Junge Frauen und Männer sind nicht so arbeitsscheu, wie ihnen von vielen Seiten vorgeworfen wird. Vielmehr suchen sie nach Herausforderungen und Chancen, sind lernfreudig und leistungsbereit, solange die Rahmenbedingungen stimmen.
Festgefahrene Stereotypen
Die Gen Z gilt unter älteren Arbeitnehmer:innen als faul und aufmüpfig, sie habe zu hohe Ansprüche und Erwartungen an Arbeitgeber. Demgegenüber geben jene zu Protokoll, dass sie durchaus bereit sind erst nachhause zu gehen, wenn eine Aufgabe erledigt ist. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz wird allerdings nicht mehr hingenommen. Sollte persönliche und fachliche Weiterentwicklung nicht gefördert werden, wird schlicht ein neuer Arbeitgeber gesucht.
„Arbeitnehmer:innen der Gen Z wollen nicht Arbeitskraft sein, sondern als Menschen wahrgenommen werden, die ihr Können und Wissen einbringen. Sie möchten gefördert und gefordert werden, fühlen sich jedoch häufig nicht ernst genommen und ausgenutzt“, erklärt Motivforscherin und Studienleiterin Charlotte Hager.
Egalitäre Kommunikation
Ob falsche Versprechungen, unfaires Gehalt oder Aufgaben, die sich nicht mit der Ausschreibung decken – die Gen Z setzt Ehrlichkeit und Transparenz für eine gute Zusammenarbeit voraus.
Werden einzelne Mitarbeitende bevorzugt oder gibt es nur fürs Management Lob, kommt das bei ihnen nicht gut an. Dass sie jedoch ohne lang zu zögern bereit sind den Job zu wechseln, bestätigt die Studie nicht. Vielmehr sehnen sich auch junge Arbeitnehmer:innen nach einem sicheren Job.
Soziale „Skills“ gefragt
Besonders wichtig ist den Jungen ein gutes Arbeitsklima, das von Fairness, Feedback und gegenseitigem Respekt geprägt ist, nicht nur ihnen selbst, sondern auch ihren Kolleg:innen gegenüber. Arbeitgeber sind daher gefordert, eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung durch offene Kommunikation zu schaffen und den Teamspirit zu fördern, um junge Leute anzuziehen.
„Der Arbeitgeber- hat sich zum Arbeitnehmer:innenmarkt gewandelt, daher finden die jungen Menschen, die heute in den Arbeitsmarkt eintreten, ganz andere Voraussetzungen vor als frühere Generationen. Arbeitgeber müssen sich anstrengen, ein authentisches, schlüssiges Bild vom Arbeitsalltag zu zeichnen, um junge Menschen für sich zu gewinnen und Unternehmenswerte glaubhaft wiederzugeben“, verdeutlicht Georg Konjovic, CEO von karriere.at.
Das ergab die qualitative Studie von karriere.at, die in Zusammenarbeit mit dem Motivforschungsinstitut comrecon brand navigation entstand.