Etwa 2500 exportierende Betriebe schließen an das Vorkrisenniveau an. Ein Grund dafür ist auch die Exportoffensive von Land und Kammer. Was suchen Kärntens Unternehmerinnen und Unternehmer in Celje, Barcelona, Venedig oder Albanien? „Sie suchen Input, Know-how und Kontakte. Finden werden sie garantiert potenzielle Geschäftspartnerinnen und –partner sowie einen exklusiven Einblick in wirtschaftsrelevante Zukunftsthemen“, erklärt Meinrad Höfferer, Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten, die Intention der bevorstehenden Wirtschaftsmissionen und Programmpunkte im Rahmen der Exportoffensive. „Unser Programm auf den Wirtschaftsmissionen ist straff organisiert und lässt nicht viel Raum für Sightseeing und Co, aber dafür sind wir auch nicht dort. Wir bieten eine Reise mit firmenspezifischen Gesprächsterminen“, führt Höfferer aus.
Vorreiterrolle
Das Angebot für die teilnehmenden Unternehmen zeigt, dass Kärnten in der Intensität und Qualität österreichweit eine Vorreiterrolle einnimmt: Individuelle B2B-Gespräche mit lokalen Unternehmen geben den Firmen die Gelegenheit, ihre Produkte und Leistungen zu präsentieren und mögliche Kooperationspartnerinnen oder -partner sowie Kundinnen und Kunden zu finden.
Die oben genannten Destinationen sind aber nur ein kleiner Baustein, der mit dem vom Land Kärnten und der Wirtschaftskammer Kärnten ausgeschüttetem Geld finanziert wird. „Kärnten ist und bleibt ein Export-Bundesland“, unterstreicht Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten.
Exportoffensive
Im ersten Halbjahr 2021 ist es den rund 2500 in der Außenwirtschaft tätigen Unternehmen in Kärnten gelungen, sich mit Steigerungsraten von 16,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2020 dem Leistungsniveau vor der Corona-Pandemie wieder anzunähern. Weil die Importe noch stärker gestiegen sind, ist der Exportüberschuss auf 271 Millionen Euro zurückgegangen, Kärnten ist damit aber dennoch weiterhin eines von fünf Bundesländern mit positiver Außenhandelsbilanz. Mandl: „Eine außergewöhnliche Leistung der Exportwirtschaft, nach dermaßen schwierigen Zeiten eine solche Aufholjagd hinzulegen. Das beweist, wie richtig unsere Strategie der Ausweitung und Diversifizierung unserer Exportmärkte war.“ Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig ergänzt: „Um den Export als größten Wertschöpfungsbringer weiter zu stärken, haben Land und Kammer bereits 2017 die Exportoffensive auf die Beine gestellt und seitdem aufgrund des großen Zuspruchs stets verlängert. Das Ziel ist klar die Erschließung neuer Märkte sowie die Vertiefung bestehender Exportbeziehungen.“
Starkes Zeichen
Dass Kärntner Unternehmen weltweit äußerst gefragte Geschäftspartnerinnen und -partner sind, zeigen die unlängst veröffentlichten Außenhandelszahlen. Denn, betrachtet man die Länderergebnisse im Detail, fällt nicht nur die Wiederkehr starker europäischer Partner wie Italien (+28,7 Prozent, 2. Platz) und Frankreich (+29 Prozent, 6. Platz) auf, sondern auch das Abrutschen der USA bei Exporten und Importen. Meinrad Höfferer dazu: „Hier kann man gut ablesen, welche Auswirkungen Handelskonflikte haben: Die Einführung von Zöllen im Warenverkehr zwischen den USA und der EU haben exportseitig zu einem Minus von 15 Prozent und einem Abrutschen der USA auf den 12. Platz in der Kärntner Exportstatistik geführt. Importseitig gibt es sogar ein Minus von 28 Prozent.“
Das Gegenteil zeigt sich laut dem Wirtschaftskammerdirektor am Beispiel Japans: „Das beeindruckenden Export-Plus von 195 % und ein Sprung auf Rang 9 ist auf das im Februar 2019 in Kraft getretene Handelsabkommen mit der EU zurückzuführen.“ Für WK-Präsident Mandl sind das erfreuliche Nachrichten: „Wir verzeichnen Wachstum überall in Europa. Die Entwicklungen in Japan zeigen, dass unsere Anstrengungen, die Märkte mit und für unsere Unternehmen zu erkunden, Früchte tragen.“