Christoph Leitl: Zukunft mitgestalten – Initiative European Business Circle

Die EBÖ will mit standortorientierter NGO das wirtschaftliche Umfeld heimischer Betriebe verbessern.
© Kucera
Zukunft mitgestalten – Initiative European Business Circle
Christoph Leitl, Präsident der europäischen Bewegung Österreich sowie Initiator des European Business Circle.

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Kennen auch Sie die Klagen, dass Gesetzesvorlagen der EU-Kommission, des Europaparlaments und des Rates sehr wenig Bezug zur realen Wirtschaft, insbesondere zu kleinen und mittleren Unternehmen haben?

Die europäische Bewegung Österreich (EBÖ) hat deshalb eine Initiative gestartet, die eine standortorientierte NGO zum Ziel hat und durch Vernetzungen mit wirtschaftsorientierten Organisationen, auf EU-Ebene, standortverbessernd wirken kann. Das Alleinstellungsmerkmal hierbei:

Nicht warten bis schriftliche Vorschläge der Entscheidungsträger Kommission und Parlament vorliegen. Dann zu intervenieren ist Sache der etablierten Interessenvertretungen. Wir verfolgen einen erfolgversprechenderen Ansatz – nämlich bei aufkommenden Themen von Anfang an unsere Vorschläge, Ideen und Argumente einbringen und damit die Richtung der Themenentwicklung bis zur Beschlussvorlage zu begleiten.

Wirtschaft bewegt die Welt

Wer ganz am Beginn dabei ist, hat viel bessere Chancen als derjenige, der nachträglich Änderungen begehrt. „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht“ meinte schon Marie von Ebner-Eschenbach. Wirtschaft muss in Europa wieder einen höheren Stellenwert einnehmen. 

Themen, die wir dabei forcieren, sind einerseits Technologieoffenheit, Vollendung und damit Stärkung des Binnenmarktes im Bereich Energie, Digitalisierung und Kapitalmarkt sowie der Arbeitskräftemangel im Zusammenhang mit einem vernünftigen Migrationskonzept. Vom Umfeld und der Entwicklung unserer Betriebe hängt auch unser kollektiver Wohlstand und die Zukunft kommender Generation ab.

© PantherMedia / chrisdorney
Christoph Leitl: Zukunft mitgestalten – Initiative European Business Circle

Nur mit einer breiten Unterstützung wird es gelingen dieses ambitionierte Ziel – nämlich entscheidende Verbesserungen, mit realwirtschaftlichem Bezug – für unsere Betriebe zu erreichen. Der Löwenanteil der wirtschaftspolitischen Entscheidungen wird heute bereits in Brüssel und nicht mehr in den Nationalstaaten gefällt. Ein Grund mehr, sich zu engagieren und dies nicht anderen „Playern“ zu überlassen!

European Business Circle – Ziele, Themen und Umsetzung

Der European Business Circle ist ein Kreis europäisch interessierter Unternehmen, die auf der europäischen Ebene etwas bewegen und bewirken wollen.

Dies betrifft vorrangig standortrelevante Themen, die für die Entwicklung unserer Betriebe von wesentlicher Bedeutung sind. Daneben gibt es aber auch sektoren- oder unternehmensspezifische Anliegen, die ebenfalls unterstützt werden sollen.

„Die Entscheidungen auf der politischen Ebene haben eine starke Tendenz in Richtung Verbraucherschutz, Ökologie und Soziales. Unternehmens- und Standortfragen kommen demgegenüber sehr häufig zu kurz. Hier wollen wir ansetzen und eine sinnvolle und notwendige Ergänzung bieten“, verdeutlicht Christoph Leitl, Präsident der europäischen Bewegung Österreich sowie Initiator des European Business Circle.

Schwerpunktthemen: 

(Themenliste wird laufend evaluiert und ergänzt – Anm. d. Red.) 

