Jobwechsel? Führungsdefizite sind das größte Risiko für den Big Quit

Aktuell sind sieben von zehn Bewerbern deshalb auf dem Jobmarkt aktiv, weil sie sich verbessern wollen – und glauben, es zu können. 12% sind dabei so selbstbewusst, dass sie einfach kündigen, bevor sie ein konkretes Jobangebot bekommen. Nur noch 7,2% bewerben sich, weil ihnen gekündigt wurde. Das zeigt eine aktuelle softgarden-Umfrage unter 2.196 Teilnehmern, die sich im Mai und Juni 2022 bei einem neuen Arbeitgeber beworben haben.
© PantherMedia/NewAfrica
Jobwechsel? Führungsdefizite sind das größte Risiko für den Big Quit

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Die pure Not spielt auf dem Bewerbermarkt aktuell kaum noch eine Rolle. Bewerber suchen nicht verzweifelt nach Jobs und Arbeitgeber:innen, sondern nach besseren Jobs und besseren Chef:innen. Was treibt Mitarbeitende aktuell hinaus auf die Arbeitsmärkte?

Mehr Geld gefragt

Bei Menschen, die sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis bewerben, ohne direkt zu kündigen, treten drei Motive für den Wechselwunsch besonders stark hervor:62,6% erhoffen sich mehr Geld vom neuen Arbeitgeber (bei Bewerbern mit Haupt- oder Realschulabschluss als höchstem Schulabschluss ist dieses Motiv mit 69,1% sogar noch stärker ausgeprägt). Mangelnde Karriereaussichten spielen für 52,7% eine Rolle, die Unzufriedenheit mit der eigenen Führungskraft für 38,4%. Schlechte Erfahrungen mit dem Chef als Wechselgrund kommen bei Bewerbern mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung häufiger vor (41,4%).

Den Chef verlassen

Bei Menschen, die kündigen, ohne einen konkreten Job in Aussicht zu haben, sieht die Reihenfolge anders aus: 50,0% geben die Unzufriedenheit mit der eigenen Führungskraft als Grund an: Führungsdefizite sind also das größte Risiko für den Big Quit. Der Wunsch nach besserer Vergütung spielt für 47,5% eine Rolle, mangelnde Karriereaussichten für 45,1%.

© softgarden
Jobwechsel? Führungsdefizite sind das größte Risiko für den Big Quit

Exit nach wenigen Monaten

Die Bindung an Arbeitgeber wird aktuell wackliger. Mitarbeitende entscheiden sich recht schnell für den Absprung: Bei 70,8% der Befragten dauerte die Phase von den ersten Zweifeln bis zur Aktion in Form einer Kündigung oder Bewerbung höchstens einige Monate. Jeder Fünfte schreitet schon innerhalb eines Monats zur Tat.

Verhinderung des Fortgangs

Eine große Minderheit der Bewerber (47,9%) gibt an, dass ihr alter Arbeitgeber den Fortgang hätte verhindern können. Was hätte der Arbeitgeber tun können? Hier stehen in den Kommentaren der Teilnehmer Wertschätzung und Kommunikation an erster Stelle: Ein “persönliches Gespräch mit echtem Interesse, Blick auf meine Stärken, Wertschätzung meiner bisherigen Tätigkeit”, empfiehlt ein Bewerber im Nachhinein seinem Arbeitgeber. Das Gehalt steht bei den Umfrageteilnehmer:innen als Faktor, der den Fortgang hätte verhindern können, erst an zweiter Stelle.

Auch in die Bindung investieren

“Unsere aktuellen Erkenntnisse: Die Bewerbung ist aktuell in fast allen Fällen eine freiwillige Entscheidung, um die eigene Position zu verbessern. Arbeitgeber sollten glaubwürdig und mithilfe von konkreten Informationen wie zum Gehalt zeigen, dass sie tatsächlich bessere Jobs bieten”, sagt Mathias Heese, Geschäftsführer von softgarden.

Das Whitepaper zur Studie ist kostenlos auf der Website von softgarden abrufbar. Darin bietet softgarden weitere Ergebnisse und Tipps für Arbeitgeber:innen.

www.softgarden.com/de/studie/jobwechsel-2022/ 

https://www.softgarden.com

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?