Nachhaltigkeit und digitaler Wandel: Was kommt nach Industrie 4.0?

Das Leitprojekt Bridges 5.0 widmet sich der Erforschung „grüner“ und digitaler Arbeitskompetenzen.
© Infineon Austria
Nachhaltigkeit und digitaler Wandel Was kommt nach Industrie 4.0
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG.

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Gemeinsam mit einem Konsortium aus Wirtschaft, Wissenschaft und Sozialpartnerschaft erforscht Infineon, im EU-Projekt Bridges 5.0, die Chancen und Herausforderungen der künftigen industriellen Arbeitswelt. Das gemeinsame Ziel: Die notwendigen Kompetenzen in der Arbeitswelt Industrie 5.0 abzubilden und einen Fahrplan für den Erwerb digitaler Kompetenzen und Qualifikationen zu erstellen.

Veränderte Kompetenzentwicklung

Wie werden sich die Arbeitsplätze in der Industrie verändern, was kommt nach Industrie 4.0, welche Qualifikationen sind für den grünen und digitalen Wandel gefragt und wie gelingt es, die Menschen und ihre Kompetenzen für die Arbeitsplätze der Zukunft mitzunehmen? Das EU-Leitprojekt Bridges 5.0 widmet sich genau diesen Fragestellungen.

Unter der Leitung der TNO (Netherlands Organisation for Applied Scientific Research) haben sich 21 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Vertreter der Sozialpartner zusammengetan.

Ziel ist es, die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte zu fördern, Qualifikations- und Schulungsbedürfnisse zu ermitteln und Konzepte für das lebenslange Lernen und die Kompetenzentwicklung zu erstellen. Die Ergebnisse sollen die Unternehmen und deren Mitarbeitende beim Übergang zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft unterstützen.

„Das Know-how, also das ‚Wissen-Wie‘, ist für den grünen und digitalen Wandel von Unternehmen und Regionen zukunftsentscheidend. Als weltweit agierendes Mikroelektronik-Unternehmen investieren wir aktiv in die Weiterentwicklung unserer Fachkräfte und in die Digitalisierung. Daher sind genau Projekte wie dieses höchst sinnvoll, um gemeinsam mit starken Partnern die Qualifizierung und den Kompetenzaufbau für die digitalen Jobs der Zukunft in der Industrie 5.0 umfassend voranzubringen. Das intelligente Zusammenspiel von Menschen und Technologien ist ein wesentlicher Beitrag im globalen Digitalisierungs- und Innovationswettlauf“, erklärt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG.

Gesellschaft und Industrie

Während bei Industrie 4.0 die Automatisierung im Fokus stand, geht es bei Industrie 5.0 um die gesellschaftliche Bedeutung der Industrie: zum einen als Arbeitgeber und Produzent als auch zum anderen als Quelle für eine sinnstiftende Arbeit, für Qualifizierung und einen menschenzentrierten Ansatz. Dieser Punkt wird im Bridges 5.0 Projekt besonders berücksichtigt.

Nachhaltigkeit und digitaler Wandel Was kommt nach Industrie 4.0
© Inifineon Austria

Die Fähigkeiten von Menschen werden mit den Möglichkeiten der Technologien, wie künstlicher Intelligenz, Cloud-Computing, Big-Data-Analysen, Robotik oder dem Internet der Dinge in Verbindung gebracht. Der Mensch bleibt dabei „Ausgangspunkt“ für kreative Lösungen, flexibles Agieren und komplexe Entscheidungsfindungen, während Maschinen die leistungseffiziente und benutzerfreundliche Rolle eines Assistenten, die Sammlung und Klassifizierung riesiger Datenmengen und repetitive Aufgaben übernehmen. Diese Symbiose verbindet die Stärken und Fähigkeiten der Menschen mit jenen der Technologie.

