Laut einer aktuellen EY-Umfrage unter mehr als 5.000 Beschäftigen weltweit fühlt sich fast die Hälfte (41 %) der Befragten dem Arbeitsplatz am stärksten zugehörig, gleich nach ihrem Zuhause (62 %) und noch vor der Nachbarschaft (31 %).
Angst vor Ausgrenzung
Dennoch berichten drei Viertel (75 %) auch von Ausgrenzung bei der Arbeit. Trotz eines grundsätzlich positiven Zugehörigkeitsgefühls am Arbeitsplatz gab über die Hälfte (56 %) der weltweiten Befragten an, bestimmte Aspekte ihrer Identität aus Angst vor möglichen Nachteilen jedoch nicht teilen zu können oder zu wollen. Bei LGBTQ+-Arbeitnehmer:innen liegt dieser Wert sogar bei 77 Prozent.
Um das Gefühl von Ausgrenzung am Arbeitsplatz zu reduzieren, ist die regelmäßige Nachfrage nach dem beruflichen als auch privaten Befinden für ein Drittel (32 %) der Befragten ein entscheidender Faktor, der hilft, ein Zugehörigkeitsgefühl aufzubauen.
„Weltweit fühlen sich viele Menschen ausgeschlossen oder verbergen bestimmte Aspekte ihrer Identität am Arbeitsplatz. Es ist daher wichtig für Unternehmen, einen Raum zu schaffen, in dem Mitarbeitende sich entfalten können. Einzelgespräche bleiben für Führungskräfte von größter Bedeutung, um Inklusion zu fördern und das Engagement und Wohlbefinden zu steigern”, unterstreicht Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich.
Flexibilität und Wohlbefinden
Obwohl das heutige Arbeitsumfeld viele Herausforderungen mit sich bringt, zeigt sich, dass größere Flexibilität einen Beitrag zum Wohlfühlen leistet. Tatsächlich nannten die Befragten, die durch hybrides Arbeiten bzw. die verstärkte wirtschaftliche Volatilität Veränderungen bei der Zugehörigkeit bemerkten, zwei Hauptgründe:
- mehr Flexibilität in der Organisation und
- das Ermutigen, offen über Meinungen, Bedürfnisse und Persönlichkeitsaspekte zu sprechen.
Zudem gaben 45 Prozent der Befragten an, dass flexible Arbeitsmöglichkeiten, einschließlich der Freiheit bei der Wahl von Arbeitszeiten und -ort, ihr Hauptmotivator sind, Diversität und Inklusion in ihren Teams zu fördern. Dies unterstreicht die Bedeutung für Führungskräfte, flexible Arbeitsweisen im Arbeitsumfeld zu integrieren und anzubieten.
Eine überwältigende Mehrheit der Befragten erkennt eine gewisse Ungleichheit an ihrem Arbeitsplatz: Nur sechs Prozent gaben an, keine Ungleichheit wahrgenommen zu haben. 40 Prozent sehen in einem gerechten Gehalt den größten Beitrag zu einem Gefühl der Gleichberechtigung bei der Arbeit, gefolgt von gerechten Leistungsbeurteilungen (34 %) und gerechten Arbeitsaufträgen (30 %).
Maßnahmenfokus auf DE&I (Diversity, Equity & Inclusion)
Die Arbeitnehmer:innen sind jedoch unsicher, ob ihre Unternehmen Möglichkeiten für beruflichen Aufstieg bieten.
Zwei Drittel (66 %) der Arbeitnehmer:innen nehmen Barrieren in ihrem Unternehmen wahr, wobei fehlende Ressourcen (24 %) als häufigstes Hindernis genannt wird, gefolgt von fehlendem gerechtem Gehalt (23 %) und ungleich verteilten Möglichkeiten (21 %).
DE&I-Initiativen spielen daher weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Rekrutierung und Anziehung von Top-Talenten. 63 Prozent der Arbeitnehmer:innen würden ein Unternehmen, das DE&I priorisiert, einem anderen vorziehen, und 74 Prozent sagen, dass ein hoher Stellenwert von DE&I im Betrieb die Entscheidung beeinflusst, wo sie arbeiten wollen.
Dieses Thema ist besonders bei der Generation Z und den Millennials ausgeprägt, von denen 73 Prozent bzw. 68 Prozent angaben, sie würden ein Unternehmen, das DE&I priorisiert, einem anderen vorziehen, im Gegensatz zu 53 Prozent der Generation X und 46 Prozent der Babyboomer.
„DE&I bleibt eine Schlüsselerwartung am Arbeitsplatz für alle Generationen und ein Wettbewerbsvorteil. Umso mehr ist es für Unternehmen wie unseres von größter Bedeutung, DE&I konsequent in ihre langfristige Wachstumsstrategie einzubauen. Um unserem Leitsatz ‚Building a better working world‘ gerecht zu werden, initiieren und erweitern wir ständig verschiedene Maßnahmen im Bereich DE&I. Unser DE&I-Engagement basiert auf drei Säulen und konzentriert sich insbesondere auf die Sichtbarkeit der LGBTQ+ Community, die Stärkung weiblicher Karrierewege und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen“, betont Gunther Reimoser abschließend.