Die Sparerinnen und Sparer in Österreich sparen über alle Altersgruppen hinweg am liebsten mit dem Sparbuch. Investmentfonds oder Aktien als Geldanlageform sind bei 30- bis 39-Jährigen beliebter als in anderen Generationen. Schaut man auf die Unterschiede im Sparverhalten zwischen Männern und Frauen zeigen sich, dass Männer eher affin für Fonds und Aktien sind.
Auch bei den Sparzielen gibt es Gegensätze zwischen den Geschlechtern – außer beim Thema Altersvorsorge.
Anlageprodukt Sparbuch
Das gute, alte Sparbuch ist in Österreich nach wie vor das am weitesten verbreitete Anlageprodukt. 83 Prozent der im Anlegerbarometer Befragten besitzen eines.

Ebenfalls beliebte Anlageformen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, sind das Tagesgeld (50 Prozent) und die Lebensversicherung (42 Prozent).
Aktien und Fonds
Allerdings erkennen viele Befragte offensichtlich auch, dass ein Sparkonto für eine ausgewogene Geldanlage nicht ausreichend ist. Denn immerhin vier von zehn Befragten geben an, in Investmentfonds zu investieren.
Besonders beliebt sind Fonds bei den 30- bis 39-Jährigen. In dieser Altersgruppe besitzen 45 Prozent diese Form der Geldanlage. Unter den 40- bis 49-Jährigen sind es hingegen nur 35 Prozent.
Im Besitz von Aktien sind 27 Prozent aller befragten Personen. Aber auch hier zeigt sich, dass jüngere affiner für diese Anlageform sind als ältere. So haben 32 Prozent der 30- bis 39-jährigen Aktien im Depot, unter den 50- bis 59-Jährigen sind es mit 21 Prozent deutlich weniger.

„Trotz der Rückkehr der Zinsen fahren Sparerinnen und Sparer, die auf kurzfristige Anlagen wie das Sparbuch oder Tagesgeld setzen, aktuell eine negative Realrendite ein. Daher sollte hier nur der Notgroschen angelegt werden. Für einen Vermögensaufbau sollte auf andere Formen wie Wertpapiere gesetzt werden. Aktienbasierte Investmentfonds können in dieser Situation eine Lösung sein. Es ist erfreulich, dass gerade jüngere Sparerinnen und Sparer dies zunehmend erkennen“, verdeutlicht Jessica Bräu, Landesdirektorin bei Union Investment.
In der jüngeren Generation spielen auch Kryptowährungen eine Rolle bei der Geldanlage. Knapp ein Drittel der 30- bis 39-Jährigen (32 Prozent) besitzt Bitcoin & Co. Unter den Befragten zwischen 50 und 59 Jahren sind es nur 14 Prozent.
Geschlechterspezifische Unterschiede
Blickt man auf das Sparverhalten von Männern und Frauen, zeigt das Anlegerbarometer deutliche Unterschiede. Vor allem beim Besitz von kapitalmarktorientierten Anlageformen. So investieren 44 Prozent der männlichen Befragten in Investmentfonds. Bei den Frauen sind es nur 36 Prozent.

Beim Besitz von Aktien ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern ebenfalls deutlich. Nur 19 Prozent der Frauen haben diese im Depot, bei den Männern sind es 35 Prozent.
Ähnliches spiegelt sich auch bei Kryptowährungen wider: 13 Prozent der weiblichen Befragten sparen damit, bei Männern sind es mit 31 Prozent fast zweieinhalbmal so viele.
Fragt man nach den Gründen für diese Unterschiede, so zeigt sich, dass unter anderem das Wissen rund um Aktien und Kapitalmärkte hierfür entscheidend sein könnte. So sagen 42 Prozent der befragten Frauen, die Aktien eigentlich grundsätzlich attraktiv fänden, dass sie zu wenig darüber wissen, um darin zu investieren. Unter den männlichen Befragten sagen dies nur 37 Prozent (Durchschnitt: 39 Prozent). Aus Angst vor Verlusten sparen 30 Prozent der Frauen nicht mit Aktien, bei Männern verzichten 18 Prozent aus diesem Grund auf eine entsprechende Geldanlage (Durchschnitt aller Befragten: 23 Prozent).
Sparziele
Klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich auch bei den Sparzielen. Hier stehen für Frauen vor allem Rücklagen und Unabhängigkeit im Vordergrund.
So sparen fast neun von zehn der weiblichen Befragten (87 Prozent) für eventuelle Notfälle. Unter den Männern sind dies 78 Prozent (Durchschnitt aller Befragten: 83 Prozent). 86 Prozent der Frauen geben zudem an, Geld für das Gefühl von Unabhängigkeit und Flexibilität zurückzulegen. Bei Männern äußern sich 76 Prozent entsprechend dazu (Durchschnitt aller Befragten: 81 Prozent).
Die Kapitalmärkte nutzen, um Renditechancen zu wahren, ist vor allem für Männer ein wichtiges Motiv (42 Prozent) bei der Geldanlage. Unter den weiblichen Befragten ist dies nur für 26 Prozent ein Sparziel.
Keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es beim Sparziel Altersvorsorge – dies geben jeweils 77 Prozent der befragten Männer und Frauen als Grund für das Sparen an.
„Diese Ergebnisse stimmen positiv, denn es kann sich eigentlich niemand leisten, das Thema private Altersvorsorge zu verpassen. Es ist wichtig, eher früher als später damit zu beginnen, für das Alter vorzusorgen“, konstatiert Jessica Bräu.
Um ihre Sparziele zu erreichen, setzen viele Österreicherinnen und Österreicher auf Fondssparpläne und legen damit Monat für Monat Geld zurück. Jede fünfte befragte Person des Anlegerbarometers besitzt einen oder mehrere davon (20 Prozent).
„Diese Zahlen zeigen, dass bereits jetzt schon viele Menschen die Vorteile von Sparplänen für den Vermögensaufbau und ihre langfristigen Sparziele entdeckt haben. Und auch, wenn hier noch Luft nach oben ist, ist diese Entwicklung gerade mit Blick auf die Herausforderungen für die Altersvorsorge erfreulich. Wer sich heute ein finanzielles Polster aufbaut, ist auf künftige Herausforderungen besser vorbereitet und kann gelassener in die Zukunft blicken“, ergänzt die Landesdirektorin bei Union Investment abschließend.
Dies sind die Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers, einer repräsentativen Online-Umfrage die forsa im Auftrag von Union Investment zum ersten Mal auch in Österreich durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen in Österreich befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.