Lange galt Homeoffice als „Produktivitätskiller“, denn zu Hause werde eh nicht gearbeitet. Seit der Pandemie hat sich aber gezeigt: Auch in den eigenen vier Wänden geht etwas weiter.
Großes Plus
Ein Kaffee mit den Kolleg:innen, ein wenig Plaudern auf dem Weg in die Küche, eine gemeinsame Zigarettenpause oder eine kurze Frage vom Gegenüber: Ablenkungen gibt es im Büro viele. In der eigenen Bleibe zwar auch, doch offenbar weniger als gedacht. Denn 55% der Österreicher:innen, die zumindest fallweise zuhause arbeiten, sind eigenen Angaben zufolge dort produktiver als im Büro. Frauen (57%) empfinden ihre Produktivität im Heim-Büro etwas höher als Männer (54%). Auch die Haushaltsgröße macht einen geringfügigen Unterschied. Wer allein lebt, bringt zuhause mehr weiter als Personen in einem Mehrpersonenhaushalt. Einfluss hat auch das Alter – wobei „je älter desto produktiver“ gilt: 50% der unter 30-Jährigen meinen, dass sie im Homeoffice mehr schaffen, im Alter zwischen 30 und 49 stimmen 57% dieser Aussage zu.
Kleiner Dämpfer
Wie die Studie zeigt, hat das Mehr an Produktivität auch Schattenseiten. Denn auf die Struktur des Arbeitsalltages wirkt sich das Homeoffice nur bei einer Minderheit positiv aus: So stehen 44% mit einem strukturierteren Arbeitstag 51% gegenüber, auf die das nicht zutrifft. Auch das mit den Pausen ist zuhause nicht unbedingt optimal: Fast jede:r Zweite (49%) sagt, dass im Homeoffice weniger Pausen eingehalten werden als am Arbeitsplatz im Unternehmen.
Nicht zu verachten
Neben der Produktivität hat das Homeoffice in einigen Fällen einen weiteren positiven Aspekt: Mehr als jede:r Zweite hat dadurch wieder mehr Spaß an der Arbeit. Überdurchschnittlich trifft das auf Jüngere und Alleinlebende zu.
Über die Studie
Für die Trendstudie „Das Zuhause im Wandel – Wohnen und Arbeiten unter einem Dach“ hat Integral Markt- und Meinungsforschung im November 2021 für ImmoScout24 1.000 berufstätige Österreicher:innen von 18 bis 69 Jahren online repräsentativ für diese Zielgruppe befragt.