Tag der Industrie 2024: Wirtschafts- und Industriestandort stärken

Innovation, Bürokratieabbau, Steuerentlastung und eine Stärkung der Exporte standen im Fokus.
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Tag der Industrie 2024: Wirtschafts- und Industriestandort stärken
Tag der Industrie 2024: V.l.n.r.: Georg Knill (IV-Präsident), Patricia Neumann (IV-Vizepräsidentin), Sabine Herlitschka (IV-Vizepräsidentin), F. Peter Mitterbauer (IV-Vizepräsident) und Christoph Neumayer (Generalsekretär der Industriellenvereinigung).

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Unter dem Motto „Weichenstellung für Österreich – Fahrplan der Industrie“ betonte IV-Präsident Georg Knill, dass Österreich vor großen Herausforderungen stehe. Ebenso nutzte der IV-Präsident die Gelegenheit, um an die politischen Parteien und an die künftige Bundesregierung zu appellieren:

Tag der Industrie 2024: Wirtschafts- und Industriestandort stärken
Georg Knill – Präsident der Industriellenvereinigung
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„Wir befinden uns im dritten Jahr der Rezession in der Produktionswirtschaft. Die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort sind gewaltig. Insbesondere die Kostenbelastung durch Steuern und Abgaben macht unseren Standort immer unattraktiver, hemmt Investitionen und bremst unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die nächste Bundesregierung steht vor gewaltigen Herausforderungen. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden. Wir brauchen mutige und entschlossene Entscheidungen. Es geht darum, ob wir es als Land gemeinsam schaffen den Kurs zu ändern und die notwendigen Reformen anzugehen, um Österreich zukunftsfähig zu machen. Das österreichische Erfolgsmodell steht zur Disposition.“

Innovationen und Schlüsseltechnologien für nachhaltiges Wachstum

IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka betonte die Bedeutung von Innovation und Unternehmertum und warnte gleichzeitig davor sich mit dem Mittelmaß abzufinden. Mut, Eigenverantwortung und Gestaltungskraft seien schließlich das Fundament unserer Entscheidungen, unseres Handelns und letztlich unseres Erfolgs. Gleichsam sei es wichtig, Innovation, Wirtschaft und Industrie enger zu verknüpfen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen:

Tag der Industrie 2024: Wirtschafts- und Industriestandort stärken
Sabine Herlitschka – Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung
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„Europa hat das Potenzial, eine führende Rolle in der globalen Wirtschaft, der Politik und der Technologie zu spielen. Aber wir müssen uns strategisch neu positionieren und entschlossen in Schlüsseltechnologien investieren. Lassen Sie uns die Weichen Richtung Zukunft stellen!“, verdeutlichte Sabine Herlitschka.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Bürokratieabbau

IV-Vizepräsidentin Patricia Neumann stellte in ihrer Rede die Notwendigkeit eines entschlossenen Bürokratieabbaus in den Mittelpunkt:

„Unternehmen sind zunehmend überfordert von einer Flut an Berichtspflichten und Regelungen. Allein im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich hat die Europäische Union in den letzten Jahren 850 neue Regelungen erlassen – das sind mehr als 5.000 Seiten an Rechtsvorschriften, die unsere Unternehmen umsetzen müssen.“

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Sabine Herlitschka und Patricia Neumann (rechts im Bild) – Vizepräsidentinnen der Industriellenvereinigung
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Gleichermaßen äußerte Patricia Neumann auch Kritik an der Umsetzung des EU-Green Deals. Sie forderte schließlich weniger, aber dafür klug gemachte Regelungen, die heimischen Betrieben wieder Luft zum Atmen geben, sich an unternehmerischen Realitäten orientieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft nicht behindern würden:

„Es ist entscheidend, dass nachhaltiges Handeln auch wirtschaftlich tragbar bleibt, denn sonst ist schlussendlich niemandem geholfen.“

Exportwirtschaftsturbo für Österreich

IV-Vizepräsident F. Peter Mitterbauer hob die Bedeutung der Exportwirtschaft hervor und warnte außerdem, dass die steigenden Kosten Österreich in die Enge treiben:

„Der Motor unserer Wirtschaft stottert und das liegt nicht daran, dass wir plötzlich die Fähigkeit verloren haben, gute Produkte zu entwickeln. Ganz im Gegenteil: Unsere Unternehmen zählen zur Spitzenklasse, die Qualität der Produktion sucht ihresgleichen und unsere Fachkräfte sind top ausgebildet. Allerdings die besonders stark gestiegenen Lohnstückkosten machen es zunehmend unmöglich, unsere Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten – wir vergleichen uns nicht mit Konkurrenten um die Ecke, sondern weltweit.“

F. Peter Mitterbauer plädierte für ein klares Bekenntnis zu einem fairen Freihandel und einen Exportturbo für Österreich:

„Die letzten Jahre haben uns eindrücklich vor Augen geführt, wie gefährlich einseitige Abhängigkeiten sind. Ob durch die Pandemie, den Ukraine-Krieg oder Protektionismus – einseitige globale Lieferketten sind fragil.“

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Mehr Informationen

Der „Tag der Industrie“ zählt seit mehreren Jahrzehnten zum Höhepunkt im industriellen Vereinsjahr. Mehr als 500 Gäste aus nationaler und internationaler Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, tauschten sich im Haus der Industrie über aktuelle industriepolitische Themen aus.

https://www.iv.at

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