Nachhaltigkeit und Resilienz

Bei der Nutzung von Technologien geht es auch darum, wie effektiv sie sich in ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategien integrieren lassen. Die High-Tech-Fabrik baut auf wissensbasierten Arbeitsplätzen und intelligenter Automatisierung auf.

Das eröffnet gleichzeitig ein enormes Innovationspotenzial – es geht um bessere Ressourcenplanung, Recycling, über ein effektives Wartungs-, Qualitäts- und Wissensmanagement bis zur Entwicklung neuer Produkte und Prozesse. Der ganzheitliche Überblick wirkt positiv auf die Nachhaltigkeit, die Effizienz, die Kreislaufwirtschaft und kann insgesamt die Industrie in Europa widerstandsfähiger machen. Auch dieser Aspekt wird im Bridges 5.0 Projekt beachtet.

Nachhaltigkeit und digitaler Wandel: Was kommt nach Industrie 4.0?
Matteo Fedeli, Projektleiter bei Infineon.
© Infineon Austria

„In gewisser Weise ist das Projekt Bridges 5.0 auch ein ‚Realitätscheck‘. International werden dabei die notwendigen Fähigkeiten für die Produktion der Zukunft herausgearbeitet, Qualifikationslücken identifiziert und ein Konzept für lebenslanges Lernen und Kompetenzentwicklung erstellt. Die Ergebnisse sollen die Unternehmen beim Übergang zu einer umweltfreundlichen, zirkulären und resilienten Wirtschaft unterstützen. Hauptziel ist es, zur Entwicklung von qualifizierten Arbeitskräften beizutragen, um zu gewährleisten, dass die Menschen mit den richtigen Fähigkeiten für die Aufgaben der Zukunft ausgebildet werden“, betont Matteo Fedeli, Projektleiter bei Infineon.

Bridges 5.0 – Wissensaustausch im Fokus

Bridges 5.0 erhebt die Kompetenzen und Qualifikationen der Mitarbeitenden und untersucht zum anderen, wie Technologien die Arbeitsbedingungen in der Industrie verbessern und aufwerten können. Dazu wird die erste europäische „Industrie 5.0-Lernfabrik“ an der FH Joanneum im Smart Production Lab in Kapfenberg als Pilotfabrik entstehen.

Infineon bringt hier seine Erfahrungen aus der vollautomatisierten Chip-Produktion ein und kann durch den Wissensaustausch auch von neuen Ansätzen, Zugängen und Methoden profitieren.

Bei den Arbeitsplätzen der Zukunft braucht es Know-how, Spezialisierung, analytische Fähigkeiten genauso wie Kreativität, Teamfähigkeit und die Offenheit Neues zu lernen und Wissen auszutauschen.

Im „Infineon-Remote Operation Control Center“ kurz ROCC sind diese Fähigkeiten besonders gefragt. Im ROCC befindet sich die Steuerungszentrale der Infineon-Chipfertigung. Von hier aus werden die Prozesse und Anlagen der neuen Chipfabrik zentral geleitet. Durch die Vernetzung der Fertigungsstandorte Villach und Dresden kann die Produktion sogar als eine virtuelle Megafabrik „One Virtual Fab“ gesteuert werden. Die Anwender:innen wurden von Anfang an miteinbezogen, neue Technologien wurden erprobt und Trainingsmethoden entwickelt. Apps und Social Boots werden als „digitale Hilfsagenten“ genutzt, um den Wissenszuwachs zu unterstützen und die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter:innen zu verkürzen.

Dieses Wissen gibt das Infineon-Team im Bridges 5.0 Projekt weiter. Im Austausch mit den Partnern aus ganz Europa soll sowohl die Arbeitsplatzqualität als auch die Chancengleichheit der Arbeitnehmer:innen im Zugang und Umgang zu neuen Technologien verbessert werden.

Weiterführende Informationen, für Unternehmen und interessierte Personen, zu kostenfreien Workshops und Webinaren finden Sie hier.

https://www.infineon.com

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