In einer Ära beispielloser wirtschaftlicher Volatilität wird es für Führungskräfte immer schwieriger, verlässliche Entscheidungsmuster zu definieren. Die Fähigkeit, tiefer liegende Prozesse unterhalb der formalen und unmittelbar sichtbaren Strukturen zu erkennen und zu verstehen, ist mittlerweile zum entscheidenden Erfolgskriterium am Markt geworden. Im Top-Management kennt man das Phänomen: Alle Kennzahlen liegen auf dem Tisch, bewährte Modelle sind gerechnet, die Strategie ist formuliert. Und dennoch scheitern Projekte an kaum fassbaren Entwicklungen inner- und außerhalb der eigenen Organisation. Das Problem: Entscheidungsblockaden, ineffiziente Teamdynamiken oder lähmende institutionelle Abwehrmechanismen stehen eben selten in einem KPI-Dashboard oder in einem Pitch Deck. Sie sind das Ergebnis unbewusster Prozesse, der sogenannten „Tiefenstruktur“ eines Unternehmens. Genau hier liefert die Freud’sche Psychoanalyse als eine der wichtigsten Denkschulen der letzten 130 Jahre fundierte und vor allem zeitlose Anknüpfungspunkte.
Psychoanalytische Kompetenz als Wettbewerbsvorteil
Mit dem Lehrgang „Psychoanalytisch orientiertes Management“ ist an der Wiener Psychoanalytischen Akademie eine einzigartige Fortbildung entstanden, die klassische Leadership-Instrumente mit einer psychodynamischen Perspektive verknüpfen. Diese besondere Koppelung spiegelt sich auch bei den Lehrenden wider: In den insgesamt fünf Modulen unterrichten ausschließlich ExpertInnen, die sowohl in der Organisationsberatung als auch in der Psychoanalyse verankert sind. In den Fokus rücken sogenannte „latente Faktoren“, die Performance, Innovationskraft und Risikomanagement direkt beeinflussen. Konzipiert wurde das Angebot von Alexander Parte, der neben seiner psychoanalytischen Praxis auch zahlreiche Top-Unternehmen begleitet hat. „Es geht letztlich immer um die Frage, wie wir das Verhalten der Teams und ihrer AkteurInnen unter der Oberfläche verstehen. Und wie wir dann konstruktiv intervenieren“, bringt Alexander Parte die Stoßrichtung auf den Punkt. „Freud hat eine Denkschule etabliert, die sich nicht mit dem Offensichtlichen und unmittelbar Sichtbaren zufriedengibt. Dieses Prinzip greifen wir im Lehrgang auf, schauen unter die Oberfläche und verknüpfen es mit Themen wie Führungsrollen, Teambuilding, Konfliktbewältigung und Mentoring.“
Psychoanalytische Managementskills ganz ohne Couch
So komplex die Phänomene sind, die im Lehrgang aufs Tapet kommen, so klar sind die Handlungsoptionen, die den TeilnehmerInnen anhand von Theorie-Input, Praxiserfahrung, Kleingruppen- und Fallarbeit vermittelt werden. Was sind eigentlich die Primäraufgaben meines Unternehmens? Wie erkenne und löse ich Entscheidungsblockaden als Folge unbewusster Ängste? Wie hilft mir das sogenannte „Containment“ bei schwierigen Führungsdilemmata? Und welche konkreten Interventionsformen kann ich konstruktiv einsetzen? Anhand dieser und vieler anderer Fragen aus der unternehmerischen Praxis zeigen die Lehrenden auf, wie Organisationen und Teams sowohl rational als auch emotional erreichbar sind.
Exklusivität und Historie
Die Fortbildung „Psychonanalytisch orientiertes Management“ umfasst fünf Module zwischen März und November 2026. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Ein Großteil der Lehre findet an der historischen Wirkungsstätte Sigmund Freuds in der Berggasse 19 im Sigmund Freud Museum in Wien, statt – eine einzigartige Umgebung für fundierte Reflexion und Transformation in Management und Führung. Lehrgangsleiter Alexander Parte bringt es wie folgt auf den Punkt: „Unser Angebot zielt ab auf das Verständnis von psychodynamischen Prozessen, nämlich jene, die eine Organisation wirklich steuern. Auf diese Weise sichern wir zielgerichtete Gestaltungsspielräume für alle Ebenen einer Institution.“
