PwC Studie: Heimische Unterhaltungs- und Medienbranche wieder im Aufschwung

Nach Krisenjahr 2020 wuchs die österreichische Unterhaltungs- und Medienbranche 2021 um 8% auf 11,23 Mrd. Euro.
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PwC Studie: Heimische Unterhaltungs- und Medienbranche wieder im Aufschwung
Andreas Hladky, Partner und Digital Consulting Leader bei PwC Österreich

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Nach einem pandemiebedingten Rückschlag 2020 verzeichnete die heimische Unterhaltungs- und Medienbranche (Entertainment & Media) im letzten Jahr einen beachtlichen Aufschwung. Während 2020 die E&M-Umsätze in Österreich um 5% zurückgegangen sind, stiegen sie 2021 um 8%: Mit rund 11,23 Mrd. Euro überschreiten diese Umsatzzahlen sogar das Vorkrisenniveau. Auch die weiteren Prognosen bis 2026 zeigen ein kontinuierliches Branchenwachstum auf bis zu 12,6 Mrd. Euro. Aktuelle starke Wachstumstreiber und Umsatzgewinner sind dabei vor allem Streaming-Plattformen (Video und Musik), Kinos, der Online-Werbemarkt sowie die Gaming-Branche.

Weltweiter Trend

Diese positive Entwicklung deckt sich mit dem weltweiten Trend: Auch global steigen die Gesamtausgaben im E&M-Bereich um 10% von 2,12 Bio. USD im Jahr 2020 auf 2,34 Bio. USD im Jahr 2021. Das zeigen die Ergebnisse des „Global Entertainment & Media Outlook 2022-2026“ von PwC. Zum 23. Mal liefert die Studie eine Analyse und Prognose der E&M-Ausgaben von Konsument:innen und Werbetreibenden in 52 Ländern der Welt – darunter auch Österreich.

„Neue Wachstumsfelder treiben den Branchenumsatz in Österreich und weltweit voran. Klassische Medien spielen zwar immer noch eine gewichtige Rolle, allerdings sehen wir in den Ergebnissen, dass neue Technologien immer gefragter werden und viel stärker in den Markt drängen“, erklärt Andreas Hladky, Partner und Digital Consulting Leader bei PwC Österreich. „Letztendlich sind es die Konsument:innen, die mit ihren Entscheidungen wohin sie Zeit, Aufmerksamkeit und Geld investieren, den Wandel der Medien- und Unterhaltungsbranche bestimmen. Sie werden weltweit in den kommenden Jahren immer jünger, fühlen sich von digitalen Angeboten angesprochen und bevorzugen beispielsweise mehr Streaming und Gaming als derzeitige Konsument:innen.“

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Die wichtigsten Entwicklungen der österreichischen E&M-Branche 

Video-Streaming-Anbieter profitierten von der Pandemie und dem anhaltenden Trend On-Demand-Video-Streaming in den eigenen vier Wänden, im Fachjargon „Over-the-top content“ (OTT), erzielte bereits von 2019 auf 2020 ein starkes Plus von 43%. Dieses Wachstum setzte sich mit einer Steigerung des Abonnent:innen-Modells auch 2021 um weitere 26% fort und belief sich auf 407 Mio. Euro in Österreich. Bis 2026 wird erwartet, dass dieses Segment auf 550 Mio. Euro ansteigt. Das traditionelle Fernsehen, bedrängt durch die Konkurrenz von OTT-Streamingdiensten, generiert zwar nach wie vor erhebliche Einnahmen (2021: 1,22 Mrd. Euro), wird aber laut Prognosen bis 2026 kein weiteres Wachstum verzeichnen.

Musik-Streaming und Podcasts boomen

Nachdem das Segment „Musik, Radio und Podcasts“ 2020 mit 614 Mio. Euro (-27%) einen ziemlichen Dämpfer hinnehmen musste, stieg der Umsatz 2021 wieder auf 705 Mio. Euro (+15%) an. Im Prognosezeitraum bis 2026 sollen die Gesamteinnahmen sogar auf 933 Mio. Euro wachsen. Dieser positive Trend wird insbesondere vom digitalen Musik- und Podcast-Streaming forciert.

