Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen

In Österreich wird die Zukunft nicht ‚designt‘, hier wird sie komponiert – „Austria. Composing the Future“.
© Stefan Schilling
Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen
EXPO 25 Osaka – Österreich-Pavillon

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Bis 3. Oktober 2025 findet in Osaka die Weltausstellung „Expo 2025“ statt. BWM Designers & Architects haben gemeinsam mit facts and fiction den zweistufigen Realisierungswettbewerb für die Gestaltung des Österreich-Pavillons gewonnen.

Der Österreich-Pavillon setzt sich aus zwei zentralen Elementen zusammen: Die imposante Spiralskulptur auf dem Vorplatz und das funktionale Pavillongebäude mit dem Ausstellungsbereich hinter der Spirale.

Imposante Spiralskulptur – Composing the Future

„Eine ikonische Spiralskulptur erhebt sich spektakulär in die Höhe und fungiert als visuelles Leitmotiv des Österreich-Pavillons auf der Weltausstellung. Aus der Nähe betrachtet, entpuppt sie sich als überdimensionales Notenband aus Holz, das die ersten Takte der ‚Ode an die Freude‘ trägt. Die Spirale besitzt eine universelle, kulturell übergreifende Symbolkraft. Sie lädt ein, über die zyklischen Bewegungen des Lebens, über Wandel, Wachstum und Transformation nachzudenken – jenseits linearer Fortschrittsmodelle“, erklärt Johann Moser, BWM Designers & Architects.

Gerade angesichts globaler Herausforderungen und wachsender Zukunftsängste soll die aufstrebende Spirale Österreichs ein kraftvolles Zeichen für Lebensfreude und Optimismus setzen. Inspiriert wurde die Formensprache der Spirale durch die Musik – einem Bereich, für den Österreich in Japan besonders geschätzt wird. Musik erzeugt Bewegung, das Kreisen des Walzers, die Gesten eines Dirigenten, der rhythmische Tanzfluss – all diese Elemente finden sich in der Dynamik der Spirale wieder. Die Innenseite der Skulptur ist als Notenband gestaltet, das höher und höher steigt. Die ersten Takte der Ode an die Freude symbolisieren dabei jene tiefe emotionale Wirkung, die Musik weltweit entfaltet.

Darüber hinaus ist die Wahl dieser Melodie ein kulturelles Statement: Als Hymne der Europäischen Union steht sie für die transnationale Identität Österreichs. Österreich versteht sich als Teil eines größeren Ganzen, in dem Musik als universelle Sprache Brücken baut und Menschen über Grenzen hinweg verbindet. Beethoven, der Schöpfer dieser Musik, wurde in Deutschland geboren und schuf seine Werke in Österreich – doch seine Musik gehört nicht einer einzigen Nation, sondern der gesamten Welt.

Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen
Johann Moser, BWM Designers & Architects.
© Julius Hirtzberger

„Das weithin sichtbare Wahrzeichen des Österreich-Pavillons ist die spektakuläre, in den Himmel ragende Spiralskulptur aus Holz. Sie demonstriert eindrucksvoll Österreichs führende Kompetenz im modernen Ingenieurholzbau und unterstreicht die Renaissance des Baustoffs Holz als nachhaltige Alternative vor dem Hintergrund der globalen Notwendigkeit zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Holz verbindet auf einzigartige Weise Tradition mit Innovation“, so Johann Moser.

Die 91 Meter lange und 4,3 Meter hohe Struktur besteht aus einem Ober- und Untergurt, die durch 265 Diagonalstäbe miteinander verflochten sind. Die doppelt ineinander geschlungene Form wird von fünf Stahlpylonen getragen und erreicht eine Höhe von 16 Metern. Die Innenseite der Spirale ist als „Notenzeile“ gestaltet und zeigt die ersten Takte von Beethovens „Ode an die Freude“. Die Außenseite zeigt die pure Holzkonstruktion mitsamt aller Verbindungselemente und Konstruktionsdetails.

Konstruktion und Fertigung

Die Holzspirale wurde von einem österreichischen Unternehmen in Horn (Niederösterreich) gefertigt, in Segmente zerlegt und in zehn Containern per Schiff nach Japan transportiert. Vor Ort wurde die Struktur von einer japanischen Holzbaufirma präzise montiert – ein gelungenes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen österreichischen und japanischen Holzbau-Experten.

Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen
Ikonische Spiralskulptur aus Holz
© Stefan Schilling

Die Umsetzung dieser technisch anspruchsvollen Großskulptur erforderte modernste Planungs-, Berechnungs- und Fertigungsmethoden. Eine Besonderheit stellt die Konstruktion aus verschraubten Holzlamellen aus zertifiziertem österreichischem Fichtenholz dar. Durch das Prinzip „Schrauben statt Leimen“ ist die gesamte Struktur vollständig demontierbar und wiederverwendbar. Diese Bauweise ermöglicht eine nachhaltige Nutzung der Materialien über die Expo 2025 hinaus.

Das Pavillongebäude

Das Pavillongebäude, das direkt an die Holzspirale anschließt, wurde als funktionale System-Stahlkonstruktion errichtet. Die modularen Bauelemente ermöglichen eine problemlose Demontage und Wiederverwendung nach der Expo. Auf einer Grundfläche von 490 m² erstreckt sich die ebenerdige Ausstellungshalle, die in drei Räume unterteilt ist. Der dritte Raum bildet mit einer Höhe von 11 Metern und einer immersiven multimedialen Inszenierung den dramaturgischen Höhepunkt.

Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen
Ausstellungsraum 1 – Österreich-Pavillon
© Stefan Schilling

Im ersten Obergeschoss befinden sich Büros und eine VIP-Lounge. Im zweiten Obergeschoss lädt ein Café mit 50 Sitzplätzen zum Verweilen ein, das auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Besucher gelangen über die eindrucksvoll in die Holzskulptur integrierte Treppe in diesen Bereich, der im vierten Geschoss in einer Aussichtsplattform mündet. Zusätzlich erwartet die Gäste auf dem Vorplatz ein Welcome Kiosk, ein kleiner Shop sowie ein kulinarisches Highlight: ein Kiosk bietet Kaiserschmarrn to go, so dass Besucher ein Stück österreichischer Genusskultur mit auf ihre Erkundungstour über das Expo-Gelände nehmen können.

Die Ausstellung

Im Inneren des Pavillons gliedert sich die Ausstellung in drei Räume. Im ersten Raum erwacht das Notenband und dient als Projektionsfläche:

Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Osaka setzt kraftvolles Zeichen
Ausstellungsraum 2 – Österreich-Pavillon
© Stefan Schilling

Hier erleben die Besucher:innen die Vielfalt der Beziehungen zwischen Österreich und Japan in einem faszinierenden musikalischen Opening. Danach erkunden die Besucher:innen an übergroßen interaktiven Noten spielerisch die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft. Den Höhepunkt der Ausstellung bildet der letzte Raum – die Kathedrale der Zukunft. Hier setzen sich die Gäste interaktiv mit der Zukunft auseinander und können selbst an der Komposition der Zukunft mitwirken.

Denn in Österreich wird die Zukunft nicht designt, hier wird sie komponiert.

https://www.bwm.at

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