BYD Supplier Conference Vienna – Automobilzulieferer im Fokus

Konkret ging es um potenzielle Partnerschaften für das erste BYD-Pkw-Werk in Europa.
© Philipp Lipiarski
BYD Supplier Conference Vienna – Automobilzulieferer im Fokus
BYD Supplier Conference in Wien

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Im Rahmen der „BYD Supplier Conference Vienna“ in Wien trafen sich hochrangige Vertreter von BYD China und BYD Europe mit fast drei Dutzend österreichischen Automobilzulieferunternehmen. Gesucht wurden potenzielle Partnerschaften für das erste BYD-Pkw-Werk in Europa, welches aktuell in Ungarn gebaut wird und ab Ende 2025 produzieren soll (TOP LEADER berichtete hier).

Volumenmarke BYD

„Wir haben von Beginn an gesagt, wir wollen BYD als Volumenmarke in Österreich etablieren. Wir sind auf bestem Weg dieses Ziel zu erreichen, was uns seit Monaten die Statistik bestätigt. Nach einem Traumstart im ersten Rumpfjahr steuern wir heuer in Richtung Verdreifachung. Dass wir uns in den Top 3 etabliert haben und im Juni sogar zur Nummer 2 im BEV-Bereich aufsteigen konnten, zeigt eines: die Menschen erkennen die Qualität unserer Produkte an. Klar ist: Darauf wollen wir aufbauen, weiterwachsen und noch mehr Firmen und Privatkunden mit unseren leistbaren E-Autos zum Preis eines Verbrenners überzeugen, sodass wir weitere Marktanteile gewinnen können. BYD ist als weltweite Nummer 1 bei elektrifizierten Fahrzeugen am besten aufgestellt und lebt wie keine andere Marke aus China ein authentisches Europa-Commitment. Das sind Vorzeichen, die uns selbstbewusst in die Zukunft blicken lassen und uns überzeugen, dass wir noch sehr viele Träume erfüllen werden“, erklärt Danijel Dzihic, Managing Director BYD Österreich.

BYD fertigt seit 2017 in Europa E-Busse und das erste Pkw-Werk in Europa befindet sich bereits in Bau und soll ab Ende 2025 produzieren.

BYD Supplier Conference Vienna – Automobilzulieferer im Fokus
Hansjörg Mayr, Vorstandsmitglied Wolfgang Denzel Auto AG (links im Bild) und Gregor Strassl, Vorsitzender des Vorstandes der Wolfang Denzel Auto AG.
© Denzel Auto AG

Denzel Auto AG als Brückenbauer

Hansjörg Mayr, Vorstandsmitglied Wolfgang Denzel Auto AG, sieht in dem BYD-Pkw-Werk Vorteile für alle Beteiligten:

„Ein eigenes Pkw-Werk in Europa war bisher für alle asiatischen Marken ein Gamechanger in puncto Marktpräsenz, weil man damit auf die Kundenbedürfnisse und Marktanforderungen in Europa einfach rascher reagieren kann. Das haben wir in den vergangenen Jahren mehrfach beobachtet. BYD hat mit Ungarn als Standort für das erste Pkw-Werk in der EU jedenfalls eine sehr gute Wahl getroffen.“

Ungarn hat sich im Bereich der Automobilfertigung in den vergangenen Jahren zu einem bemerkenswerten Player entwickelt, der von vielen Automobilmarken – darunter auch etliche europäische Traditionshersteller – zur Produktion geschätzt und genutzt wird. BYD baut hierbei auf einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil – der auch für Österreich als EU-Nachbar viel Potenzial bietet.

