Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont

Inflationsrate und Lohnentwicklung werden, laut Bankenverband, die Wirtschaft weiter fordern.
© Stefan Csaky
Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont
V.l.n.r.: Jörg Krämer (Chefvolkswirt der Commerzbank AG), Gerald Resch (Generalsekretär des Bankenverbandes) und Stefan Bruckbauer (Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria).

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„Die Rezession endet. Ein starker Aufschwung bleibt aber vorerst aus. Deutschland und der Euroraum befinden sich in einer Stagnation“, konstatiert Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank AG, beim „Ökonomischen Ausblick“ des Bankenverbandes zur aktuellen Entwicklung und verweist auf das reale Bruttoinlandsprodukt für Deutschland, das heute auf dem Niveau von 2019 steht.

© Jörg Krämer / Statistisches Bundesamt, Commerzbank
Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont

Die Commerzbank sieht für den Euroraum ein Wachstum von 0,1 Prozent für 2024 und eines von 0,9 Prozent für 2025.

Konjunktur und Inflation

Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, zeichnet für Österreich ein ähnliches Bild:

„Die schwache Konjunktur hat sich zu Jahresbeginn in Österreich nur wenig verbessert. Gründe dafür sind der Realeinkommensschock, der Preisanstieg bei Investitionsgütern, die restriktive Geldpolitik und die allgemeine Unsicherheit.“

© Stefan Bruckbauer / Refinitiv Datastream, UniCredit Research
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Für 2024 wird in Österreich ein BIP-Wachstum von 0,3 Prozent erwartet und für 2025 eines von 1,5 Prozent. Der Ökonom sieht dennoch keinen Grund für extremen Pessimismus in Österreich, da die Österreicherinnen und Österreicher das neunthöchste BIP pro Kopf und Arbeitsstunde erzielen.

„Die Inflationsrate bleibt das Sorgenkind im Euroraum und besonders in Österreich. Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich weiter. Das fordert die Unternehmen wie die Volkswirtschaft“, betont Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.

© Jörg Krämer / Eurostat, Commerzbank
Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont

Der Commerzbank-Chefökonom weist ebenso darauf hin, dass die unterliegende Inflationsdynamik zuletzt wieder höher war und die Löhne zu schnell steigen. Österreich liegt mit der Inflation weiterhin über dem Wert des Euroraums.

© Stefan Bruckbauer / Eurostat, Wifo, OECD Refinitiv, UniCredit Research
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„Wir haben eine überdurchschnittlich hohe Inflation. Nach 7,8 Prozent Inflationsrate im Jahr 2023 erwarten wir, dass sie heuer auf 3,6 Prozent zurückgeht. Auch die hohen Lohnsteigerungen sind eine Herausforderung für die Industrie. Die Betriebe konnten allerdings mit Produktivitätsgewinnen bislang erfolgreich gegensteuern“, unterstreicht Stefan Bruckbauer.

Wachstumsbremse Konsum

Hauptverantwortlich für das schwächere Wachstum war der Konsum. 

© Stefan Bruckbauer / Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont

„Während sich die Konsumgüternachfrage in den USA erholt hat, liegt Österreich deutlich unter dem Trend. Das gilt auch für persönliche Dienstleistungen und den Tourismus. Der Rückgang der Inflation sollte Reallohnzuwächse erlauben, die eine Erholung vor allem über den Konsum unterstützen“, erläutert der UniCredit-Bank Austria-Ökonom.

China und USA

„China ist dauerhaft entzaubert. Das Land kämpft mit einem Vertrauensverlust des privaten Sektors. Wir kalkulieren für China ein Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent für 2024, für 2025 eines von gerade einmal 4 Prozent“, informiert Jörg Krämer.

© Jörg Krämer / China Statistics, Commerzbank
Wirtschaftsaufschwung nach der Rezession – ein Silberstreif am Horizont
© Jörg Krämer / Bureau of Economic Analysis, Commerzbank
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„Die USA dagegen sind wieder auf dem Vorkrisen-Wachstumspfad angekommen. Die US-Wirtschaft kann mit einem Wachstum von 2,5 Prozent rechnen. Es gab und gibt nicht mal eine milde Rezession, wie sie bis vor Kurzem noch prognostiziert wurde“, ergänzt der Chefvolkswirt der Commerzbank AG.

Gerald Resch fasst abschließend zusammen:

„Wir müssen geduldig sein und wir dürfen optimistisch sein. Für 2024 und 2025 ist ein verhaltener Optimismus angesagt. Es ist eine Erholung im Zeitlupentempo.“

https://www.bankenverband.at

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