Wie die Bevölkerung hierzulande zu einem Werbeverbot von klimaschädlichen Produkten stehen würde, hat das Online Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in einer Studie von 1.000 Befragten untersucht.
Niederlande als Vorreiter
Die niederländische Stadt Haarlem möchte ab 2024 Werbung an öffentlichen Plätzen für billige Fleischprodukte verbieten. Dadurch soll der für das Klima schädliche Fleischkonsum reduziert werden. Haarlem wäre damit weltweit die erste Stadt, die Reklame von Fleisch aus Massentierhaltung untersagen würde.
Abkehr von Billigprodukten und fossilen Brennstoffen
Viehhaltung, Flugreisen, fossile Brennstoffe und Autos haben eines gemeinsam: Durch ihren CO2-Ausstoß wirken sie sich negativ auf das Klima aus. Ein Werbeverbot an öffentlichen Plätzen für klimaschädliche Produkte könnte deren Nutzung bzw. Konsum reduzieren und somit der globalen Erwärmung entgegenwirken.
Am meisten fände hierzulande ein Werbeverbot für Billigfleisch Anklang: Über die Hälfte (53,7%) der heimischen Bevölkerung würde sich wünschen, dass günstiges Fleisch zukünftig nicht mehr beworben werden darf. Die Umsetzung eines Werbeverbots für Billigflüge begrüßen 41,7%, für fossile Brennstoffe 36,9%.
Am wenigsten Unterstützung erhält der potenzielle Reklamestopp für Autos mit Verbrennungsmotor: Nur knapp ein Drittel wünscht sich, künftig keine Werbeplakate mehr von Verbrenner-Fahrzeugen im Stadtbild zu sehen.
Werbeverbot reicht nicht aus
„Zwar würde sich jede*r Zweite einen Werbestopp für Billigfleisch wünschen. Dass ein Werbeverbot allein aber der ausschlaggebende Motor für eine grundlegende Verhaltensänderung wäre, wird angezweifelt“, meint Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, angesichts der Umfrageergebnisse.
Denn nur 28,4% denken, dass ein Werbeverbot dazu führen würde, dass Menschen weniger günstiges Fleisch kaufen würden. Und auch bei den übrigen klimaschädlichen Produkten ist nicht einmal jede*r Vierte vom Erfolg dieser Maßnahme überzeugt.
Zur Umfrage: Verbot von Werbung für klimaschädliche Produkte