Das SAP-Beratungshaus NTT DATA Business Solutions AG und der IT-Dienstleister Natuvion GmbH haben gemeinsam die internationale “Transformationsstudie 2023” veröffentlicht. Die Studie gibt detaillierten Aufschluss über die Motivation von Transformationsprojekten in Unternehmen, die eingesetzten Strategien und Methoden sowie über die wesentlichen Herausforderungen im Transformationsprozess.
Die Studie macht deutlich, dass sowohl der Transformationswille als auch der -druck von Unternehmen auf hohem Niveau sind. Unterschiede zwischen den betrachteten Regionen ergeben sich vor allem hinsichtlich der Frage, welche Ziele mit der digitalen IT-Transformation erreicht werden sollen.
Restrukturierung und Kostensenkung
Fast jede zweite Entscheiderin/jeder zweite Entscheider (46 %) nennt organisatorische Anpassungen bzw. Restrukturierungen als Hauptgrund für den Start eines Umbaus der eigenen IT-Infrastruktur und -Prozesse im vergangenen Jahr. Weitere Gründe sind eine Kostensenkung (36 %) und eine Verbesserung des Kundenservices (36 %). Mehr als jede dritte befragte Person begründet die getroffene Transformationsentscheidung mit dem Ziel, zukünftig innovative Geschäftsmodelle anbieten zu können.
“Die Studie bestätigt unsere Wahrnehmung der Beweggründe für die digitale Transformation. Trotz vielfältiger Herausforderungen sehen Unternehmen weltweit diesen Schritt als notwendig an. Auf lange Sicht müssen sie ansonsten mit höheren Kosten, langsameren Geschäftsentscheidungen und einer veralteten IT-Infrastruktur rechnen. Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen in diesem Prozess zu unterstützen und die Komplexität für sie zu reduzieren“, erklärt Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender der NTT DATA Business Solutions AG und EVP von NTT DATA, Inc.
Regionale Unterschiede
Die Analyse verschiedener Regionen zeigt ein differenzierteres Bild. Im deutschsprachigen DACH-Raum sind Transformationsentscheidungen am stärksten an den Wunsch geknüpft, Kosten zu senken (43 %), gefolgt von organisatorischen Anpassungen und Restrukturierungen (39 %) sowie dem Wunsch, den Kundenservice zu verbessern (37 %).
Diese Gewichtung weicht in Großbritannien und der NORDIC-Region (Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen) nur leicht ab: Kostensenkungen werden dort nach organisatorischen Anpassungen an zweiter Stelle genannt, gefolgt von dem Wunsch, den Kundenservice verbessern zu wollen.
Ein anderes Bild ergibt sich für die USA: Zwar sind auch dort Umstrukturierungen und organisatorische Anpassungen der wichtigste Beweggrund für Transformationsentscheidungen (59 %); anders als in Europa geben amerikanische Unternehmen aber deutlich häufiger an, mit Hilfe der Transformation ihre Innovationsfähigkeit steigern zu wollen. Jede zweite amerikanische Entscheiderin/jeder zweite amerikanische Entscheider geht davon aus, nach dem Wandel innovativere Geschäftsmodelle anbieten zu können.
Transformationsprojekte werden unterschätzt
Die Studie analysiert zudem, welche Faktoren den Erfolg von Transformationsprojekten gefährden. Die größte Herausforderung sehen die befragten Entscheiderinnen und Entscheider im fehlenden Know-how ihrer Mitarbeitenden (39 %) und der Ressourcenknappheit (32 %). Fehlende Expertise kann zu Verzögerungen in der Planung und Umsetzung der digitalen Transformation führen.
Dem gegenüber wächst den Studienergebnissen zufolge der Zeitdruck für Transformationsprojekte: Im Jahr 2021 planten noch 40 Prozent der Unternehmen mit einem Zeitrahmen zwischen einem und zwei Jahren, 25 Prozent mit weniger als einem Jahr. Im folgenden Jahr 2022 sind es nun nur noch 30 Prozent, die mit einem Zeitraum von einem bis zwei Jahren planen und 33 Prozent, die die Umstellung innerhalb eines Jahres realisieren wollen.
“Wir erleben in vielen Projekten, dass Unternehmen die Komplexität von Transformationsprojekten unterschätzen. Deshalb sind eine gute Planung, hohe technische Exzellenz sowie ein zuverlässiges Migrationsmanagement relevant“, meint Patrick Dahse, Geschäftsführer der Natuvion GmbH.
Auf die Frage, was die befragten Verantwortlichen aus heutiger Sicht anders gemacht hätten, antworteten sie, dass sie mehr Ressourcen (46 %) und Zeit (38 %) einplanen und früher anfangen würden (32 %).
ESG-Anforderungen und Nachhaltigkeit
Ein überraschendes Ergebnis liefert die Transformationsstudie beim Blick auf die Themen ESG-Anforderungen und Nachhaltigkeit. Dieser Aspekt ist in den Augen der befragten Verantwortlichen noch kein relevanter Grund für die IT-Transformation. Insgesamt geben lediglich 14 Prozent der Befragten dies als Motivation für ihre Entscheidung an. Stärker ins Gewicht fällt dagegen die Neubewertung der kurzfristigen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
So untersucht die Studie auch die Frage, welchen Einfluss die neuen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen auf die Transformationsentscheidung der Befragten hatten. Hier zeigt sich ein differenziertes Bild: Rund jedes fünfte Unternehmen gibt an, die Transformation aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen verschoben (19 %) oder gar gestrichen (18 %) zu haben. Auf der anderen Seite haben hingegen 31 Prozent der befragten Unternehmen das Transformationsprojekt sogar vorgezogen und damit klar priorisiert.
Über die Studie
Mehr als 600 CIOs, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer aus dem gehobenen weltweiten Mittelstand wurden im Jahr 2022 im Rahmen der Studie befragt. Sie eint, dass alle innerhalb der letzten zwei Jahre einen Wandel ihrer IT-Systemlandschaft vollzogen haben.
Hier können Sie die Studie gratis anfordern.