In diesem Sommer ist aus heiterem Himmel die Volatilität an die Aktienmärkte zurückgekehrt. Anfang August weckten unerwartet schwache Beschäftigungszahlen in den USA Befürchtungen, dass die erste Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) zu spät kommen könnte, um noch einen Wachstumsabschwung zu verhindern.
Die Sorgen über den Ausblick für die US-Wirtschaft breiteten sich wie ein Lauffeuer aus. Der VIX-Index (manchmal auch als „Angst-Barometer“ bezeichnet) schnellte in die Höhe. In Japan trug die Tatsache, dass die Bank of Japan die Zinsen gerade angehoben hatte, zu einer besonders hohen Marktvolatilität bei. Bis Mitte August hatten sich viele Märkte wieder etwas erholt. Trotzdem zeigt diese Abfolge von Ereignissen klar, wie unberechenbar und unvorhersehbar die Aktienmärkte sein können. Stürme können auch bei scheinbar klarem Himmel plötzlich aufziehen.
Volatilität – vorübergehendes Phänomen?
Die Volatilität ist unserer Ansicht nach kein vorübergehendes Phänomen. Die Zukunft birgt vielfältige Risiken. Der Ausblick für die Weltwirtschaft ist genauso unsicher wie die künftige Zinsentwicklung. Die Geopolitik ist eine weitere Risikoquelle. Der anhaltende Krieg in der Ukraine birgt die Gefahr einer regionalen Eskalation.
Mitte August nahm dieser Konflikt eine überraschende Wendung, als ukrainische Streitkräfte in russisches Gebiet eindrangen. In Großbritannien kam es in Dutzenden von Städten zu einwanderungsfeindlichen Ausschreitungen, geschürt durch Falschinformationen, die über die sozialen Medien verbreitet wurden. Eines der Risiken eines Wahlsiegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November – auch wenn dieser nach der Ablösung des Gegenkandidaten Joe Biden durch Kamala Harris weniger wahrscheinlich geworden ist – wäre ein Isolationismus der USA, der es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ermöglichen könnte, seine territorialen Ambitionen in Richtung Baltikum auszuweiten.
Ein Risiko bei einer Wahlschlappe des republikanischen Kandidaten wiederum wäre, dass Trump das Ergebnis nicht akzeptiert und seine Anhänger auf die Straße gehen.
Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, und genau das ist auch der Punkt. Anleger müssen eine Möglichkeit finden, das Potenzial für positive Renditen zu nutzen und zeitgleich einen Großteil des Risikos abfedern.
Wenn die Aktienmärkte einbrechen, macht es für einen Anleger kaum einen Unterschied, wenn er in einen Fonds investiert war, der leicht besser performt hat als seine Benchmark. Marktrückgänge ziehen alle mit sich nach unten. Bei einer heftigen Marktkorrektur kann eine bescheidene Outperformance eines Index wenig ausrichten. Auch die Gebühreneinsparungen durch passive Anlageinstrumente werden die Anlageergebnisse kaum wesentlich verbessern, wenn die Volatilität richtig zuschlägt.
Indextracker fallen mit dem Markt, da sie darauf ausgelegt sind, die Indexperformance nachzuvollziehen. Noch schlimmer: Ein Indexfonds, der einen nach der Marktkapitalisierung gewichteten Index nachbildet, gibt stärker nach als ein gleichgewichteter Fonds, wenn aufgeblähte Mega-Caps stärker abstürzen als der Rest des Marktes.
Marktneutraler Ansatz
Es gibt eine Alternative: Ein marktneutraler Ansatz ist darauf ausgelegt, die Direktionalität der Märkte zu meiden. Dazu hält ein marktneutrales Portfolio zu gleichen Teilen Long- und Short-Positionen. Eine marktneutrale Strategie zielt darauf ab, ihre Rendite aus Alpha und nicht aus Beta zu erzielen. In einem fallenden Markt kann das Short-Portfolio einen positiven Wertbeitrag liefern, auch wenn das Long-Portfolio im Minus ist. Umgekehrt kann das Long-Portfolio in einem steigenden Markt einen positiven Wertbeitrag liefern, auch wenn das Short-Portfolio im Minus ist. Wenn ein Portfolio im Plus und das andere im Minus ist, bestimmt die relative Differenz zwischen beiden die Rendite der Strategie.
Die Renditen des vom Jupiter Systematic Team gemanagten Jupiter Global Equity Absolute Return (GEAR) Fund (I USD Acc) weisen seit Auflegung des Fonds am 30. Juni 2009 bis zum 30. Juni 2024 eine Korrelation von -0,10 gegenüber dem MSCI World NR USD Index auf. Dass sich eine in globale Aktien investierte Strategie so anders verhalten hat als die Anlageklasse insgesamt, mag erst einmal überraschen. Grund dafür ist der marktneutrale Ansatz. Die Korrelation gegenüber dem JPM GBI Global TR Hdg USD Index war die gleiche – leicht negativ mit -0,10.
Darüber hinaus hat der GEAR ein angestrebtes Volatilitätslimit von 6%, was deutlich niedriger ist als die Volatilität der globalen Aktienmärkte. Als Beimischung in einem Portfolio von traditionellen Aktien und Anleihen wirken Renditen mit einer geringen Korrelation zu den Märkten und einer niedrigen Volatilität in aller Regel diversifizierend.
Unser Investmentprozess gründet auf fünf Selektionskriterien für die Aktienauswahl, die alle auf soliden Anlageprinzipien beruhen und sich klar voneinander unterscheiden. Diese fünf Prinzipien wurden umfassend untersucht und haben sich wiederholt bewährt: Dynamische Bewertung (die die Qualität und die relative Bewertung berücksichtigt), nachhaltiges Wachstum, Unternehmensführung, Marktstimmung und Marktdynamik. Diese Methoden der Titelauswahl werden von uns permanent analysiert, getestet und nach gründlichen Analysen regelmäßig weiter optimiert.
Wenn Sie sich für den nächsten Volatilitätsschub an den Märkten rüsten, bedenken Sie also, dass es Alternativen gibt. Lassen Sie sich nicht von einem Sturm überraschen.