Laut einer Studie von „SolarPower Europe“, dem europäischen Photovoltaik-Verband, kann die Klimaneutralität Europas mit einem Energiesystem aus 100 % erneuerbaren Energien schon vor 2050 kostensparend erreicht werden. Photovoltaik wird sich daher, wie keine andere Technologie im Energiebereich, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten rasant weiterentwickeln. Ihre weit verbreitete Nutzung zählt zu den Schlüsselfaktoren für den von der Europäischen Union geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien.
Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik: „Österreich hat mittlerweile ambitionierte Ziele was die Errichtung von innovativen PV Anlagen betrifft, aber auch bei Forschung, Entwicklung und Produktion von Komponenten und Systemen bestehen große Chancen auf die Schaffung vieler heimischer Arbeitsplätze.“ Durch innovative Photovoltaik-Lösungen, die speziell im Bereich der Integration und Doppelnutzung im Gebäude-, Verkehrs- und Agrarbereich liegen, könnten bis 2030 zumindest 60.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Hinzu kommen noch tausende weitere Arbeitsplätze im Bereich der Stromspeicherung.
Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von Photovoltaic Austria: „Für die Erreichung der Zubauziele der Photovoltaik in Österreich müssen alle uns zur Verfügung stehenden Flächen genutzt werden. Hierzu braucht es vor allem Innovationen, die neuartige Anwendungen ermöglichen. Nur so kann es gelingen, Österreichs PV-Zubau zu versechsfachen“. Österreich verfügt über sehr erfolgreiche PV-relevante Forschungs- und Produktionsunternehmen in der Elektro-, Elektronik- und der Glas verarbeitenden Industrie, in der Gebäudetechnik sowie im Bausektor. Weltweit führende “Hidden Champions” gibt es zum Beispiel für Wechselrichter und für die Verdrahtungen von Solarzellen. Um im internationalen Wettbewerb weiterhin bestehen zu können, sind aber laufende Innovationen erforderlich.
„Völlig unverständlich ist daher, dass die Fördermittel für technologiebezogene Photovoltaik-Forschung in den letzten Jahren jedoch deutlich rückläufig sind“, zeigt sich Fechner empört. Waren es 2016 noch über 11 Millionen Euro, die für die Photovoltaik-Forschung zur Verfügung standen, so erwartet die Österreichische Technologiepattform Photovoltaik für 2021 knapp 4 Millionen Euro. „Der Rückgang an Forschungsförderung führt dazu, dass international hochanerkannte Forscherinnen und Forscher sowie die dazu benötigte Infrastruktur abzuwandern drohen“, fasst Fechner zusammen.