BYD Supplier Conference Vienna – Automobilzulieferer im Fokus
Rendering des BYD-Pkw-Werks in Ungarn
© BYD

„Der Vorteil für uns alle: Österreich – oder genauer, die heimische Zulieferindustrie – kann von diesem Werk nachhaltig profitieren, weil durch die Zusammenarbeit mit österreichischen Partnern zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich abgesichert werden können. DENZEL war das Potenzial für die heimische Automobilindustrie sofort bewusst, als wir bestätigt bekommen haben, dass dieses Werk gebaut wird. Wir haben uns deshalb als Brückenbauer zwischen BYD und der heimischen Industrie für diese Supplier Conference in Wien starkgemacht und alle hier Anwesenden dürfen diesen Tag völlig zu Recht als äußerst wichtigen Meilenstern feiern“, ergänzt Gregor Strassl, Vorsitzender des Vorstandes der Wolfang Denzel Auto AG.

BYD – gekommen, um zu bleiben

Das langfristige Europa-Bekenntnis betätigt auch erneut Brian Yang, Assistant Managing Director BYD Europe:

„BYD ist nach Europa gekommen, um in Europa zu bleiben. Und um in Europa für Europa zu designen und zu entwickeln sowie in Europa für Europa zu produzieren. Weil: BYD möchte eine lokal verwurzelte europäische Marke werden. Dabei haben wir schon bei der Bestätigung des Hightech-Pkw-Werks in Ungarn Ende 2023 versprochen, die Lieferketten zu lokalisieren und mit europäischen Partnern aus der Automobilzulieferindustrie zusammenzuarbeiten. Die BYD Supplier Conference in Wien ist ein erster und sehr großer Schritt in diese Richtung. Und heute war ein äußerst erfolgreicher und interessanter Tag für uns.“

BYD Supplier Conference Vienna – Automobilzulieferer im Fokus
© Philipp Lipiarski

„Wir investieren in Ungarn mehrere Milliarden und werden dort ab 2025 pro Jahr mindestens 150.000 Fahrzeuge produzieren. Die österreichische Automobilzulieferindustrie ist äußerst professionell und zählt in vielen Bereichen zu den innovativsten der Welt. Genau solche Partner suchen wir, weil wir als weltweite Nummer 1 bei New Energy Vehicles (NEV) nur mit den besten zusammenarbeiten wollen. Heute haben wir mehr als 30 österreichische Automobilzulieferfirmen getroffen und sehr wertschätzende und erkenntnisreiche Gespräche geführt. Die Palette der Supplier deckt dabei einen Großteil des Know-hows der Fahrzeugproduktion ab, reicht von Stahl für das Chassis und die Karosserien über Kabel und Steckverbindungen unterschiedlichster Art bis hin zu Airbags, Halbleitern sowie der Logistikkette. Endgültige Ergebnisse können wir heute verständlicher noch nicht bekanntgeben, aber wir können bestätigen, dass wir in den nächsten Wochen mit vielen Firmen in weiterführende Verhandlungen treten werden, da wir in den österreichischen Partnern großes Potenzial erkennen“, betont Brian Yang zudem.

Protektionismus oder Freihandel?

Gregor Strassl und Hansjörg Mayr kritisieren nicht nur die möglichen Zölle, sondern warnen abschließend auch vor den negativen Folgen ebendieser für Europa:

„Wir bei DENZEL leben seit 90 Jahren Technologieoffenheit und fördern die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Industriebereichen und Marken. Ein funktionierender Freihandel ist die Basis für den Erfolg aller. Die Wirtschaft braucht deshalb keinen Protektionismus, sondern langfristige Planungssicherheit. Das Engagement von BYD in Europa verdeutlicht, dass wir in einer globalisierten Welt leben und wirtschaften – und schlussendlich profitieren davon Unternehmen wie Konsumentinnen. Letztere vor allem durch attraktive Preise, was gerade für den Hochlauf der Elektromobilität bei den Privatkund:innen in Europa unerlässlich ist. Zusätzliche Zölle gefährden deshalb nicht nur die eigene Industrie, sondern Bedrohen auch das Gelingen des Green Deals.“

https://www.bydauto.at

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