Immer mehr Anlegergruppen interessieren sich für alternative Investments, doch wie kommt es zu diesem Trend? In den letzten Jahren sind sehr viele neue Möglichkeiten entstanden. Die bekannteste Asset-Klasse hierbei nennt sich Private Equity – Beteiligungen an Unternehmen, die noch nicht an der Börse notiert sind. Auch Edelmetalle, Rohstoffe, Hedgefonds und Kunst fallen in den Bereich der alternativen Investments. Vor allem beim jüngeren Publikum haben sich Sammlerstücke, wie beispielsweise seltene Sneaker, als rentable Anlage erwiesen.
Kurz gesagt: Es handelt sich um innovative Investmentprodukte, die sich von traditionellen Anlageformen abheben. Die aktuell herausfordernde Renditesituation an den traditionellen Märkten bringt dieser Anlageklasse Aufwind.
Hohe Nachfrage in Krisenzeiten
„Alternative Anlagen können natürlich keine risikolosen Renditen bieten. Eine wesentliche Rolle spielt die Liquidität. Das bedeutet, dass oftmals eine tägliche Handelbarkeit ausgeschlossen ist und Anlegern nicht jederzeit Zugriff auf das jeweilige Vermögen gewährt wird. Anders als am Aktienmarkt, können beispielsweise Private-Equity-Unternehmen nicht auf Knopfdruck veräußert werden“, erläutert Gregor Lienbacher, Vorstandsmitglied beim Österreichischen Verband Financial Planners und Leiter „Private Banking & Corporate Investments“ bei Schellhammer Capital in Salzburg.
Qualität und Sicherheit
Bei allen Chancen, die alternative Investments bieten, sind sie für Privatanleger häufig ein unübersichtliches Feld. Um ein Investment auf Qualität und Sicherheit zu prüfen, ist es ratsam, im Vorfeld einige Kriterien zu beachten – etwa, in welches Geschäftsmodell investiert wird, welche potenziellen Risiken es gibt und welche Kosten anfallen.
„Anleger sollten einen Zeithorizont von zumindest zehn Jahren und die notwendige Risikoneigung mitbringen, um dadurch das Potenzial eines entsprechenden Mehrertrags nutzen zu können. Ich würde dazu raten, alternative Investments immer als Beimischung in einer Anlagestrategie zu betrachten“, ergänzt Gregor Lienbacher.
Professionelle Beratung minimiert Risiko
Ob alternative Anlagen schlussendlich ins Portfolio aufgenommen werden, hängt immer vom individuellen Fall ab. Kompetente Beratung sollte vor jeder Entscheidung in Betracht gezogen werden. Ein guter Berater prüft mitunter die Risikobereitschaft des Investors, da bei vielen dieser Assets ein Teil- oder sogar Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich ist. Möglichst sollte nur Kapital verwendet werden, das für einen langen Zeitraum nicht benötigt wird. Erfahrene Family Officer und Private Banker entwickeln maßgeschneiderte Finanzpläne und eine Strategie. Erst dann kann die Höhe der alternativen Anlagen professionell festgestellt werden. Der beste Konsumentenschutz ist allerdings immer noch Finanzbildung – denn wer nichts weiß, muss alles glauben. Wer sich nicht selbst mit der Thematik auseinandersetzen möchte, legt sein Vermögen in die Hände eines ausgebildeten Finanzberaters.
„Hier empfiehlt es sich, auf Zertifizierungen zu achten. So haben etwa alle Finanzplaner, die das Gütesiegel Certified Financial Planner CFP® tragen, eine ganzheitliche Ausbildung absolviert, sind zu ständiger Weiterbildung verpflichtet und arbeiten nach einem strengen Ehrenkodex“, informiert Gregor Lienbacher abschließend.