Wohnquartiere können heute mit selbst produziertem Solarstrom heizen, kühlen, lüften und die gesamte Haustechnik bis hin zur E-Mobilität versorgen. Sonnenenergie für alles. Vorbilder dafür gibt es bereits vereinzelt. Ihr Erfolg macht noch größere Quartiere mit hunderten Wohneinheiten, die überwiegend mit Solarstrom betrieben werden, vorstellbar. Das ist eine Chance für integrierte Dienstleister in der Steuer- und Regelungstechnik. Sie werden zum Wegbereiter der Klimawende im mittel- bis großvolumigen Wohnbau. Einer dieser integrierten Dienstleister ist die 2020 gegründete Swietelsky Energie GmbH. Aber der Reihe nach: Die meisten Experten sind sich einig, dass, um die politisch festgelegten Ziele der Energiewende zu erreichen, deutlich umfangreichere Maßnahmen getätigt werden müssten. Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlich, dass die Solarenergie auch in Mehrparteienhäusern sowie im öffentlichen und sozialen Wohnbau Einzug hält. Wir alle kennen Einfamilienhäuser, die mit Solarpaneelen ausgestattet, Strom für den Eigenverbrauch produzieren und dabei auch ziemlich viel Strom mangels geeigneter Speicherkapazitäten vergeuden. Durch die Skalierung der Technik könnte das Problem des verpufften Stroms gelöst werden. Es geht darum, einen Verbund aus Wohneinheiten zu schaffen, die sich beim Verbrauch und der Abgabe von Solarstrom gegenseitig ergänzen. Möglich wird das durch modernste Steuer- und Regelungstechnik.
Alles voll elektrisch
Ein Meisterstück in Sachen Energieautarkie ist das SonnenparkPLUS-Wohnquartier im Schweizer Kanton Zürich. Dort nützte man große Teile der Fassade für Sonnenkollektoren, damit das Gebäude so viel Energie wie möglich produzieren kann. Einen bewussten Umgang mit Energie pflegt man hier auch im Inneren. Ausgewählte natürliche Baustoffe sorgen für ein gesundes Raumklima. Die innere Gebäudehülle besteht vor allem aus Holz wie auch aus Zeitungspapier als Recycling-Dämmstoff. Außerdem wurden rund 25 Tonnen Lehm aufgezogen. Das ermöglicht zusammen mit der Wohnraumlüftung einen hohen Komfort. Der ökologische Fußabdruck sollte auch bereits beim Bau so gering wie möglich gehalten werden. Schließlich wäre es sinnfrei, Häuser energieautark zu betreiben, deren Errichtung selbst besonders viel fossile Energie verbraucht hat. Die vom Haus produzierte Energie soll möglichst auch im Haus verbraucht werden, daher gibt es im Keller Stromspeicher. Gespeist werden daraus unter anderem E-Tankstellen in der Tiefgarage, wodurch jeder Bewohner auch unterwegs mit Solarstrom versorgt wird. Der große Speicher gewährleistet, dass man von Februar bis Oktober im Gebäude autark leben kann, wenn beispielsweise auch in der Nacht die Lüftung mit Solarstrom weiterläuft. Komfortstrom, Wärme, Wasser, Mobilität, alles ist hier voll elektrisch. Sektorenkopplung lautet dafür der Fachbegriff.
Solarenergie wird niemals teurer
Man hätte auch eine Gastherme einbauen können und das wäre in der Anschaffung zweifellos billiger gewesen. Wenn man die Investition auf geschätzte fünfzig Jahre rechnet – so lange reicht in etwa die Haltbarkeit der technischen Anlagen –, macht sich ein unschlagbarer Vorteil der Solarenergie bemerkbar: Sie wird niemals teurer. Die phasenweise überschüssig produzierte Energie verpufft nicht, sondern wird günstig ins Netz abgegeben. In den Wintermonaten importiert man aus dem Netz Energie teurer. Die Differenz ergibt jährliche Energiekosten, die entsprechend gering ausfallen. Wer davon ausgeht, dass fossile Energie über die nächsten fünfzig Jahre deutlich teurer wird, kann also getrost die etwas höheren Investitionskosten in Kauf nehmen. Betrachtet man die insgesamt im ersten Jahr vom SonnenparkPLUS-Wohnquartier produzierte Energie und vergleicht sie mit der verbrauchten, ergibt sich ein Überschuss von 20 000 Kilowattstunden. Für das Haus wird also nie wieder ein Stück Kohle oder Gas verbrannt werden müssen.
