Die Investitionsvorhaben von Großunternehmen im neuen Jahr

Das Forschungsteam von Capgemini analysiert die Investitionsstrategien für die nächsten 12 bis 18 Monate.
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Die Investitionsvorhaben von Unternehmen im neuen Jahr
Aiman Ezzat, CEO von Capgemini.

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Einer neuen Studie des Capgemini Research Institute zufolge sind Unternehmen angesichts des wirtschaftlichen Gegenwinds bei Investitionen eher zurückhaltend. Im Rahmen dieser Studie hat das Capgemini Research Institute im November und Dezember 2022 in 15 Ländern insgesamt 2.000 Teilnehmer:innen aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar befragt. 

„Weltweit konzentrieren Entscheider:innen in Unternehmen ihre Investitionen auf die Transformation ihres Geschäfts. Dabei sollten sie die Chancen nutzen, die Technologie bietet – nicht nur, um ihr Unternehmen effizienter, nachhaltiger und resilienter zu machen, sondern insbesondere, um langfristige Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen. Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, in die Mitarbeitenden zu investieren, damit sie diese Transformationen des Geschäftsmodells und der Wertschöpfungskette umsetzen können, ohne, dass dies ihre Arbeitsbedingungen und -zufriedenheit beeinträchtigt. Diese Investitionsbereiche sind für Unternehmen entscheidend, um in dem unsicheren Umfeld nicht nur zu bestehen, sondern gestärkt und stabiler in die Zukunft zu gehen“, erläutert Aiman Ezzat, CEO von Capgemini. 

Die Investitionsvorhaben von Unternehmen im neuen Jahr

Gestörte Lieferketten und Investitionen in die Lieferkettenoptimierung 

Unterbrechungen der Lieferkette halten 89 Prozent der Unternehmen weltweit für das größte Risiko für das Wirtschaftswachstum in den nächsten 18 Monaten, noch vor den steigenden Rohstoffpreisen und der Energiekrise. 

Um dieses Risiko zu minimieren, planen 43 Prozent der Entscheidungsträger:innen, die Investitionen in ihre Lieferkette im nächsten Jahr und darüber hinaus zu erhöhen – um durchschnittlich 10,4 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Niveau. Sie sehen Investitionen in Technologien für die Lieferkette vor, um die Agilität, Transparenz und Übersichtlichkeit der Lieferketten zu optimieren, sowie Investitionen in die Diversifizierung der Zulieferer, der Produktion und der Transportpartner. 

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Zu den vorrangigen Maßnahmen zur Diversifizierung der Lieferkette gehören Onshoring oder Nearshoring, um Produktionsstätten in größerer Nähe zu den Absatzmärkten zu schaffen, die Lieferantenbasis zu regionalisieren und die Produktionsstruktur zu diversifizieren (d. h. die Abhängigkeit von einer einzigen geografischen Region zu verringern). Die westeuropäischen Länder planen, stärker in die Diversifizierung der Lieferkette zu investieren, während die APAC-Länder größere Investitionen in Lieferkettentechnologien vorsehen. 

Wachstum durch Technologieinvestitionen 

Um dem ungünstigen Wirtschaftsklima zu trotzen, suchen die Unternehmen nach Wegen, wie Technologie dazu beitragen kann, das Wachstum anzukurbeln und schnell wirtschaftlichen Wert zu generieren. Die Studie ergab, dass weltweit 39 Prozent von ihnen beabsichtigen, ihre Investitionen in Technologie in den nächsten 12-18 Monaten zu steigern. Ebenfalls 39 Prozent weltweit planen, sie auf demselben Niveau zu halten. 

© PantherMedia/Unimages2527 (YAYMicro)
Die Investitionsvorhaben von Unternehmen im neuen Jahr

Die Führungskräfte wollen Technologie in erster Linie nutzen, um Kosten zu senken und schnellere Entscheidungen zu treffen, indem sie Cloud, Data und Analytics einsetzen. Um ihre Unternehmen im kommenden Jahr noch besser zu schützen, will fast die Hälfte der Führungskräfte zudem die Ausgaben für Cybersicherheit erhöhen. 

Nachhaltigkeitsinvestitionen – eine kostspielige Verpflichtung? 

Der Studie zufolge haben mehr als die Hälfte der Unternehmen in den letzten 12 bis 18 Monaten aufgrund der ungünstigen Marktbedingungen ihre Ausgaben für ökologische Nachhaltigkeit bereits reduziert, und nur 33 Prozent planen, diese in den nächsten 12 bis 18 Monaten zu erhöhen, obwohl sie lediglich einen geringen Anteil an ihren Gesamtinvestitionen ausmachen. (Insgesamt belaufen sich die Investitionen in Nachhaltigkeitsinitiativen bei Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Mrd. US Dollar im Durchschnitt auf nur 0,41 Prozent des Gesamtumsatzes. Kleinere Unternehmen [mit einem Umsatz zwischen 1 und 5 Mrd. US Dollar] investieren dagegen mehr [durchschnittlich 2,81 Prozent]. Zum Vergleich: Die F&E-Ausgaben der S&P-500-Unternehmen lagen im Jahr 2020 bei durchschnittlich 4 Prozent) 

© Capgemini Research Institute
Die Investitionsvorhaben von Unternehmen im neuen Jahr

In diesem Zusammenhang gibt weniger als ein Drittel der Unternehmen an, auf einem guten Weg zu sein, ihre gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Unternehmen in den USA (41 Prozent) und China (53 Prozent) haben jedoch vor, ihre Nachhaltigkeitsinvestitionen in den nächsten 18 Monaten zu erhöhen, wodurch der im letzten Jahr zu beobachtende Rückgang zum Teil ausgeglichen wird. Die Anteile der Unternehmen in europäischen Ländern, die dies planen, liegen deutlich darunter. 

Der erhöhte Druck auf Nachhaltigkeitsinvestitionen könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass die meisten Manager in ökologischer Nachhaltigkeit eher eine kostspielige Verpflichtung als eine Investition in die Zukunft sehen. Darüber hinaus geben 74 Prozent der Entscheidungsträger an, dass die Kund:innennachfrage nach nachhaltigen Produkten und Services zurückgegangen ist, da viele Kund:innen nicht bereit sind, in der aktuellen makroökonomischen Situation einen Aufpreis für grünere Produkte, Services und Lösungen zu zahlen. 

Unternehmen sollten Investitionen in Nachhaltigkeit Priorität einräumen und den Übergang zu einer weniger energie- und ressourcenintensiven Wirtschaft beschleunigen, da empirisch erwiesen ist, dass sich Nachhaltigkeit und ein gesundes Geschäftsergebnis keineswegs ausschließen und Nachhaltigkeitsvorreiter besser abschneiden als der Branchendurchschnitt. 

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Die Investitionsvorhaben von Unternehmen im neuen Jahr

Personalinvestitionen unumgänglich? 

Für die kommenden 12 bis 18 Monate planen die Unternehmen jedoch, ihre Investitionen in wichtigen Bereichen wie Mitarbeiter:innenerlebnis (39 Prozent), Qualifizierung/Weiterbildung (36 Prozent) und Diversität (35 Prozent) zu reduzieren. Das Team des Capgemini Research Institute folgert aus diesen Ergebnissen, dass Arbeitgeber, die attraktiv bleiben wollen, ihre Investitionen in diesen Bereichen aufstocken sollten – denn der Wettbewerb um Fachkräfte limitiert weiterhin die Wachstumsperspektiven der Unternehmen. 

Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier 

https://www.capgemini.com

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