Die Porsche AG hat das Geschäftsjahr 2023 sehr erfolgreich abgeschlossen und plant 2024 die größte Modelloffensive ihrer Unternehmensgeschichte. Mit vier Neuanläufen in den Modellreihen Panamera, Macan, Taycan und 911 kann der Sportwagenhersteller in 2025 weiter Fahrt aufnehmen.
„Wir haben ein starkes Geschäftsjahr hinter uns. 2024 starten wir eine beispiellose Produktoffensive. Wir bringen eine Vielzahl an emotionalen Sportwagen auf die Straße, die unsere Kunden weltweit begeistern werden. Das gibt uns Rückenwind für die kommenden Jahre”, sagt der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG und Porsche AG, Oliver Blume.
Der Konzernumsatz lag 2023 bei 40,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 7,7 Prozent (Vorjahr: 37,6 Milliarden Euro). Das Operative Konzernergebnis stieg um 7,6 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,8 Milliarden Euro). Die Operative Konzernumsatzrendite blieb stabil bei 18,0 Prozent – trotz Störungen der globalen Lieferketten, starker Inflation sowie außergewöhnlich hoher Investitionen in Digitalisierung, Produkt- und Innovationsportfolio sowie Markenerlebnis.
„Gründe für unser starkes Ergebnis sind die große Nachfrage nach unseren attraktiven Produkten und unsere hohe Kostendisziplin“, unterstreicht Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT.
Der Netto- Cashflow Automobile betrug im Geschäftsjahr 2023 4,0 Milliarden Euro (Vorjahr 3,9 Milliarden Euro).
Hohe Profitabilität von Porsche
Lutz Meschke stellt zufrieden fest: „Porsche hat 2023 überzeugt: Wir sind resilient, auch in volatilen Zeiten hochprofitabel und finanziell robust aufgestellt. Dabei profitieren wir von einer noch besser ausbalancierten Absatzstruktur. Auf dieser Basis stellen wir 2024 wichtige Weichen, um 2025 mit Schwung durchzustarten. Unser Fokus bleibt der nachhaltige Unternehmenserfolg. Davon profitieren unsere Kunden und Mitarbeiter, die Gesellschaft sowie unsere Aktionäre.“
Im Geschäftsjahr 2023 belief sich das Ergebnis je Stammaktie auf 5,66 Euro, das Ergebnis je Vorzugsaktie auf 5,67 Euro. Der aktuellen Dividenden-Politik entsprechend, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividenden-Auszahlung von 2,1 Milliarden Euro vor. Das entspricht mehr als 40 Prozent des Konzernergebnisses nach Steuern und 2,30 Euro je Stammaktie sowie 2,31 Euro je Vorzugsaktie. Mittelfristig plant Porsche, seinen Aktionären 50 Prozent des Konzernergebnisses nach Steuern auszuschütten.
„Jahr der Produktanläufe“
„Die Porsche Mannschaft kann stolz sein auf ihre Performance 2023. Trotz aller Herausforderungen haben wir unsere Kunden über alle Baureihen hinweg mit faszinierenden Produkten begeistert“, konstatiert Oliver Blume.
Bei den Auslieferungen an Kunden verzeichnete Porsche 2023 mit 320.221 Fahrzeugen einen Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei waren die Ergebnisse in den verschiedenen Vertriebsregionen noch besser ausbalanciert als im Vorjahr. Derart ausgewogen aufgestellt, will Porsche im „Jahr der Produktanläufe“ nicht weniger als vier neue oder nachhaltig überarbeitete Modellreihen auf den Markt bringen.
Den Anfang macht die dritte Modellgeneration des Panamera. Die Luxuslimousine betont ihren sportlichen Charakter mit noch stärkeren Antrieben. Ein grundlegend erneuertes Bedienkonzept und zahlreiche innovative Technologien schärfen das Profil zusätzlich. Darunter das neue Aktivfahrwerk Porsche Active Ride. Es verbindet ein deutlich höheres Komfortniveau mit den für Porsche typischen sportlichen Fahreigenschaften.
Im Frühjahr kommt die nächste Generation des vollelektrischen Sportwagens Taycan auf den Markt. Die neue Version hat mehr Leistung, mehr Reichweite, beschleunigt schneller und lädt kürzer und robuster. Zudem feierte gestern der Taycan Turbo GT Weltpremiere. Mit ihm überträgt Porsche seine GT-Tradition erstmals ins Elektrozeitalter – mit 305 km/h Höchstgeschwindigkeit, bis zu 815 kW (1108 PS) und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,2 Sekunden.
In der zweiten Jahreshälfte geht der Porsche Macan vollelektrisch in seine zweite Modellgeneration. Er wird in Leipzig in einer Linie mit dem weiterhin angebotenen Verbrennermodell gefertigt. Die Kundennachfrage entwickelt sich seit Öffnen des Orderbuchs sehr erfreulich.
Für den Frühsommer ist die Produktaufwertung des 911 geplant – unter anderem mit einem hoch performanten Hybridantrieb. Oliver Blume: „Dabei setzen wir in der Serie erneut auf eine Technologie, die wir aus dem Motorsport ableiten. Auch sonst dürfen sich unsere Kunden auf weitere technologische Innovationen freuen.“
Bereits Ende 2023 kam der überarbeitete Cayenne auf den Markt. Die dritte Generation des Luxus-SUV wurde bei Antrieb, Fahrwerk, Design, Ausstattung und Bedienkonzept umfassend weiterentwickelt.
