Die heimischen StromkundInnen konnten sich auch im Jahr 2020 auf eine zuverlässige Stromversorgung verlassen. „Die durchschnittliche Ausfallsdauer aufgrund ungeplanter Stromausfälle lag im vergangenen Jahr durchschnittlich bei rund 27 Minuten. Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist demnach weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“ erläutert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber die Ergebnisse aus der aktuell veröffentlichen Ausfall- und Störungsstatistik der E-Control. Die exakte Dauer der ungeplanten Stromausfälle für das Jahr 2020 liegt bei 26,58 Minuten.
Zuverlässigkeitskennzahlen
Seit 2003 errechnet die E-Control verschiedene Zuverlässigkeitskennzahlen, die zum Teil auch für einen europäischen Vergleich herangezogen werden können. Die genaue Berechnung aller Kennzahlen bzw. die bereits errechneten Zahlen können dem jährlich veröffentlichten Bericht der E-Control zur Ausfall- und Störungsstatistik [1] entnommen werden.
Witterung spielt große Rolle
Dabei haben Versorgungsunterbrechungen unterschiedlichste Gründe. Generell werden diese in geplante und ungeplante Ursachen unterteilt. „Geplante Ausfälle müssen den KundInnen mindestens fünf Tage im Voraus unter Bekanntgabe der voraussichtlichen Dauer angekündigt werden. Ungeplante Ursachen entstehen durch unvorhersehbare Einwirkungen.“, so Haber. Ungeplante Ursachen werden in fünf verschiedene Kategorien gegliedert. Dazu zählen atmosphärische, fremde und netzbetreiberinterne Gründe sowie Rückwirkungsstörungen und regional außergewöhnliche Ereignisse. „Von regional außergewöhnlichen Ereignissen spricht man zum Beispiel bei extremen Unwetterlagen. Bei den ungeplanten Ursachen sind atmosphärische Gründe mit rund 25% in der Regel die häufigste Ausfallsursache, gefolgt von netzbetreiberinternen Ursachen mit gut 13%, zu denen z.B. Fehlschaltungen oder der Ausfall von Netzelementen zählen“, erläutert Haber die Details.
Die Analyse zeigt im Detail, dass sich im Jahr 2020 die gesamte ungeplante Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung gegenüber dem Vorjahr um mehr als vier Prozentpunkte erhöht hat. Im Jahresverlauf stechen dabei der Februar (aufgrund starker Stürme) und der Dezember (mehrere Tiefs verursachten außerordentliche Niederschlagsmengen) besonders hervor.
Netzbetreiber als Ansprechpartner
„Im Falle einer Versorgungsunterbrechung ist der jeweilige Netzbetreiber – abhängig vom Netzgebiet – der zu kontaktierende Ansprechpartner. KundInnen haben die Möglichkeit, sich über Ausfallskennzahlen in ihrem eigenen Netzgebiet zu erkundigen. Die Hauptzuverlässigkeitskennzahlen, SAIDI und ASIDI, für das jeweilige Netzgebiet sind auf der Website des Netzbetreibers zu finden. Dieser ist gesetzlich dazu verpflichtet, seine Kennzahlen, nämlich die durchschnittliche Unterbrechungsdauer in Minuten, zu veröffentlichen.“, weist Haber auf die Rechte für die Kundinnen und Kunden hin.
Gutes Zeugnis für die Netzbetreiber
Die E-Control monitort nicht nur die Versorgungszuverlässigkeit der Stromversorgung, sondern auch die kommerzielle Qualität der Verteilernetzbetreiber. Diese sind verpflichtet, entsprechende Qualitätsstandards einzuhalten. „Dazu zählen unter anderem einheitliche Fristen bei der Beantwortung von Kundenanfragen, Informationen über Termine und deren Einhaltung und vieles mehr. Wir überprüfen diese Standards bereits seit 2012 und in Summe können wir den 118 überprüften Strom-Verteilernetzbetreibern ein gutes Zeugnis ausstellen.“, zieht der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, eine positive Bilanz. 91 der betroffenen Netzbetreiber erfüllten dabei alle überprüften 24 Standards, vier Standards werden von allen Verteilernetzbetreibern erfüllt. Alle Ergebnisse können dem auf der Homepage veröffentlichten Bericht entnommen werden.
Monitoringaufgaben für E-Control sehr wichtig
Die verschiedenen Bereiche des Strom-Monitoring sind eine für die Regulierungsbehörde wichtige Aufgabe. „Vor allem der Versorgungszuverlässigkeit wird von uns hier ein hoher Stellenwert beigemessen. Dafür arbeitet die E-Control sehr eng mit den Verteilernetzbetreibern in Österreich zusammen. „So wird gewährleistet, dass die E-Control Trends in der Versorgungszuverlässigkeit erkennen und bei negativen Entwicklungen, wenn notwendig, Maßnahmen zur Gegensteuerung einleiten kann. Die ausgewerteten Daten für Österreich werden dann im jährlichen Bericht zur Ausfall- und Störungsstatistik veröffentlicht und beschrieben, jene für die kommerzielle Qualität ebenfalls in einem eigenen Bericht.“, so Urbantschitsch abschließend.
[1] Ausfall- und Störungsstatistik für das Berichtsjahr 2020: https://tinyurl.com/a6vpya77
Bericht zur kommerziellen Qualität der Strom-Verteilernetzbetreiber 2020: https://tinyurl.com/33sudu4x