Smarte Fabriken mit intelligenten Maschinen, effizienten Prozessen, autonomen Transportfahrzeugen und Service-Robotern beherrschen seit Jahren die Diskussion um Industrie 4.0. Für sechs von zehn Unternehmen steht deshalb die eigene Digitalisierung auch in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda.
Der Rest verharrt derzeit in Einzelprojekten oder hat bislang noch keinen echten Zugang zu dem Thema gefunden.
“Wenn es an die konkrete Umsetzung geht, gibt es allerdings noch viel zu tun, um das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen zu können. Viele Unternehmen tasten sich derzeit immer noch mit verschiedenen, nicht immer aufeinander abgestimmten Einzelprojekten an das Thema heran“, sagt Michael Feldmeth, Leiter der Staufen Practice Unit Digital & Industrie 4.0 und Co-Autor der Studie.
Digitalisierung und Supply-Chain-Netzwerk
Immerhin führen 59 Prozent der Unternehmen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage ihre Digitalisierungsprojekte unverändert fort. Knapp die Hälfte (44 %) hat sogar neue Projekte gestartet. Die meisten (86 %) versprechen sich davon eine Effizienzsteigerung. Drei Viertel (75 %) erwarten zudem mehr Transparenz in den Prozessen und in mehr als jedem zweiten Unternehmen (57 %) soll die Digitalisierung helfen, Kosten zu senken.
Das größte Potenzial sieht die Branche neben der Produktion (62 %) vor allem in der Optimierung des Supply-Chain-Netzwerks (60 %). „Oft ist es eine Frage der Herangehensweise. Alle Unternehmen wissen, dass sie digitalisieren müssen. Viele wissen aber noch nicht, wie sie das Beste aus der Digitalisierung herausholen können und starten daher mit Projekten zur Effizienzsteigerung“, verdeutlicht der Digitalisierungs-Experte.
Neue Märkte – neue Geschäftsmodelle
Der große Nutzen der Digitalisierung liegt in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Die Vorreiter von Industrie 4.0 haben dies bereits bei der Implementierung der Technologie strategisch im Blick.
Allerdings treibt nur jedes zweite Unternehmen die Digitalisierung strategisch voran. So bieten zwar fast drei Viertel der Unternehmen (73 %) Produkte und Dienstleistungen mit Industrie-4.0-Funktionalitäten an, etwa im Bereich der vorausschauenden Wartung, aber nur drei Prozent haben bisher auch neue Geschäftsmodelle auf digitaler Basis entwickelt.
“Einzelne Digitalisierungsprojekte helfen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, um etwa durch die aktuelle Krise zu kommen. Wer sich aber langfristig zukunftsfähig aufstellen will, braucht alternative Geschäftsmodelle, um sich neue Märkte und Umsatzpotenziale erschließen zu können”, konstatiert Michael Feldmeth abschließend.
Für die Studie befragte die Unternehmensberatung Staufen AG insgesamt 401 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) zu den Themenfeldern Digitalisierung, effiziente Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und resiliente Netzwerke. Die Befragung erfolgte im Frühjahr 2023.
Hier könnt Ihr die Studie gratis anfordern.