Langfristige Strategie als Erfolgsrezept
Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur Individualisierung bilden die neuen Modelle die Grundlage dafür, dass Porsche seine Strategie eines wertschaffenden Wachstums weiter vorantreiben kann. Bei den Antriebsarten setzt Porsche in der Transformation auch weiterhin auf einen Dreiklang: vollelektrische Fahrzeuge, effiziente Plug-in Hybride und emotionale Verbrenner.
Zur Strategie gehört eine größtmögliche Flexibilität bei der Produktion der verschiedenen Antriebsarten. Parallel investiert Porsche in die Marke und deren Ökosystem, um die Kunden mit außergewöhnlichen Erlebnissen und Services zu begeistern. Bei der Transformation des Unternehmens investiert Porsche umfassend in Innovationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – und in die Menschen, die Porsche mit ihrem täglichen Einsatz prägen.
Mit Blick auf den Wandel in der Gesellschaft sowie die langfristigen Trends bei der Kundennachfrage treibt Porsche den Hochlauf der Elektromobilität mit unverändert hohem Einsatz voran: Für Mitte des Jahrzehnts ist der vollelektrische 718 geplant. Ihm folgt der vollelektrische Cayenne. Zudem plant Porsche, sein Produktportfolio nach oben zu erweitern – mit einem vollelektrischen SUV, das oberhalb des Cayenne positioniert ist. Dieses völlig neue Fahrzeugkonzept basiert auf der bei Porsche entwickelten Plattform SSP Sport und soll in Leipzig gebaut werden. Seine starke Performance, automatisierten Fahrfunktionen und ein völlig neues Innenraumerlebnis sollen neue Kundenpotenziale erschließen – vor allem auch in den USA und China.
Nachhaltigkeit bleibt im Fokus
Auch beim Thema Nachhaltigkeit hält Porsche an seinen ambitionierten Zielen fest: So will Porsche im Jahr 2030 mehr als 80 Prozent seiner Neufahrzeuge mit vollelektrischen Antrieben ausliefern – abhängig von der Nachfrage der Kunden und der Entwicklung der Elektromobilität in den einzelnen Weltregionen. Ergänzend setzt Porsche auf eFuels. Dank regenerativer synthetischer Kraftstoffe können Ottomotoren potenziell nahezu CO2-neutral betrieben werden. Dabei denkt Porsche auch an die Bestandsflotte. Auf den Straßen der Welt sind etwa 1,3 Milliarden Verbrenner unterwegs. Viele davon voraussichtlich noch sehr lange. Deshalb hat Porsche zusammen mit Partnern in Chile die erste kommerzielle eFuels-Anlage in Betrieb genommen. Mit Hilfe dieser Pilotanlage zeigt Porsche gemeinsam mit Partnern, wie die Produktion von eFuels im Industriemaßstab funktionieren kann. Als Beimischung im Kraftstoff können eFuels den fossilen CO2-Ausstoß senken.
Zudem möchte Porsche in seinen Neufahrzeugen ökologischere Materialien einsetzen – etwa im Interieur des vollelektrischen Macan. Der neue Macan wird in Leipzig bilanziell CO2-neutral produziert. Das Porsche-Werk bezieht zu 100 Prozent Ökostrom und deckt seinen Wärmebedarf anteilig mit Biomethan und -masse ab. Gleichzeitig unterstützt Porsche den Ausbau erneuerbarer Energien. Diese sollen den Strombedarf abdecken, den die vollelektrische Macan-Flotte modellbasiert voraussichtlich benötigt.
Operative Konzernumsatzrendite von 15 bis 17 Prozent
Aufgrund der umfassenden Erneuerung der Produktpalette im Jahr 2024, der globalen Rahmenbedingungen, der höheren Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten sowie der fortgesetzten Investitionen in die Marke und das Porsche Ökosystem erwartet die Porsche AG für das Gesamtjahr 2024 eine Operative Konzernumsatzrendite in einer Bandbreite von 15 bis 17 Prozent. In dieser Prognose sind angenommene Umsatzerlöse im Korridor von rund 40 bis 42 Milliarden Euro enthalten.
Finanzvorstand Lutz Meschke betont: „Mittelfristig halten wir an unserer Prognose einer Operativen Umsatzrendite von etwa 17 bis 19 Prozent fest. Und langfristig streben wir weiterhin eine Operative Konzernumsatzrendite von mehr als 20 Prozent an.“
Mit Blick auf das langfristige Renditeziel treibt Porsche sein Programm „Road to 20“ weiter voran.
„Wir nehmen auch hier viel Geld in die Hand, um neue Erlösquellen zu erschließen. Erste Projekte der Road to 20 werden besonders exklusive Angebote und Services sein, mit denen wir die Erwartungen unserer Kunden übertreffen wollen. Hier entwickeln wir derzeit sehr spannende Produkte und Services“, ergänzt Lutz Meschke abschließend.
Ende 2023 waren im Porsche-Konzern 42.140 Mitarbeiter beschäftigt. Das entspricht einem Plus von 7,6 Prozent. Vor allem in den Bereichen Entwicklung und IT stellte Porsche zahlreiche Menschen ein, um die Technik- und Software-Kompetenz noch weiter zu stärken.