„Wir sind zuversichtlich, was die Zukunft der Branche angeht“ 

Exklusivinterview mit Alexander Nußbaumer, Geschäftsführer und Inhaber der ZIMA Unternehmensgruppe, über branchenübergreifende Entwicklungen, Polykrisen, leistbares Wohnen und Nachhaltigkeitsbestrebungen.
© ZIMA
„Wir sind zuversichtlich, was die Zukunft der Branche angeht“
Alexander Nußbaumer, Geschäftsführer und Inhaber der ZIMA Unternehmensgruppe.

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Herr Nußbaumer, Sie sind seit 2001 Vorstand und Inhaber der ZIMA Unternehmensgruppe – welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt? 

Die Ziele, die wir als ZIMA Unternehmensgruppe verfolgen, sind seit Gründung der ZIMA dieselben: Wir wollen nachhaltigen und wertstabilen Wohnbau für unsere Kundinnen und Kunden schaffen, getreu unserem Leitspruch auf Vertrauen bauen. Wir sind überzeugt, dass wir uns durch die Konzentration auf qualitativ hochwertige Projekte und unserem Engagement für Transparenz und Integrität auch weiterhin vom Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt abheben werden. Klar ist, wir entwickeln nicht am Markt vorbei, bringen keine Wohnungen auf den Markt, die keiner braucht. 

Aus der Perspektive eines Entwicklers, der von Akquise über Entwicklung bis hin zur Realisierung alles im Auge behalten muss – wie schätzen Sie die momentane Marktsituation ein? Steht die Branche vor einem Paradigmenwechsel oder wird heißer gekocht als gegessen? 

Derzeit herrscht ein hohes Maß an Unsicherheit auf dem Immobilienmarkt und bei Wohnungssuchenden. Es bestätigt sich auch der Trend, dass aufgrund der aktuell hohen Baukosten weniger Objekte auf den Markt gelangen, als benötigt werden. Diese Entwicklung ist auch eines der stärksten Argumente gegen einen drastischen Preisverfall. Wir sind zuversichtlich, was die Zukunft der Branche angeht – vor allem in Hinblick auf urbane Lagen. Die ZIMA wird das aktuelle Marktumfeld jedenfalls als Chance nutzen, ist mit Eigenkapitalstärke und mehr als 4.000 Wohneinheiten in Planung dafür bestens aufgestellt. 

Die Covid-19-Phase, der Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Teuerung und Lieferkettenprobleme sind Aspekte, die uns noch länger begleiten werden. Wie stark spüren Sie das volatile Umfeld und gibt es oder gab es Veränderungen bei aktuellen und künftigen Projekten? 

Wir verfolgen bei unseren Entwicklungsprojekten immer eine langfristige Perspektive. Aktuell fahren wir auf Sicht und werden auch weiterhin mit Bedacht vorgehen. Bislang konnten wir Engpässe oder Verzögerungen dank vorausschauender Planung vermeiden. Das zeichnet uns als zuverlässigen Partner aus und steht zugleich für unseren hohen Anspruch. Umso mehr gilt es jetzt, die wirtschaftlichen Herausforderungen anzunehmen und im aktuellen Umfeld auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Was uns als führender Immobilienentwickler dabei hilft, sind langjährige gute Beziehungen mit unseren Partnern und der Fokus auf qualitativ hochwertige Immobilien in ausgesuchten zentralen Lagen im deutschsprachigen Alpenraum. 

Leistbares Eigentum ist derzeit ein brisantes Thema. Österreich zählt mittlerweile zu den teuersten Ländern im europäischen Vergleich. Seit 2004 gehen die Preise stetig nach oben. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen liegt in den Ballungszentren nun bei ungefähr fünftausend Euro. Gleichzeitig sind die Vorschriften für Wohnkredite strenger geworden. Sehen Sie unmittelbare Folgen für den privaten Wohnungskauf und ist dieser tatsächlich nur noch eine Option für Personen mit beträchtlichem Vermögen? 

