Halbleiter sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie finden sich in Handys, Laptops, Autos, in der Medizintechnik und im Reisepass. Halbleiter ermöglichen bis zu 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Sie sind Hebel für Innovation, Produktivität und Wohlstand. Sie bieten technische Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel, Ressourcenknappheit und Urbanisierung und sind unverzichtbar zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur, zur Erreichung von Dekarbonisierung und für den digitalen Wandel.
Stärkung des europäischen Wirtschaftsstandorts
Aktuell kommen rund 20 Prozent aller Chips in Europa zur Anwendung – produziert werden hierzulande allerdings nur ca. 10 Prozent. Das macht Europa abhängig von anderen Machträumen und gefährdet Stabilität und Sicherheit – vor allem in Anbetracht der aktuellen geopolitischen Lage.
Um die Halbleiterproduktion in der EU auszubauen, technologische Souveränität zu erlangen und Europa im globalen Wettbewerb stärker zu positionieren, wurde letztes Jahr der EU Chips Act ins Leben gerufen (TOP LEADER berichtete hier).
Die österreichische Bundesregierung reagierte prompt und verlautbarte ein Fördervolumen von rd. 3 Milliarden Euro bis 2031 zur Unterstützung heimischer Investitionsvorhaben in der Halbleiterindustrie. Damit werden über sieben Milliarden Euro an potenziellen Investitionen der Chip-Industrie am Standort ausgelöst. Zudem braucht es auf europäischer Ebene eine langfristige Strategie zum Aufbau und der Stärkung von Schlüsseltechnologien.
Ausbau von Österreichs Spitzenposition
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, Vorsitzende ASCII Beirat, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria und FEEI-Obmann-Stellvertreterin Sabine Herlitschka, ASCII Präsident Franz Staberhofer und ASCII Direktor Peter Klimek präsentierten eine neue Studie, die die Bedeutung der Halbleiterindustrie als Wachstums- und Exporttreiber für Österreich einmal mehr bestätigt.
Dank der Studienergebnisse können industrielle Stärken genauer identifiziert und weiter ausgebaut werden. Denn im EU-Vergleich liegt Österreich, bezogen auf die Größe der Volkswirtschaft, auf Platz 1 hinsichtlich des Anteils der Mikroelektronikproduktion an der Gesamtwertschöpfung, an der Gesamtbeschäftigung und der unternehmerischen Forschung & Entwicklung.
Chancen und Wachstumsfelder
Aktuelle Stärkefelder sind die Equipment- und Ausrüstungsherstellung für die Halbleiterproduktion sowie die Erzeugung von Vor- und Zwischenproduktion.
Zudem ist eine Zunahme von „Packaging“ und „Design“ sowie der „embedded Software“ zu verzeichnen. Chancen für Österreich ergeben sich in der industriellen Anwendung, wobei ein Wachstumsfeld besonders im Automobilbereich erkennbar ist. Während ein herkömmliches Auto heute bereits rund 1.500 Chips verbaut hat, sind es bei einem Elektrofahrzeug in etwa doppelt so viel.
Durch die nötige Transformation der Mobilität ergibt sich für heimische Chip-Zulieferer hier ein großes Potenzial. Weitere Chancen bergen Marktsegmente mit zunehmender Exklusivität und Bedeutung sowie der Kombination von geringer Kapitalintensität und zugleich hohen Wertschöpfungseffekten.
Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier