Schwerpunktverschiebung der weltweiten IPO-Aktivitäten – Europas IPO-Markt überzeugt

Insgesamt fünf europäische Werte befinden sich unter den globalen „Top Ten“ der Börsengänge.
© EY / Christina Häusler
Schwerpunktverschiebung der weltweiten IPO-Aktivitäten – Europas IPO-Markt überzeugt
Stefan Uher, Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich.

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Das globale IPO-Sentiment ist im ersten Halbjahr 2024 (H1 24) verhalten geblieben: Insgesamt wagten weltweit 551 Unternehmen den Sprung aufs Parkett – zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch das Emissionsvolumen schrumpfte um 16 Prozent auf 52,2 Milliarden US-Dollar.

Schwerpunktverschiebung der weltweiten IPO-Aktivitäten – Europas IPO-Markt überzeugt
© EY

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal; bei der Zahl der weltweiten IPOs ist ein Rückgang um 15 Prozent auf 271 Firmen zu verzeichnen, beim Emissionsvolumen ist der Rückgang noch deutlicher mit minus 31 Prozent auf 27,8 Mrd. US-Dollar.

Verschiebung der IPO-Aktivitäten

Ein Trend hält an – auch im zweiten Quartal 2024 haben sich die IPO-Aktivitäten weiter verschoben. Der traditionell weltweit führende asiatische IPO-Markt musste erneut Rückgänge verzeichnen:

Der Marktanteil Asiens sank von 60 auf 39 Prozent. Das Bild wird vor allem getrübt durch die Entwicklung in China. In der Volksrepublik wurden im H1 24 nur noch 74 IPOs gezählt (- 64 %).

Schwerpunktverschiebung der weltweiten IPO-Aktivitäten – Europas IPO-Markt überzeugt
© EY

Auch das Emissionsvolumen schrumpfte deutlich auf nur noch 6,3 Mrd. US-Dollar (- 81 %). Dagegen ging es in Europa bei der Zahl der IPOs um zehn Prozent (auf 69) und beim Emissionsvolumen um 196 Prozent nach oben – auf 15,2 Mrd. US-Dollar. Auch der US-Markt performte im ersten Halbjahr deutlich besser im Jahresvergleich: Die Zahl der IPOs stieg um 27 Prozent auf 80 und das Emissionsvolumen kletterte um 75 Prozent auf 17,8 Mrd. US-Dollar.

Die höchsten Anteile am weltweiten Emissionsvolumen im ersten Halbjahr von rund 52 Mrd. US-Dollar entfielen erneut auf die Branchen Technologie (10,8 Mrd.) und Health/Life Science (8,9 Mrd.). Der größte Börsengang des bisherigen Jahres fand im zweiten Quartal in Spanien statt:

Das Familienunternehmen Puig Brands SA aus der Konsumgüterbranche erzielte bei seinem IPO ein Emissionsvolumen von mehr als 2,9 Mrd. US-Dollar.

In Deutschland gab es keinen Börsenneuzugang im zweiten Quartal. Insgesamt verzeichnete Deutschland im H1 2024 neben dem Douglas-IPO mit der Privatplatzierung der Renk Group AG an der Frankfurter Wertpapierbörse und dem IPO der Elaris AG an der Börse München drei Börsengänge mit einem kumulierten Platzierungsvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro.

Österreich im Aufwärtstrend

Stefan Uher, Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich, zieht eine positive Bilanz für das erste Halbjahr in Österreich:

„In den ersten sechs Monaten verzeichnete die Wiener Börse eine deutliche Aufwärtsbewegung bei den Aktienumsätzen. Der ATX TR, inklusive Dividenden, erreichte neue Allzeithochs und auch im Vienna MTF bleiben die Anleihen-Listings auf Rekordniveau, mit rund 6.000 Neunotierungen und der Betreuung von mehr als 1.000 aktiven Emittenten aus 38 Ländern. Diese Zahlen spiegeln auch das europäische Bild wider, denn die globalen IPO-Märkte zeigen eine deutliche regionale Verschiebung der IPO-Aktivität. Während Asien Rückgänge zu verzeichnen hat, präsentieren sich Europa und die USA mit starken Ergebnissen im ersten Halbjahr.“

„Auf Österreich bezogen ist besonders erfreulich, dass das Vienna ESG Segment, speziell für nachhaltige Anleihen konzipiert, stetig wächst und derzeit bereits 116 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von rund 27,5 Milliarden Euro umfasst. Und auch mit Blick auf Europa stehen die Zeichen für einen Fortgang der höheren IPO-Aktivitäten im zweiten Halbjahr gut. Gestützt vom zurückgehenden Zinsniveau, der derzeit geringen Volatilität und vom weiterhin attraktiven Kursniveau an den Weltbörsen – doch die bevorstehenden Wahlen in den USA sowie die geopolitischen Krisenherde darf man nicht unbeobachtet lassen“, ergänzt der Experte abschließend.

https://www.ey.com

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?