ein robustes Lieferkettenmanagement.

Im Sinne der Industrie 5.0 Ansatzes werden die Fertigkeiten der Mitarbeitenden für den KI-Einsatz qualifiziert und durch akademischen Partner junge Studierende bereits an die benötigten KI-Fertigkeiten in der Praxis herangeführt.

Das „AIMS5.0“-Team verfolgt erstmalig einen gemeinsamen KI-Ansatz über Branchen und Anwendungen hinweg. Es geht um die Entwicklung und Herstellung von Hard- und Software-Komponenten und eine sichere KI-Vernetzungsplattform. Die Ergebnisse stärken die Fertigung im Maschinenbau, in der Halbleiter-, Elektronik- als auch in der Automobilindustrie und schaffen resiliente Lieferketten in Europa.

© Infineon Austria / Tanzer
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Henriette Spyra, Sektionsleiterin für Innovation und Technologie im österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz.

„Die beiden Infineon-Projekte zeigen uns sehr gut, dass in vielen scheinbar spezifischen, individuellen und technischen Optimierungsprozessen, wie dem Einsatz neuer Halbleitermaterialien für die Leistungselektronik oder die Verwendung avancierter KI für das Management von komplexen Lieferketten, gewaltige Potentiale für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen stecken. Diese gilt es freizulegen und umzusetzen. Dann können diese Schrittmachertechnologien als ‚Tech4Green‘, als Antriebsmotor für die langfristigen Nachhaltigkeitstransformationen wirken“, meint Henriette Spyra, Sektionsleiterin für Innovation und Technologie im österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, abschließend.

Projekte im Überblick:

Projekt „ALL2Gan“

Projekt: „ALL2GaN“- Affordable smart GaN IC solutions for greener applications
Leitung: Infineon Technologies Austria AG
Laufzeit: drei Jahre bis April 2026
Forschungsbudget: rd. 60 Millionen Euro
Partner: 45 Partner aus 12 Ländern

Österreich: Infineon Technologies Austria AG, Fronius International GmbH, KAI GmbH, Silicon Austria Labs GmbH, Technische Universität Graz, Technische Universität Wien | Belgien: imec, MinDCet NV | Tschechien: Thermo Fischer Scientific, Brno University of Technology | Dänemark: Aalborg University, Ballard Power Systems Europe | Deutschland: AIXTRON SE, CE-LAB GmbH, Chemnitzer Werkstoffmechanik GmbH, Fraunhofer Gesellschaft (IAF, IMWS, IZM), Heraeus Deutschland GmbH & Co KG, Infineon Technologies AG, IMS Chips, IMST GMbH, NanoWired GmbH, NaMLab gGmbH, Technische Universität Chemnitz | Griechenland: Institute of Electronic Structure and Laser, Foundation for Research and Technology – Hellas | Niederlande: Applied Micro Electronics „AME“ B.V., Nexperia BV, Signify, Delft University of Technology, Eindhoven University of Technology | Norwegen: Delta electronics (Norway) AS | Slowakei: Nano Design ltd., Slovak University of Technology in Bratislava | Spanien: For Optimal Renewable Energy, IKERLAN, University of Mondragon, Premium S.A., Universidad Politécnica de Madrid | Schweden: AlixLabs AB, Chalmers University of Technology, Ericsson AB, RISE Research Institutes of Sweden AB, SweGaN AB |Schweiz: Attolight AG, Corintis SA, Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne EPFL

Projekt „AIMS5.0“

Projekt: “AIMS5.0”- Artificial Intelligence in Manufacturing leading to Sustainability and Industry 5.0
Leitung: Infineon Technologies AG
Laufzeit: drei Jahre bis April 2026
Forschungsbudget: 70 Millionen Euro
Partner: 53 Partner aus 12 Ländern

Österreich: AIT Austrian Institute of Technology, CISC Semiconductor, Infineon Technologies Austria AG, KAI – Kompetenzzentrum Automobil- und Industrieelektronik, PhytonIQ Technology, Research Studios Austria, TTTech Industrial Automation AG, Virtual Vehicle Research, Wirtschaftsuniversität Wien| Deutschland: Infineon Technologies AG, AI Dig+ Solutions, Bayrische Motoren Werke BMW, Cetto, Fabmatics, Fern-Universität Hagen, Institut für Integrierte Produktion Hannover, Fraunhofer Gesellschaft, Hochschule Stralsund, Hochschule Zittau/Görlitz, Infineon Technologies Dresden, Systeme Systementwicklung, Technische Universität Dresden, Universität Lübeck | Frankreich: Pfeiffer Vacuum, Thales Research and Technology | Griechenland: Idryma Technologies Kai Erevnas, Harokopio University | Niederlande: NXP Semiconductors, Philips Consumer Lifestyle, Rijksuniversiteit Groningen, Semaku BV, Signify Netherlands, Technische Universiteit Eindhoven | Litauen: Elektronikas un datorzinatnu instituts Riga | Polen: DAC Spolka Akcyjna, Gdansk University of Technology | Schweden: Husqvarna, Luleå University of Technology, Stream Analyze, Skandinaviska Enskilda Banken | Spanien: Goimek S. Coop., Ibermatica, Ideko S. Coop., Soraluce S. Coop., SAVVY Data Systems, Universidad Politécnica de Madrid | Ungarn: AITIA International, Budapest University of Technology and Economics | Italien: Lfoundry, Università degli Studi di Padova, Statwolf Data Science | Türkei: SmartUniversal, Tubitak Bilgem AI Institute

https://www.infineon.com

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