Die aktuelle Verunsicherung von Wohnungssuchenden ist unter anderem auf die gestiegenen Lebenserhaltungskosten, die hohen Energiekosten und die erschwerte Finanzierung von Immobilienkrediten durch die KIM-V der FMA zurückzuführen. Diese Verordnung trifft die Branche zur Unzeit und bevormundet die Kunden und die Banken. Denn gerade die Eigentumsfinanzierung hat sich in der Vergangenheit als Risikoklasse mit den geringsten Ausfällen erwiesen. Wieso hier „zugedreht“ wird, ist nicht nachvollziehbar, insbesondere da die gestiegenen Zinsen ohnehin die Nachfrage einbremsen. Abgesehen davon wird in der aktuellen Diskussion ein wesentlicher Punkt außer Acht gelassen: Die Investition in die eigenen vier Wände ist nach wie vor die beste Option für eines wertstabiles Investment – insbesondere in Hinblick auf die weiter steigenden Mieten. Eine Eigentumswohnung ist und bleibt die beste Pensionsvorsorge. 

© PantherMedia/Christian Müringer
„Wir sind zuversichtlich, was die Zukunft der Branche angeht“

Welche Schritte würde die ZIMA Unternehmensgruppe, wenn Sie die Möglichkeit hätte, setzen, um dieser Problematik entgegenzuwirken? 

Das Konzept der Wohnraumförderung war in Österreich bereits vor 20 oder 30 Jahren ein wichtiger Eckpfeiler der Eigentumsbildung. Dieses könnte reaktiviert werden, um die Wirtschaft auch in dieser Phase wieder zu beleben. Ein weiterer Faktor wäre der Abbau bürokratischer Hürden, etwa durch die Vereinfachung von Bewilligungsprozessen. 

In den kommenden Jahren stehen vor allem im Bereich Nachhaltigkeit viele Veränderungen an. Die ZIMA Unternehmensgruppe kann man auf diesem Sektor durchaus als Vordenker bezeichnen. Bereits 2018 präsentierte man das Konzept „purelivin“. Hier werden seriell vorgefertigte Module aus Massivholz nach dem „Plug & Play“-Prinzip zu Wohneinheiten kombiniert. Welche ökologischen oder nachhaltigen Vorteile bringt diese Methode? 

Das Interesse an einer modularen Bauweise ist stark steigend: Zum einen ist Holz eine erneuerbare Ressource und wird gerade als Baumaterial als umweltfreundlich angesehen. Zum anderen ermöglicht die Holzmodulbauweise eine schnellere Bauzeit und geringere Arbeitskosten im Vergleich zu traditionellen Bauweisen. Die Kombination aus hochwertigem Massivholz und serieller Vorfertigung ermöglicht kurze Bauzeiten, reduziert die CO2-Belastung am Bau und schafft Wohngebäude, die zu einem hohen Anteil dem Verständnis von Kreislaufwirtschaft gerecht werden. Wir prüfen daher jedes neue Projekt hinsichtlich der Modulbauweise. 

Herr Nußbaumer, wir möchten Sie gerne auch als Privatperson etwas näher kennenlernen – daher noch ein paar persönliche Fragen: 

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß? 

Den Menschen ein Zuhause schaffen. 

Hatten Sie ein Vorbild, von dem Sie sich Dinge abgeschaut haben? 

Ich mache mein eigenes Ding, in Demut und Dankbarkeit. 

Was war der größte berufliche Stolperstein? Wie haben Sie ihn überwunden? 

Viele. Ich löse, zusammen mit meinen Mitarbeitern, jeden Tag Probleme. Für das sind wir da. 

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen? 

Familienhund Enzo: essen, schlafen und zweimal am Tag Gassi gehen. 

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie? 

Elon Musk – konsequent, anders und visionär. 

Sie können EIN globales Problem lösen – welches wäre das? 

Wohlstand für Alle und das klimaverträglich. 

Wie schöpfen Sie abseits Ihres Berufes Kraft? 

Etwas Sport (nicht zu viel) und einfach nichts tun. 

Für welche drei Dinge in Ihrem Leben sind Sie am dankbarsten? 

Die Ausbildung, die mir meine Eltern ermöglichten. Die Menschen, die an den jungen Alexander geglaubt haben und Gesundheit. 

Herr Nußbaumer, herzlichen Dank für das Interview. 

Danke Ihnen. 

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