Die spannende Neuinterpretation des Donauturms und was alles in ihm steckt

Exklusivinterview mit Hermann Krammer, General Manager von Wiens höchstem Wahrzeichen.
© Donauturm/Christian Lendl
Herausragend ist nicht nur seine Höhe: die spannende Neuinterpretation des Donauturms und was alles in ihm steckt

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Herr Krammer, Sie haben langjährige Erfahrung als Hotelmanager, leiteten mehrere Häuser internationaler Hotelketten und sind seit Ende 2019 General Manager des Donauturms. Was hat Sie daran gereizt, diese Position zu übernehmen?

Einerseits die Herausforderung, eines DER Wahrzeichen Wiens/Österreichs zu leiten, andererseits eigene Ideen mit den Vorstellungen der Eigentümer/Gesellschafter zu bündeln und umzusetzen und die Donauturm Gesellschaften wieder erfolgreich zu machen – ökonomisch und qualitativ.

Der Zeitpunkt der Übernahme war ja denkbar ungünstig – inwiefern konnte die Durststrecke der Pandemie genutzt werden?

Neben den kaufmännischen Herausforderungen nutzten wir die Pandemie, Strukturen zu überdenken, neu zu organisieren und neu auszurichten.

Weiters wurde u.a. an neuen Konzepten gearbeitet – etwa an dem Familienkonzept für unser Donaubräu mit Belebung unseres Maskottchens „Doni“, sowie der Erweiterung des Spielplatzes im Donaubräu-Garten und es wurde eine Familienkonzept-Planung für den gesamten Donauturm ausgerollt.

Auch im Bereich des Digitalen Marketings wurde intensiv an Projekten und deren Umsetzung gearbeitet, speziell bei der Homepage, am Webshop und Custumer Journey sowie im Bereich Gäste-Service. Es ging darum, die Qualität zu steigern und im Bereich Gästezufriedenheit/Guest Reviews auf den internationalen Plattformen entsprechend verbreitet zu sein und aktiv damit zu arbeiten. 

Vor Ihrem Eintritt wurde das Wiener Wahrzeichen restauriert und umgebaut, was genau wurde erneuert?

Im Turmrestaurant und Turmcafe wurde die Einrichtung im Stil der 60er-Jahre renoviert, der Eingangsbereich wurde zu Gänze überarbeitet und im gesamten Turm wurden digitale Medien zur Gästeinformation implementiert.

Im Erdgeschoss wurde der Zubau des Donaubräus inklusive Küchenbereich, Sanitäranlagen und mit großzügigem Donaubräu-Garten samt angeschlossenem Shop-Bereich errichtet.

Zudem wurde der Sicherheitsbereich (etwa Brandschutz etc.) adaptiert.

© Donauturm
Herausragend ist nicht nur seine Höhe: die spannende Neuinterpretation des Donauturms und was alles in ihm steckt
„Im Turmrestaurant und Turmcafe wurde die Einrichtung im Stil der 60er-Jahre renoviert.”

Das sich drehende Restaurant dürfte – zumindest den meisten Wienern – ein Begriff sein, womit kann der Donauturm noch punkten?

Mit der Freundlichkeit der Mitarbeiter:innen und Familienfreundlichkeit: Donaubräu – DAS Familienbräu in Wien).

Mit der grandiosen Aussicht: Der Donauturm gilt als die TOP of Vienna Aussichts-Location mit 360°-View von verschiedenen Ebenen auf Wien und Umgebung bis hin nach Klosterneuburg, zum Schneeberg, nach Eisenstadt und Bratislava.

Und, last but noch least, mit dem großen saisonalen und regionalen Speise- und Getränkeangebot in den drei unterschiedlichen Restaurants/Gastronomie-Einrichtungen.

Was bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen?

