Führungskräfte skeptisch bei der KI-Transformation ihres Unternehmens

80% der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen nicht auf das KI-Zeitalter vorbereitet.
© Kearney / Sedat Mehder
Führungskräfte skeptisch bei der KI-Transformation ihres Unternehmens
Mirko Warschun, Partner bei Kearney und Mitglied des europäischen Leadership Teams.

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz ist angebrochen und verändert unsere Wirtschaftswelt grundlegend. Für Unternehmen und ihre Führungsebene bedeutet das neue Chancen, aber auch weitere Disruptionen, auf die sie sich einstellen müssen.

Um die Rolle von Führungskräften bei der KI-Transformation zu analysieren, haben Kearney und Egon Zehnder weltweit über 100 Führungskräfte unterschiedlicher Industrien befragt. Die Analyse „AI in Leadership” zeigt, wie sie die zukünftigen Auswirkungen von KI auf ihre Organisationen einschätzen – und wie gut sie sich darauf vorbereitet fühlen.

Chance und Herausforderung

Die Mehrheit der Unternehmenslenker erwartet gravierende Umbrüche im Unternehmen, sehen aber keine großen Veränderungen für ihre eigene Rolle.

© Kearney and Egon Zehnder analysis

Während lediglich 43 Prozent der Befragten erwarten, dass sich ihre Funktion durch die Implementierung von KI verändern wird, gehen 70 Prozent davon aus, dass ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren mit der Veränderung zu kämpfen haben wird.

„No risk, no fun“

Die Einstellung zu KI ist grundsätzlich positiv: Führungskräfte sehen mehr Chancen als Risiken. Das sagen mehr als 90 Prozent der Befragten in Bezug auf ihre eigene Funktion. Ähnlich beurteilen sie die Möglichkeiten für ihr Unternehmen: für 85 Prozent stehen die Chancen durch KI im Vordergrund.

Mangelhafte Vorbereitung

Unternehmen sind nicht gut auf die anstehenden Veränderungen vorbereitet. Nur 41 Prozent der Unternehmenslenker glauben, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um jene Umbrüche zu bewältigen, die KI in den nächsten fünf Jahren verursachen wird.

© Kearney and Egon Zehnder analysis
Führungskräfte skeptisch bei der KI-Transformation ihres Unternehmens

Bezogen auf die Gesamtorganisation sind gerade einmal 20 Prozent überzeugt, dass ihre Organisationen auf den Wandel vorbereitet sind.

KI-Verständnis?

KI-Verständnis ist essenziell, damit sich Führungskräfte vorbereitet fühlen. 89 Prozent der Führungskräfte, die ihre Organisationen für vorbereitet halten, denken, dass das vor allem an ihrem eigenen KI-Verständnis liegt.

© Kearney and Egon Zehnder analysis

Ausreichende Ressourcen (Zeit, Geld, Personal) und eine unterstützende Unternehmenskultur werden ebenfalls als wichtig wahrgenommen, allerdings in geringerem Maße mit 70 bzw. 74 Prozent.

Ressourcen und Strategie

Fehlende Ressourcen führen zu mangelnder Vorbereitung. 73 Prozent der Führungskräfte, die ihre Organisation als unvorbereitet sehen, führen dies auf fehlendes Geld, Personal und Zeit zurück.

© Kearney and Egon Zehnder analysis

Das Leadership-Verständnis für KI und die Unternehmenskultur sind ebenfalls wichtige Elemente. Die Auswertung ergab eine Zustimmung von 51 bzw. 59 Prozent.

Ebenso ist eine KI-Strategie essenziell. Dieser Meinung sind rund drei Viertel der Befragten. Dass eine Strategie allein nicht reicht, ist den meisten bewusst. Lediglich 14 Prozent geben sich vorerst mit der Strategie-Entwicklung zufrieden. Der Großteil ergreift dementsprechend umfassendere Maßnahmen, wie etwa Investitionen in die Infrastruktur (49%), der Aufbau von externen Partnerschaften (44%) und Experten Rekrutierung (39%).

„In Zeiten von Veränderung ist gute Führung essenziell – ob Entscheidungsträger als Vorbilder in der KI-Transformation agieren, wird ein wesentlicher Faktor sein. Nur so können Unternehmen zukünftig künstliche Intelligenz gewinnbringend für ihre Wertschöpfung nutzen”, sagt Mirko Warschun, Partner bei Kearney und Mitglied des europäischen Leadership Teams.

„Die Studie zeigt, dass Führungskräfte mehr denn je in der Lage sein müssen, durch unsichere Zeiten zu navigieren. Aufkommende Chancen und Herausforderungen müssen sichtbar gemacht werden, um zu agieren, statt zu reagieren. Es wird wichtig sein, Teams zu motivieren, Veränderungen anzunehmen, kontinuierlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dies erfordert die Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen, zu experimentieren und Risiken einzugehen, sowie die Fähigkeit, eine überzeugende Vision für die Zukunft zu kommunizieren, die andere inspiriert und motiviert, mit auf die Reise zu gehen“, ergänzt Christian Wohlgensinger, Berater bei Egon Zehnder und verantwortlich für T&C und AI in der DACH-Region, abschließend.

https://www.de.kearney.com

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?