Forschung für nachhaltige Wirtschaft

Ob Corona oder Klimakrise: Der Menschheit mangelt es nicht gerade an Herausforderungen.
© PantherMedia/peshkova
Forschung für nachhaltige Wirtschaft

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Die Wissenschaft kann bei der Lösung dieser Probleme eine ganz entscheidende Rolle spielen, kommt aber mit ihren Ideen und Forschungsergebnissen viel zu wenig an die richtigen Stellen.

„Zu oft versiegen vielversprechende Ansätze im Boden, anstatt Früchte zu bringen”, sagen Elvira Pöschko und Gerhard Hofer. Sie wollen das mit dem ambitionierten Projekt Sciconomy nun ändern – und zwar rasch, denn eilig haben es die beiden immer bei ihren Projekten.

Science und Economy

„Zur Lösung der drängendsten Probleme finden sich in der Grundlagenforschung der Universitäten wirklich brillante Ansätze, doch gerade in Österreich gibt es eine äußerst niedrige Umsetzungsquote in reale Wirtschaft. Genau hier setzen wir mit Sciconomy an”, erklärt Gerhard Hofer den Kern des Projektes, das von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt wird.

Ja eh, mag sich jetzt manche LeserIn denken, das ist ein bekanntes Problem. Wie soll Sciconomy das ändern? Pöschko und Hofer bauen auf die „Moonpunks”. Das ist eine High Performance Community, eine lose Gemeinschaft von Nicht-ZynikerInnen, OptimistInnen und MacherInnen aus unterschiedlichsten Branchen und Berufsfeldern, meist herausragende ExpertInnen auf ihrem Gebiet. Eine Gemeinschaft, die sich selbst als eine Art menschlicher Supercomputer versteht, ein Geht-nicht-gibt-es-nicht-Orden, der in den letzten Jahren schon mehrmals zusammengekommen ist, um konkrete Probleme gemeinsam anzupacken – wiederum rasch.

Denn diese Zusammenkünfte – sogenannte Moonshots – haben ein Zeitlimit, meist 72 Stunden, in denen die mehr als 100 TeilnehmerInnen komplett auf eine Aufgabe fokussiert sind. Im Unterschied zu einem Hackathon geht es aber nicht um Theorie, sondern um tatsächlich fertige Dinge.

„Die Moonpunks haben auf diese Weise in 72 Stunden schon ganze Firmen gegründet, oder besser gesagt geboren, denn nach den 72 Stunden waren sie wirklich da, operativ tätig”, erklärt Elvira Pöschko das erprobte Phänomen.

© PantherMedia/Sergey Nivens (YAYMicro)
„Betroffen von diesem Problem ist die internationale Forschergemeinschaft ebenso, wie technologische Unternehmen, die der Möglichkeit beraubt werden, mit auf Grundlagenforschung beruhenden Technologien wirtschaftliche Erfolge zu erzielen", so Elvira Pöschko.
Die internationale Forschergemeinschaft sowie technologische Unternehmen, werden der Möglichkeit beraubt, mit auf Grundlagenforschung beruhenden Technologien wirtschaftliche Erfolge zu erzielen“, so Elvira Pöschko.

Die Rettung der Welt

Mit Sciconomy knöpfen sich die Moonpunks nun eine systemische Dysfunktion im Zusammenspiel zwischen Universitäten und der Wirtschaft vor. Eine wirklich harte Nuss. „Ziel ist es, herauszufinden, weshalb in Österreich Ergebnisse und Erkenntnisse aus der universitären Grundlagenforschung zu einem erschreckend hohen Anteil nicht in wirtschaftliche Anwendung gelangen und auf Basis dieser Erkenntnisse eine rasche und umfassende Lösung zu entwickeln und umzusetzen”, erklärt Gerhard Hofer.

„Betroffen von diesem Problem ist die internationale Forschergemeinschaft ebenso, wie technologische Unternehmen, die der Möglichkeit beraubt werden, mit auf Grundlagenforschung beruhenden Technologien wirtschaftliche Erfolge zu erzielen”, ergänzt Elvira Pöschko.

Beiden ist bei dem Projekt aber noch etwas ganz anderes am wichtigsten. Es geht ihnen um substantielle Beiträge zur Lösung der Eingangs beschriebenen großen Herausforderungen der Menschheit, denn „fundamental betrachtet ist sogar die Spezies im Gesamten betroffen” so Pöschko, „weil etwa mit Blick auf die Klimakrise rettende oder zumindest stabilisierende Technologien nicht in Anwendung kommen.”

Vom Labor in die Anwendung

Sciconomy will daher den Weg vom Labor in die Anwendung drastisch verkürzen und für alle Seiten erleichtern. Bewerkstelligt soll das in einer starken Allianz mit Projekt- und Kooperationspartnern werden: Zahlreiche namhafte Partner aus Wirtschaft und Forschung wurden bereits gewonnen.

Die nächsten Schritte des Projektes laufen trotz Corona bereits an. „Konkret soll in einer ersten Phase analysiert werden, woran es tatsächlich scheitert. Auf Basis von Erkenntnissen aus Befragungen aller relevanten Stakeholder wird dann im Rahmen eines Moonshots ein Lösungsmodell erarbeitet, das die wirtschaftliche Nutzung universitärer Forschung massiv vereinfachen und flächendeckend ermöglichen soll”, erklären die beiden Initiatoren den Plan.

Projekt und Kooperationspartner können noch an Bord gehen und bekommen dazu auf der Webseite www.sciconomy.info oder direkt bei den Moonpunks unter office@moonpunks.com weiterführende Informationen.

Ersterscheinung:  https: //www.die-wirtschaft.at

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