Das forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim baut seine Präsenz in Österreich weiter aus. Nach der Eröffnung einer großen biopharmazeutischen Produktionsanlage am Standort Wien letzten Herbst hat die Konzernleitung vor kurzem beschlossen, eine weitere Anlage im niederösterreichischen Bruck an der Leitha zu errichten. Über 800 neue MitarbeiterInnen werden dem neuen Hightech-Standort Leben einhauchen.
Zusätzliche Kapazitäten für Biopharmazeutika
Mit der Investition schafft Boehringer Ingelheim zusätzliche Kapazitäten zur Produktion biopharmazeutisch hergestellter Arzneimittel. Diese hochkomplexen Medikamente sind das am stärksten wachsende Medikamenten-Segment überhaupt und finden bei vielen Indikationen wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt Anwendung. „Biopharmazeutika werden in Zukunft noch breiter eingesetzt werden. Der Nutzen für PatientInnen wächst von Jahr zu Jahr – und damit auch die Nachfrage. Eine Investition in die Biopharmazie ist eine Investition in die Zukunft“, verdeutlicht der Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV, Philipp von Lattorff.
Attraktiver Standort Österreich
Als Vize-Präsident der Industriellenvereinigung freut ihn besonders, dass wieder Österreich als Standort ausgewählt wurde: „Innerhalb weniger Jahre konnten wir die Konzernleitung davon überzeugen, zwei dieser Mega-Investitionen in Österreich zu tätigen. Das ist eine Bestätigung nicht nur für die Leistungsfähigkeit der Wiener Unternehmensorganisation, sondern auch der Attraktivität des Industriestandortes Österreich.“
Von Beginn an klimaneutral
Für die neue Produktionsstätte musste aus Platzgründen – der Boehringer Ingelheim Campus in Wien ist weitgehend belegt – ein neuer Standort gesucht werden. Bruck an der Leitha überzeugte mit vielen Vorteilen, etwa einer guten Verkehrsanbindung, der Nähe zu Wien aber auch mit positiven Umweltaspekten. Die Errichtung eines Biomassekraftwerks am Werksgelände, die Anbindung an einen angrenzenden Windpark sowie einer nahe gelegenen Biogas-Anlage sorgen zusammen mit einer Photovoltaikanlage dafür, dass die neue Produktionsstätte vom ersten Tag an ausschließlich aus klimaneutralen Energiequellen versorgt wird. Die Planer setzen zudem auf eine Minimierung des Bodenverbrauchs bzw. der Bodenversiegelung. Begrünte Dächer und Parkplätze mit Versickerungsflächen sollen die Nachhaltigkeit des Standorts zusätzlich gewährleisten.
Größte Einzelinvestition in NÖ
Für Niederösterreich ist die biopharmazeutische Produktionsanlage die größte, jemals getätigte Einzelinvestition eines Unternehmens. Dementsprechend groß ist die Freude über die neue Ansiedelung, bestätigt auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Der Spatenstich für den, im ecoplus-Wirtschaftspark gelegenen, neuen Standort ist für das erste Quartal 2023 geplant, die Fertigstellung soll plangemäß 2026 erfolgen.