Im Oktober 2021 fand die zweijährige Revitalisierung der Wietersdorfer Kraftwerkskette entlang der Görtschitz ihren Abschluss. Insgesamt zwölf Millionen Euro wurden investiert, um zwei Kraftwerke vollständig neu zu errichten und ein weiteres zu optimieren. Mit nunmehr 18.000 MWh Strom pro Jahr ist es möglich, ein Viertel des gesamten elektrischen Energiebedarfs für das Zementwerk Wietersdorf mit selbst produziertem Grünstrom zu decken.
Kontinuierliche Reduktion des CO2-Fußabdrucks
„Durch umfassende Investitionen in modernste Umwelttechnologie zählt der Standort Wietersdorf heute zu den saubersten Zementwerken der Welt. Deshalb freut es mich, dass wir mit der Eröffnung der revitalisierten Kraftwerkskette einen weiteren wichtigen Schritt zu einer CO2-armen Zementproduktion setzen. Damit wird es aber nicht getan sein. Wir sind gemeinsam – Industrie wie Politik – gefordert, uns bereits heute über die Erschließung weiterer erneuerbarer Energiereserven intensiv Gedanken zu machen, um die grüne Transformation auch wirklich umsetzen zu können“, erklärt Christina Fromme-Knoch, Eigentümervertreterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Wietersdorfer Gruppe. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung unterstreichen die Wietersdorfer ihr Bekenntnis zum nachhaltigen Wirtschaften und zu einer kontinuierlichen Reduktion des CO2-Fußabdrucks im Sinne des Green Deals.
Versorgungsleistung für 3.600 4-Personen-Haushalte
„Mit sechs modernen Francis Turbinen werden in drei Kraftwerken entlang der Görtschitz 18.000 MWh Grünstrom erzeugt. Damit können wir das Zementwerk Wietersdorf zu einem Viertel mit selbst produzierter erneuerbarer Energie versorgen. Das entspricht in etwa der Versorgungsleistung für 3.600 4-Personen-Haushalte“, erklärt Florian Salzer, technischer Direktor von w&p Zement und Verantwortlicher für die Revitalisierung der Wietersdorfer Kraftwerkskette. Sämtliche bauliche Maßnahmen wurden im Zeitraum von September 2019 bis Oktober 2021 durchgeführt. Dabei wurde das alte Kraftwerk in Wietersdorf durch einen Neubau ersetzt. Die beiden Kraftwerke in Hornburg und Eberstein wurden zusammengelegt und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt. Schließlich wurde am dritten Kraftwerk in Wieting, welches bereits im Jahr 2016 modernisiert wurde, die Automatisierungstechnik erneuert. An den Kraftwerksstandorten wurde darüber hinaus besondere Rücksicht auf ökologische Begleitmaßnahmen, wie etwa durch den Bau von Fischaufstiegshilfen im Bereich der Wehranlagen, genommen.
Lehrlinge mitten im Geschehen
Die Revitalisierung der Wasserkraftwerke wurde von den Wietersdorfern auch genutzt, um jungen Mitarbeitern den Zugang zu spannenden praktischen Herausforderungen zu ermöglichen. Insgesamt sechs Lehrlinge aus dem 3. und 4. Lehrjahr unterschiedlicher Ausbildungszweige – vom Anlagen-/Betriebstechniker bis hin zum Maschinenbautechniker –hatten während der vergangenen zwei Jahre die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen bei der Revitalisierung der Wasserkraftwerke einzusetzen und zu erweitern.
Wietersdorfer Produkte beim Kraftwerksbau im Einsatz
Im Zuge der Kraftwerkserneuerung wurde die gesamte Produktkompetenz der Wietersdorfer Gruppe eingesetzt. Vom Tochterunternehmen Amiblu, das auf die Produktion von glasfaserverstärkten Kunststoffrohren spezialisiert ist, stammen beispielsweise die verbauten1.900 Meter Druckrohre. Das Tochterunternehmen w&p Zement produzierte am Standort Wietersdorf wiederum die Bindemittel, welche von w&p Beton in Klagenfurt zu fast 6.000 Kubikmetern Beton weiterverarbeitet wurden, und die bei der Errichtung der Krafthäuser sowie der Wehranlagen eingebaut wurden.