Internationale Tätigkeit als taktischer Hebel gegen den Fachkräftemangel

Programme zu internationaler Tätigkeit sind im Wettbewerb um Talente von großer Bedeutung.
© EY/Point of View
Internationale Tätigkeit als taktischer Hebel gegen den Fachkräftemangel
Regina Karner, Leiterin People Advisory Services und Partnerin bei EY Österreich.

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Die Prioritäten vieler Nachwuchskräfte haben sich in den letzten Jahren verändert: Sie legen mehr Wert auf flexible Arbeit und richten ihre Karriere nach ihren eigenen Werten und Vorstellungen aus. Unternehmen müssen sich daher anpassen.

Laut einer aktuellen EY-Studie sind dazu Programme zu internationaler Tätigkeit für Mitarbeitende im globalen Wettbewerb um Talente von großer Bedeutung: 93 Prozent der Befragten gaben an, dass das Arbeiten in einem internationalen Umfeld sich nachhaltig auf ihr Leben auswirken würde. Die dadurch gewonnenen Erfahrungen sehen sie als größten Pluspunkt an, gefolgt von der Karriereentwicklung und dem Aneignen einer globalen Denkweise.

„Internationaler Personaleinsatz ist zunehmend ein strategischer Schwerpunkt für Unternehmen geworden. Ein Auslandsaufenthalt ermöglicht persönliche Skills zu verbessern und Verbindungen aufzubauen, die sowohl persönlich als auch beruflich wertvoll sind. Eine gut umgesetzte, zielgerichtete Richtlinie zum internationalen Personaleinsatz kann die Talentstrategie eines Unternehmens daher entscheidend verändern, indem sie die Mitarbeiterbindung unterstützt, die Integration fördert und Mitarbeitenden die Möglichkeit bietet, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln. Die Nachfrage nach flexiblen und hybriden Arbeitsformen steigt weiter, daher werden Unternehmen mit entsprechenden Angeboten im Rennen um Talente am besten aufgestellt sein“, erklärt Regina Karner, Partnerin und Leiterin des Bereichs People Advisory Services bei EY Österreich.

© The EY 2023 Mobility Reimagined Survey
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Regina Karner, Leiterin People Advisory Services und Partnerin bei EY Österreich.

Internationaler Personaleinsatz

In einer Zeit, in der der globale Wettbewerb um Talente hart ist haben Unternehmen, die internationale Tätigkeit ermöglichen, einen strategischen Hebel an der Hand, der einen Mehrwert für die Mitarbeiter:innen und das Unternehmen schaffen.

Die Digitalisierung von Abläufen sowie Angebote zu flexiblem und hybridem Arbeiten können zudem dazu beitragen, ein neues Gleichgewicht zwischen Talenten und den Anforderungen der kommenden Generationen zu schaffen.

Inzwischen geben 88 Prozent der Personalverantwortlichen an, dass sie eine Tätigkeit in einem anderen Land als eine Maßnahme ansehen, um dem globalen Talente-Mangel entgegenzuwirken. 90 Prozent planen, den derzeit angebotenen Grad der internationalen Tätigkeit im Unternehmen in den nächsten drei Jahren beizubehalten oder zu erhöhen.

© PantherMedia/Yuri Arcurs
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Unternehmen erkennen auch den Wert von Flexibilität und Mobilität am Arbeitsplatz für ihre Ziele in Bezug auf Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration an: Sechs von zehn (61 %) geben an, dass dies Entwicklungs- und Nachfolgechancen für unterrepräsentierte Gruppen bietet. Während drei von vier Arbeitgebern (74 %) internationalen Personaleinsatz als entscheidend für die Geschäftskontinuität ansehen, gibt weniger als die Hälfte (47 %) an, dass sie über eine weltweit einheitliche Richtlinie zum internationalen Personaleinsatz verfügen, die auch Optionen zu hybridem Arbeiten, zum Standortwechsel oder zu zeitlich begrenzten Projekten in einem anderen Land berücksichtigt.

Neue Risiken für Unternehmen?

92 Prozent der Befragten sind zwar der Meinung, dass die Ausrichtung der Strategie zum internationalem Personaleinsatz an den Unternehmenszielen dazu beiträgt, Top-Talente zu gewinnen und zu halten, aber die meisten Befragten sind nicht unbedingt der Meinung, dass ihre Unternehmen für den Umgang mit Risiken gerüstet sind.

Unternehmen sind mit verschiedenen Risiken konfrontiert, die von den Mitarbeiter:innen jedoch weniger wahrgenommen werden. Am häufigsten werden Cyber-Risiken genannt (83 %), gefolgt von den schwindenden Kontrollmöglichkeiten durch das Management (79 %), dem Datenschutz (78 %) sowie der Möglichkeit, Mitarbeiter:innen bei ihrer Rückkehr in eine neue Position zu vermitteln (78 %) – eine Sorge, mit der sich die Mitarbeiter:innen vor ihrem Umzug auseinandersetzen sollten.

“Die Komplexität und die Risiken internationaler Personaleinsätze zu kennen, ist von entscheidender Bedeutung. Es sind steuerliche, sozialversicherungsrechtliche und fremdenrechtliche Regelungen in den betroffenen Ländern einzuhalten, jeder einzelne Mitarbeitereinsatz ist anders zu beurteilen. Vermehrt kümmern sich Unternehmen aber nicht nur um Compliance-Themen, sondern auch darum, dass die Erfahrung der Mitarbeitenden positiv ist und der internationale Personaleinsatz die Mitarbeiterbindung stärkt“, verdeutlicht Regina Karner.

© PantherMedia/stuartmiles
Internationale Tätigkeit als taktischer Hebel gegen den Fachkräftemangel

Investitionen in digitale Technologie

Unternehmen planen, in die Digitalisierung ihrer Prozesse zu investieren, da die Nachfrage nach internationalen Stellenbesetzungen steigt. 67 Prozent gehen davon aus, dass sie ihre Investitionen in die Technologie zur Organisation der internationalen Personaleinsätze und Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren erhöhen werden, während 92 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass die Digitalisierung der Prozesse für zahlreiche Aufgaben und Arbeitsabläufe von Vorteil ist. Im Durchschnitt geben nur 35 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen die wichtigsten Prozesse digitalisiert hat.

“Unternehmen brauchen gut durchdachte Lösungen, um die Komplexität der grenzüberschreitenden Tätigkeit von Mitarbeitenden zu bewältigen. EY hat hier schon viele Konzepte erarbeitet, die auf die verschiedenen Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sind“, erörtert Regina Karner abschließend.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die über 1.000 Mobilitätsexpert:innen und Mitarbeiter:innen in 16 Ländern und sechs Schlüsselsektoren befragt worden sind.

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier

https://www.ey.com

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