In der aktuellen Studie zum Wohnbarometer der VAV sagen lediglich 18 Prozent nach 21 Prozent in der Vorperiode eine Investition zur Verbesserung ihrer Energieversorgung zu planen und sicher durchführen zu wollen. 26 nach 25 Prozent im Vorjahr können sich dies zumindest vorstellen, und 51 nach 49 Prozent lehnen den Vorschlag kategorisch ab.
„Die großzügigen Förderversprechen der öffentlichen Hand zeigen bei den Bürgerinnen und Bürgern bislang keine Wirkung. Die Mehrheit der Menschen ist offensichtlich nicht von der Dringlichkeit oder Finanzierbarkeit entsprechender Maßnahmen überzeugt“, verdeutlicht Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV.
Energieautarkie
Grundsätzlich ist die Bereitschaft PV-Anlagen oder Wärmepumpen anzuschaffen bei den besser Verdienenden stärker ausgeprägt. In der Einkommensgruppe von mehr als 3.000 Euro pro Monat haben sich 26 Prozent bereits für ein derartiges Projekt entschieden, 37 Prozent sind eventuell dazu bereit. In unteren Einkommensklassen bewegt sich die Zustimmung im einstelligen Prozentbereich.
Signifikant höher ist auch die Bereitschaft von Eigenheimbesitzer:innen. Hier wollen 26 Prozent auf jeden Fall investieren und 34 Prozent denken zumindest darüber nach. Ein anderes Bild ergibt sich bei jenen, die zur Miete wohnen. In dieser Gruppe zeigen lediglich neun Prozent eine unbedingte Bereitschaft, und 18 Prozent votieren für „eventuell“.
Argumente gegen Investitionen
Mieter:innen sind auch jene Gruppe, die mit 41 Prozent rechtliche Gründe als ein hauptsächliches Hindernis für eine Um- bzw. Aufrüstung der Energieversorgung sieht. Bei den Eigentümer:innen sehen sich lediglich 17 Prozent durch juristische Normen eingeschränkt.
Unter allen Argumenten, die gegen eine Investition in Energieautarkie angeführt werden, stehen an erster Stelle die zu erwartenden Kosten. 52 Prozent aller befragten Personen sagen, dass eine solche Anschaffung für sie trotz großzügigster Förderungen aus finanziellen Gründen nicht infrage kommt; unter den Eigentümer:innen, aus deren Reihen die meisten Befürworter stammen, sind sogar 56 Prozent die Ausgaben zu hoch, unter den Mieter:innen 49 Prozent.
An zweiter Stelle der abschreckenden Motive steht die gefürchtete Komplexität der zu erwartenden Umbauarbeiten, die von 38 Prozent ins Treffen geführt wird. 27 Prozent meinen, dass die zu erwartende Energieeinsparung im Verhältnis zum Aufwand zu gering ausfallen würde und 23 Prozent monieren, dass die Umrüstung aus technischen Gründen nicht möglich sei.
Die Vorjahresstudie wies in diesem Punkt gleichfalls 23 Prozent aus, jedoch holen die Eigentümer:innen in ihrer negativen Einschätzung gegenüber den Mieter:innen auf. Während in der früheren Befragung lediglich 15 Prozent der Eigentümer:innen technische Gründe anführten, sind es aktuell 22 Prozent.
„Offensichtlich haben sich viele Menschen mit dem Thema Energieautarkie beschäftigt und sind zur Einsicht gelangt, dass beim derzeitigen technischen Stand der Möglichkeiten oder der erwarteten finanziellen Belastungen eine Umrüstung für sie nicht sinnvoll möglich ist“, ergänzt Sven Rabe.
22 Prozent der Proband:innen – 24 Prozent der Eigentümer:innen und 19 Prozent der Mieter:innen – geben einen allgemeinen Informationsmangel über alternative Energiesysteme als Grund für die Ablehnung an. 16 Prozent sind nicht von der Umsetzbarkeit überzeugt, wobei hier die Eigentümer:innen mit 20 Prozent wesentlich häufiger anzufinden sind als die Mieter:innen, auf die das Argument zu 12 Prozent zutrifft.