Produktion, Speicherung und Verteilung
Damit derartige Modelle funktionieren, muss die Haustechnik mit der Erzeugung und dem Verbrauch von Solarstrom zusammenwachsen. Bei der Swietelsky Energie GmbH weiß man diesen Umstand für sich zu nützen. Das Unternehmen positioniert sich zunehmend als integrierter Dienstleister für die Produktion und Speicherung von Solarenergie sowie die Verteilung in die Haushalte. Sie sorgt also dafür, dass der Strom immer zum richtigen Zeitpunkt dort ankommt, wo er gebraucht wird. Perspektivisch rechnet man damit, nach den Mehrfamilienhäusern auch ganze Wohnsiedlungen auf diese Weise auszustatten, nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern weil es langfristig wirtschaftlicher für den Betreiber ist.
Ausgereifte und effiziente Haustechnik
Eine Schlüsselrolle bei der Wirtschaftlichkeit kommt modernen Luftwärmepumpen zu: Sie lassen sich nicht nur mit selbst produzierter Energie betreiben, sondern sind dabei auch noch äußerst effizient. Pro einem Kilowatt hineingesteckter Energie lassen sich 3,5 Kilowatt Heizenergie herausholen. Zum Heizen oder Kühlen des Hauses wird folglich nur ein Drittel der Heizenergie in Form von elektrischer Energie verbraucht. „Vielen in der Baubranche ist noch nicht bewusst, welch ausgereifte und effiziente Haustechnik bereits zur Verfügung steht, durchaus auch von europäischen Anbietern und regionalen Dienstleistern wie uns“, meint SWIE energie-Geschäftsführer Engelbert Schwank. Während Photovoltaik-Module zumeist in China produziert werden, sieht es bei der Speichertechnik bereits anders aus. Hier kann man von einer technologischen Überlegenheit der Europäer sprechen. Und auch im Service haben regionale Anbieter die Nase vorn. „Dieser ist bei der jungen Technologie wichtig und macht wettbewerbsfähig. Nicht zuletzt, weil sich die Technik entwickelt und langfristig Änderungen, Ergänzungen oder Erweiterung gewünscht sein könnten. Hand aufs Herz: Möchten Sie eine chinesische Nummer anrufen, wenn die Heizung ausfällt? Das müssen Sie nicht, bei der SWIE energie spricht man Deutsch“, betont Engelbert Schwank.
DIE SWIETELSKY ENERGIE GMBH IM PORTRÄT
Nach der Übernahme des Elektro- und Sanitärspezialisten BAIERL durch den Baukonzern SWIETELSKY im Jahr 2019 entstand bereits im Vorjahr das erste Spin-off. Dazu Vorstandsvorsitzender Karl Weidlinger: „Unser neues Tochterunternehmen Swietelsky Energie GmbH ist mit aktuell rund 130 Mitarbeitern erfolgreich gestartet. Aufträge im Industrie-, Objekt- und Wohnbau sind bereits laufend in Umsetzung.“ Unterdessen bleibt die Ing. Baierl GmbH auch weiterhin als regionaler Elektro- und Sanitär-Dienstleister in Niederösterreich sowie in Wien tätig.
Die neue Swietelsky Energie GmbH mit Sitz im oberösterreichischen Traun entwickelt sich bundesweit zum Komplettanbieter in der Energietechnik für großvolumige Projekte. Alle Leistungen in den Bereichen Elektro, Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär werden angeboten. Einen Fokus legt die SWIE energie auf Nachhaltigkeitsthemen: „Die Sonne ist eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Wir müssen daher alles tun, um Solarenergie noch intensiver für die Erzeugung von Strom und Wärme zu nützen. Eine Offensive zur Stärkung der Photovoltaik und der Solarthermie liegt im Interesse des Klimaschutzes und letztendlich im Interesse unser aller Zukunft“, zeigt sich Geschäftsführer Egon Atteneder überzeugt. Daher unterstützt die SWIE energie ihre Kunden beim Aufbau, bei der Wartung und bei der Instandhaltung von erneuerbaren Energiesystemen. „Immer öfter setzen Kunden auf diese Nachhaltigkeitskompetenz, beispielsweise indem sie Umbauten und Erneuerungsmaßnahmen durchführen lassen und damit ihren Energiehaushalt laufend optimieren“, ergänzt Geschäftsführer Andreas Mayr. Auch der Mutterkonzern SWIETELSKY nützt das Knowhow der SWIE energie, um seine eigenen Betriebsstätten schrittweise auf nachhaltige Energiequellen umzustellen.