Österreich belegt im Logistikleistungsindex 2023 der Weltbank den hervorragenden siebenten Rang unter 139 Staaten, gleichauf mit dem globalen Riesen Hongkong und deutlich vor Ländern wie Taiwan (13) und Südkorea (17).
Faktor Pünktlichkeit
Zu verdanken ist der Spitzenplatz vor allem Top-Bewertungen in den Kategorien Pünktlichkeit der Branche (1. Platz) und Nachverfolgbarkeit der Gütersendungen (3. Platz). Luft nach oben gibt es vor allem in den Bereichen Zollabwicklung (14.) und Infrastruktur (16.).
„Dieser Erfolg beweist die Exzellenz des österreichischen Logistik-Sektors und bekräftigt erneut seine Bedeutung als sechstwichtigste Branche unserer Volkswirtschaft. Gleichzeitig ist er ein Weckruf an die Politik zur nachhaltigen Sicherung zukünftiger Rahmenbedingungen“, verdeutlicht Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.
An der Spitze des aktuellen Rankings hat Singapur Deutschland abgelöst, das nun hinter Finnland gemeinsam mit Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz auf Platz drei liegt.
Bewertungskriterien
Im Logistikleistungsindex (Logistics Performance Index, LPI) bewertet die Weltbank die Standorte nach sechs Indikatoren auf einer Skala von 1 bis 5:
- Effizienz der Zoll- und Grenzabfertigung
- Qualität der handels- und verkehrsbezogenen Infrastruktur
- Qualität und Kosten der Abwicklung internationaler Transporte
- Kompetenz und Qualität der Logistikdienste
- Möglichkeiten zur Verfolgung und Zurückverfolgung von Warensendungen
- Einhalten der geplanten oder erwarteten Lieferfrist
Politik und Rahmenbedingungen
Für Oliver Wagner, Geschäftsführer des Zentralverbands Spedition & Logistik, ist das Ergebnis eine Bestätigung für die Branche, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und zugleich ein weiterer Hinweis an die Politik, endlich offene Baustellen anzugehen:
„Dieser internationale Spitzenplatz beweist, dass die vielen Unternehmen und 250.000 Mitarbeiter:innen unserer Branche einen erstklassigen Job machen. Wie schon seit Jahren, plädieren wir daher erneut an die Politik, auch das Zollwesen nach europäischen Maßstäben zu modernisieren und die für die Wertschöpfung notwendigen Logistikflächen zu ermöglichen.“
Auch der Hinweis der Weltbank auf die Rolle regulatorischer Anreize für eine ökologisch nachhaltige Logistik müsse ernstgenommen werden, da sich eine wachsende Nachfrage nach weniger kohlenstoffintensiven Transportmitteln und energieeffizienterer Lagerhaltung zeige.
„Wir fordern die Politik einmal mehr dazu auf, die in Österreich nachweislich besonders moderne und innovative Logistikbranche bei der anstehenden Dekarbonisierung ernsthaft und auf Augenhöhe einzubinden. Die größte Herausforderung liegt dabei in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in der Reduktion von Emissionen im Straßengüterverkehr, der auch in Zukunft den Löwenanteil des Güterverkehrs ausmachen wird“, erklärt Alexander Friesz abschließend.
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