Gaming mit starken Wachstumsprognosen

Der rasante Schub mit 22% im Bereich Videospiele und E-Sports von 2019 auf 2020 war im letzten Jahr nicht einzuholen. Mit einem Wachstum von 8% auf 752 Mio. Euro zeigen sich die Ergebnisse 2021 etwas bescheidener. Nichts destotrotz lässt dieses Segment – u.a. durch vielversprechende Entwicklungen im VR Gaming-Bereich – auch in Zukunft weiteres starkes Wachstum erwarten, mit bis zu 977 Mio. Euro Umsatz in Österreich im Jahr 2026.

Kinokassen klingeln 

Nach den starken Verlusten 2020 (-73%) haben sich die österreichischen Kinos mit 50 Mio. Euro (+26%) im Jahr 2021 weitestgehend erholt. Mehr Freiheit und Sicherheit an öffentlichen Orten lassen zudem prognostizieren, dass im Jahr 2022 zwar noch nicht das Vorkrisenniveau von 2019 mit 146 Mio. Euro erreicht wird, jedoch ein Wachstum von 120% im Vergleich zu 2021 gelingen kann. Auch der Blick in die weitere Zukunft sieht positiv aus: Bis 2026 wird mit einem kontinuierlichen Anstieg auf 154 Mio. Euro gerechnet.

Physische Bücher verlieren an Bedeutung

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Der österreichische Buchmarkt erwirtschaftete 2021 einen Jahresumsatz von 538 Mio. Euro, der aber laut Prognose bis 2026 kontinuierlich auf 529 Mio. Euro sinken wird. Diese Entwicklung wird insbesondere auf Umsatzeinbrüche im Print-Bereich zurückgeführt: Während 2021 418 Mio. Euro Umsatz mit gedruckten Büchern erzielt wurden, geht der Outlook für 2026 nur mehr von 368 Mio. Euro aus. Der österreichische E-Book-Markt erfuhr während der Pandemie hingegen einen deutlichen Schub: 120 Mio. Euro Umsatz konnten 2021 erzielt werden. Laut Prognose werden die Umsätze durch E-Books auf 161 Mio. Euro im Jahr 2026 steigen.

Online-Werbung auf der Überholspur

Der Online-Werbemarkt erwirtschaftete 2021 in Österreich einen Jahresumsatz von rund 1,07 Mrd. Euro und damit eine Steigerung von 29% im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Segment könnte bis 2026 weiter auf bis zu 1,4 Mrd. Euro wachsen. Auch TV-Werbung verzeichnet mit einer Steigerung von 18% auf 733 Mio. Euro ein beachtliches Wachstum; Out-of-Home-Werbung (Plakate, Citylights etc.) ist nach pandemiebedingten Einbrüchen wieder stark gefragt und verzeichnet 2021 ein Wachstum von 10% auf 278 Mio. Euro in Österreich.

Experte Andreas Hladky erklärt zusammenfassend: „Die Daten zeigen, dass der Umsatz- und Ausgabenmix sich schnell verändern kann. Die Trends der Medien- und Unterhaltungsbranche breiten sich schnell aus, werden aber oftmals auch ebenso schnell wieder verdrängt. Das stellt jedes Unternehmen der Branche vor disruptive Veränderungen. Die Herausforderung und das Ziel müssen sein, die eigenen Konsument:innen zu verstehen, um so die Entwicklungen rechtzeitig erkennen und sich daran anzupassen zu können.“

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Über den Global Entertainment & Media Outlook

Die 23. Jahresausgabe des Global Entertainment & Media Outlook von PwC ist eine umfassende Onlinequelle globaler Analysen von Konsum- und Werbeausgaben. Mit vergleichenden historischen Daten zur Fünfjahresentwicklung sowie Kommentaren zu 14 definierten Branchensegmenten in 52 Regionen ermöglicht es der Outlook, Konsum- und Werbeausgaben segment- und länderübergreifend zu vergleichen. Weitere Informationen zum Outlook finden Sie hier.

https://www.pwc.at

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