Wir sind ein fairer Arbeitgeber, welcher auch in der pandemiebedingten Kurzarbeit stetig mit den Mitarbeiter:innen in Kontakt war und es dauerhaft ist. Wir implementierten regelmäßige Information-Mails an die Belegschaft bzw. hielten Betriebsvereinbarungen ab, um unsere Mitarbeiter:innen zu informieren und über weitere Schritte in Kenntnis zu setzen.

Leider konnten noch nicht alle HR-Projekte umgesetzt werden, doch wir arbeiten an deren zeitnahen Realisierung – es sind Projekte, bei denen die Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt stehen.

Wie beschreiben Sie Ihr Leadership?

Kooperativ/demokratisch, mit Anteilen von bürokratisch;

Teamwork steht im Vordergrund, jedoch müssen Entscheidungen getroffen werden.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie ist Ihr Unternehmen diesbezüglich aufgestellt?

In einem fast 60-jährigen Betrieb ist Nachhaltigkeit, speziell bei technischen Anlagen schwer umzusetzen. Wir versuchen jedoch, dieses Thema bei Reparaturen bzw. Investitionen zu forcieren. So wurde etwa der Betriebs-Fuhrpark im letzten Jahr auf E-Mobilität umgestellt.

Im Bereich Lieferanten und Angebot arbeiten wir vorwiegend mit lokalen Betrieben aus Wien bzw. dem Umland von Wien und auch beim Speisen- und Getränkeangebot haben wir uns der Regionalität und Saisonalität verschrieben.

Welche Ziele haben Sie mit Ihrem Unternehmen bis 2025?

Qualitativ

  • dass die Wiener Bevölkerung wieder stolz auf das Wahrzeichen Wiens ist
  • dass unser Gastronomie-Angebot entsprechende Aufmerksamkeit bei Wiener:innen hervorruft
  • dass wir als einer DER Dienstgeber in Wien/Ostösterreich wahrgenommen werden

Kommerziell

  • dass der Donauturm (auch aufgrund der notwendigen, COVID-bedingten Restrukturierungen in den Gesellschaften) finanziell auf festem Boden für nachfolgende Perioden steht

Wir würden Sie gerne auch als Privatperson etwas näher kennenlernen, abschließend daher noch ein paar persönliche Fragen:

© Donauturm/Christian Lendl
Herausragend ist nicht nur seine Höhe: die spannende Neuinterpretation des Donauturms und was alles in ihm steckt
„Am meisten Spaß in meinem Job macht mir unter anderem der Umgang mit Menschen – als Gast- und Dienstgeber.“

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?

  • Abwechslung
  • Umgang mit Menschen – als Gast- und Dienstgeber
  • Notwendige Planungsprozesse (Operativ, Kaufmännisch, Im Vertrieb)

Welches berufliche Erlebnis hat sie am meisten geprägt?

  • In sehr jungen Lebensjahren die Chance bekommen zu haben, als Abteilungsleiter eine Hoteleröffnung mitgestalten zu dürfen.
  • Hervorragende Mentoren für meine berufliche Entwicklung und Laufbahn gehabt zu haben.

Was bedeutet für Sie persönlich Glück?

Gesteckte berufliche Ziele und Erfolge mit dem Team zu erreichen.

Privat: Zeit mit der Familie zu haben.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?

Mit einem Einsiedler auf einer einsamen Insel ohne digitale An-/Verbindung.

Was inspiriert und was entspannt Sie?

Sport – im Speziellen Rennradfahren. Hier finde ich die Entspannung und die Inspiration, über diverse Projekte nachzudenken, neue Ideen werden quasi am Rad „geboren“. Radfahren wird oft als Einzelsport gesehen, aber in der Gruppe betrieben wird es zum Teamwork, wo man „Schwächelnden“ helfen kann und muss, um gemeinsam ans Ziel zu kommen.

Sie können EIN globales Problem lösen – welches wäre das?

Genügend Ernährung und Frieden für die gesamte Weltbevölkerung.

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