  • Technologieoffenheit 
    Der Sektor der erneuerbaren Energien ist stetig in Bewegung. Fokussierung auf ein Thema, wie der Ausbau der Elektromobilität, ist schlicht zu wenig. Das Spektrum muss stetig erweitert und studiert werden. 
  • Innovation 
    „Das wahre Zeichen der Intelligenz ist nicht wissen, sondern Fantasie“, meinte schon Albert Einstein. Kreativität ist der Schlüssel zum Erfolg. Daraus resultierende Innovationen sind rasch und wirkungsvoll von der Europäischen Union zu unterstützen. 
  • Fachkräfte 
    Der Fachkräftemangel wird im gesamteuropäischen Kontext analysiert, allerdings fehlt es an mutigen Lösungsansätzen. Aus- und Weiterbildung muss neu gedacht werden, ältere und erfahrene Mitarbeiter müssen durch Anreize länger in Beschäftigung gehalten werden und eine gezielte Migrationspolitik ist das Gebot der Stunde. 
  • Lieferketten-Verantwortung 
    Bürokratische Hürden müssen abgebaut und nicht aufgebaut werden. Gerade für mittelständische Unternehmen, gilt es untragbare Belastungen schon im Vorfeld abzuwenden. 
© PantherMedia / Cigdem Simsek
Christoph Leitl: Zukunft mitgestalten – Initiative European Business Circle
  • Kapitalmarkt 
    Die USA haben einen freien Kapitalmarkt, China einen staatlich gesteuerten. Europa hat keinen. In der Mittelstandsfinanzierung liegt Europa weit abgeschlagen. Dies gilt es, in eine positive Richtung zu verändern. 
  • Energiekosten 
    Energie ist in Europa wesentlich teurer als in anderen Teilen der Welt mit welchen wir im harten Wettbewerb stehen. Durch EU-Aktionen gilt es, diese Preise für Energie auf wettbewerbsfähiges Niveau zu reduzieren. 
  • Handelsabkommen
    Europa lebt vom Export und ist auf den Zugang zu allen Märkten dieser Welt angewiesen. Handelsabkommen zu initiieren und inhaltlich zu begleiten ist schlicht nicht zu vernachlässigen. 

Umsetzung: 

Die Umsetzung der genannten Ziele und Maßnahmen soll auf drei Wegen erfolgen: 

1. Organisation 

Der European Business Circle (EBC) ist ein Teil der Europäischen Bewegung Österreich und mit dieser in einer Bürogemeinschaft. Das Büro vertritt auf nationaler Ebene Anliegen mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich sowie dem zuständigen Europa-Ministerium (Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten bzw. dem Bundes-ministerium für EU und Verfassung). Die Europäische Bewegung Österreich ist eine gemeinsame Plattform aller europäisch orientierten Zivilgesellschaften in Österreich. Sie ist parteipolitisch und finanziell unabhängig und hat die Stärkung des europäischen Bewusstseins in Österreich zum Ziel. 

2. Vertretung und Anliegen 

Der EBC wird seine Anliegen über die EBÖ und die Dachorganisation European Movement International mit Sitz in Brüssel aktiv vertreten und darüber hinaus auch mit anderen Netzwerken auf europäischer Ebene, z.B. dem SME Business Circle, kooperieren. Die europäische Dachorganisation existiert seit 1958, umfasst 40 nationale und sektorale Mitglieder, ist sehr professionell organisiert und verfügt über beste Kontakte in der Europäischen Kommission. Damit ist neben den laufenden Kontakten zu den verantwortlichen Stakeholdern in Politik und Interessenvertretungen ein sehr konkreter Ansatzpunkt für eine effektive Tätigkeit des EBC gegeben. 

3. Finanzierung 

Die Finanzierung der genannten Aktivitäten erfolgt ausschließlich durch Beiträge der Mitgliedunternehmen. Die Europäische Bewegung Österreich stellt darüber hinaus auch ein Servicepaket für die EBC-Mitgliedsunternehmen zur Verfügung. 

„Rechtzeitig und rasch zu agieren, um die Voraussetzungen für die Arbeit unserer Unternehmungen in Europa zu verbessern, ist unsere Aufgabe. Eine breite Zahl von Mitgliedern ist dazu Voraussetzungen. Wenn es dem EBC damit gelingt, in wichtigen wirtschaftlichen Fragen Verbesserungen der Rahmenbedingungen im Standort Europa zu erzeugen, kommt dies direkt oder indirekt den Mitgliedsunternehmen zugute“, erklärt Christoph Leitl abschließend. 

Mitgliedschaft im European Business Circle der EBÖ – „Servicepaket“ 

  • Zugang zum europäischen Info- und Event-Netzwerk von European Movement International (EMI) 
  • Kostenfreie Teilnahme an Hintergrund-Briefings der EBÖ, virtuellen Briefings von European Movement International (EMI) und ausgewählten De-Briefings unserer deutschen Partnerorganisation Netzwerk EBD 
  • Vernetzung mit unterschiedlichsten Stakeholdern aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft in Österreich 
  • Logo „Mitglied der Europäischen Bewegung Österreich“ 
  • Mitglied im Unternehmensbeirat der EBÖ 
  • Einbeziehung in die Social-Media-Aktivitäten der EBÖ 
  • Präsentation eigener EU-relevanter Aktivitäten und Forderungen auf der Website der EBÖ 
  • Positionierung von relevanten Themen 
  • Unterstützung bei europäischen Informations-, Kooperations- und Bildungsaktivitäten (Bewerbung, Organisation von Speakern, etc.) 
  • Teilnahme an EU-Lobbying- & Strategie-Workshops 

Autor: Christoph Leitl

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